Zusammenfassung
Jahrhundertelang reichte dem Menschen seine Intuition und Erfahrung, um die von ihm benötigten technischen Hilfsmittel so zuverlässig herzustellen, wie er sie brauchte. Fehlte die Erfahrung, so konnte er immer noch mit einem unter Umständen erheblichen Mehraufwand an Arbeit und Material „nach der sicheren Seite“ hin konstruieren bzw. bauen. Die bis jetzt erhalten gebliebenen Bauwerke der Antike und des Mittelalters legen hierfür beredtes Zeugnis ab. Seit Beginn dieses Jahrhunderts, vor allem seit den 40er Jahren hat sich diese Situation jedoch gründlich geändert. Moderne technische Anlagen der Industrie, des Transport- und Nachrichtenwesens sowie der Militärtechnik sind häufig derart komplex, daß eine fundierte Zuverlässigkeitsplanung und ein gesicherter Zuverlässigkeitsnachweis mit rein empirischen Methoden nicht mehr möglich sind. So enthalten größere rechnergestützte Steuerungs- und Regelungsanlagen zehn- und hunderttausende elektronische Bauelemente. Mit zunehmender Komplexität und steigendem Automatisierungsgrad der Anlagen und davon abhängiger Prozesse ist aber auch deren wachsende Bedeutung im laufenden Betriebsprozeß verbunden. Ausfälle bzw. Störungen führen zu immer höheren ökonomischen Verlusten bzw. zur Gefährdung von Menschenleben. Somit wachsen einerseits die Schwierigkeiten beim Nachweis und der Prognose der Zuverlässigkeit, andererseits aber wird die Gewährleistung einer hohen Zuverlässigkeit zu einer unabdingbaren Notwendigkeit. Aber auch bei weniger komplexen Geräten kann sich der Ingenieur wegen der hohen Innovationsraten immer weniger auf seine Erfahrung stützen. Ein Entwurf nach der sicheren Seite verbietet sich schon aus materialökonomischen Gesichtspunkten, jedoch auch wegen der Bedeutung des Verhältnisses von Nutzlast zu Gesamtgewicht, das insbesondere im Transportwesen sowie der Luft- und Raumfahrt einen hohen Stellenwert hat.
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© 1993 Springer Fachmedien Wiesbaden
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Beichelt, F. (1993). Einführung. In: Zuverlässigkeits- und Instandhaltungstheorie. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11921-0_1
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