Zusammenfassung
Soziale Gruppen verfügen sowohl über interne Strukturen, Funktionen und kommunikative Verflechtungen, als auch über besondere äußere Beziehungen zu anderen Gruppen. Der Sündenbock nimmt im Innen- wie im Außenverhältnis eine gewichtige, tiefgründige Funktion in der Psychodynamik von Gruppen ein. Egal ob Schulklasse, Therapiegruppe, Sportverein, Arbeitsteam oder Bundeskabinett, der Sündenbock fungiert als Projektionsfläche für die inneren Konflikte und Probleme sozialer Gruppen, er dient als Blitzableiter und trägt so zur Reduktion von Spannungen bei. Indem der Sündenbock für die Gruppenkonflikte verantwortlich gemacht wird, fördert er den Zusammenhalt, die soziale Kohäsion der Gruppe in ganz entscheidender Weise, denn nichts vereint eine Gruppe so sehr wie ein gemeinsamer „Feind“.
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Seyfried, E. (1998). Sündenbock. In: Heinrich, P., zur Wiesch, J.S. (eds) Wörterbuch der Mikropolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11890-9_119
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-2013-0
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