Zusammenfassung
Die Art und Weise, wie visuelle Botschaften erfaßt und bewertet und interpretiert werden, ist immer auch ein seismographisches Element der jeweiligen Vorstellungen von Welt, dem persönlichen Weltbild. Am Beispiel medienpädagogischer Praxis soll gezeigt werden, wie sich über visuelle Gestaltung das jeweilige Weltbildverständnis repräsentiert. Das Wissen von den sozialpsychologischen Wirkungen von Bildwelten kann das persönliche Wahrnehmungsfeld erweitern und damit öffnen fiür differenziertere kommunikative Kompetenzen. Gleichfalls sollen beispielhaft instrumentelle Qualifikationen vermittelt werden, die helfen können, ästhetische Gestaltungsregeln im Rahmen der Bildgestaltung nicht nur besser verstehen zu lernen, sondern sie auch im eigenen Lebenskontext kreativ einzusetzen.1
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Anmerkungen
Bei dem Text handelt es sich um eine gekürzte Zusammenfasssung einer sechsteiligen Artikelserie mit dem Titel Grundlagen der Bildgestaltung,die in der Zeitschrift medien praktisch erstmals veröffentlicht wurde (1. Die Macht der Mitte,Heft 3/93, S. 27–32–2. Der Ursprung der Formen,Heft 4/93, S. 54–60–3. Harmonie und Spannung,Heft 1/94, S. 44–49–4. Raum und Perspektive,Heft 2/94, S. 53–59–5. Aufhebung der Formen – Inszenierte Fotografie,Heft 3/94, S. 60–66–6. Farben spüren,Heft 4/94, S. 51–57.
Präziser müßte davon gesprochen werden, daß beabsichtigte Bildwirkungen von den Rezipientlnnen nicht immer im Sinne der Produzentinnen decodiert werden.
Vgl. Rudolf Arnheim: Die Macht der Mitte - Eine Kompositionslehre für die bildenden Künste. Köln 1983, S. 105.
Vgl. Ingrid Riedel: Formen - Kreis, Kreuz, Dreieck, Quadrat, Spirale. 3. Aufl., Stuttgart 1988, S. 92.
Vgl. dazu die Ausführungen in Kap. 4 über die Zentralperspektive.
Vgl. Klaus Wolpert: Symmetrie und Autonomie - die Sehnsucht nach der Mitte oder Seelische Balance und freie Selbstbestimmung als kongruente Denkfiguren in Ästhetik und Kunsttheorie. In: Mathildenhöhe Darmstadt (Hrsg.): Symmetrie in Kunst und Wissenschaft. Darmstadt 1986, S. 336.
Vgl. Riedel, Formen,ebd., S. 13.
Das kartesianische Netz wird auch kartesianisches Gitter genannt, da es über die Bildfläche ein Gitter von Senkrechten und Waagerechten zieht. Vgl. Arnheim, Macht,ebd., S. B.
Vgl. Ingrid Riedel: Bilder in Therapie, Kunst und Religion. Stuttgart 1988, S. 24ff.
Arnheim, Macht,ebd. S. 123.
Franz Josef Röll: Psychodynamische Aspekte der Fotografie im Zeitalter elektronischer Medien. In: AV-Information, Heft 1/1990, S. 5.
Roland Barthes: Die helle Kammer. FrankfurtM. 1985, S. 106.
Vgl. Georg Schmid: Spuren der Tiefe - Das Geschichtete der Photografie. In: Photografie und Gesellschaft, Zeitschrift fair photographische hnalogie, 2/89, S. 35.
Harald Mante: Bildaufbau - Gestaltung in der Fotografie. München, 3. Aufl., 1987, S. 20.
Vgl. Otto Hagemaier: Der Goldene Schnitt - Ein Harmoniegesetz und seine Anwendung. Gräfelfing 1983, S. 7.
Die Maße des Goldenen Schnittes lassen sich recht einfach durch die nach Fibonacci genannte Reihe finden. Ausgehend von 1 wird jeweils die neu gefundene Zahl mit der vorhergehenden Zahl addiert: 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89,… Ab der Zahl 3 ergeben die Nachbarzahlen Verhältnisse des Goldenen Schnittes (3:8, 5:8, 8:13, 13:21, 21:34).
Vgl. Friedrich Cramer. In: Kunstforum, Bd. 124; Das Neue Bild der Welt - Wissenschaft und Ästhetik,S. 84.
zitiert nach Hagemeier, Goldene Schnitt,ebd, S. 11.
Vgl. Ernst A. Weber: Sehen - Gestalten und Fotografieren. Berlin; New York 1979, S. 72.
Wie die Wahl des Kamerastandpunktes die Wirkung des Filmes/Fotos beeinflußt, läßt sich an dem heftig umstrittenen Film von Winfried Bonengel Beruf Neonazi aufzeigen. Während des Filmes wird der (ungewöhnlich große) Protagonist Althans vorwiegend von unten gefilmt. Während es dem Regisseur in der Anfangsphase gelingt, dieses Stilmittel auch zu benutzen, um Althans zu dämonisieren, glorifiziert er ihn in der Schlußsequenz als eine Mischung von James Dean und Jesus Christus. Entgegen der inhaltlichen Absicht des Regisseurs wirkt die Bildsprache wie eine Hervorhebung des `Neonazis’ Althans.
Vgl. David Katz: Gestaltpsychologie. Basel; Stuttgart 1969.
Weber, Sehen,ebd. S. 15.
Auf die konzentrische, isometrische, zentrale und holografische Perspektive berichtet wurde an anderer Stelle ausführlicher eingegangen Vgl. Franz Josef Röll: Perspektivenwandel durch Cyberspace. Zum Wandel unserer Weltanschauung durch Virtual Reality. In: medien praktisch, Heft 3/1993, S. 53–58.
Dies geht zu Lasten der Schärfe. Teleaufnahmen haben aus optischen Gründen eine geringere Tiefenschärfe als Weitwinkelaufnahmen.
Vgl. Gottfried Jäger: Bildgebende Fotografie. Fotografik, Lichtgrafik., Lichtmalerei. Ursprünge, Konzepte und Spezifika einer Kunstform. Köln 1988.
Vgl. Myron W Krueger: Kunstgeschichte der künstlichen Realität. In: Florian Rötzer; Peter Weibel (Hrsg.): Cyberspace - Zum medialen Gesamtkunstwerk, München 1993, S. 293.
Vgl. Jäger, Bildgebende Fotografie,ebd., S. 10f.
Vgl Manfred Kriegelstein, Ästhetik der Photografie. Berlin 1991, S. 68.
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Röll, F.J., Wolf, H. (1995). Grundlagen der Bildgestaltung Hinweise zur normativen Kraft der Ästhetik. In: Baacke, D., Röll, F.J. (eds) Weltbilder Wahrnehmung Wirklichkeit. Schriftenreihe der Gesellschaft für Medien und Kommunikationskultur in der Bundesrepublik e. V., vol 8. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11825-1_9
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