Zusammenfassung
Die Diskussion um die Umsetzung von ökologischen Kinderrechten und die Forderung der Agenda 21, Kinder und Jugendliche auf allen für sie relevanten Ebenen aktiv an Entscheidungsprozessen zu beteiligen, wird seit über zehn Jahren geführt. Vielerorts gibt es praktische Erfahrungen, die Anlass geben, über neue Partizipationsformen für Kinder und Jugendliche nachzudenken. Allgemein wird die politische Beteiligung von Kindern und Jugendlichen eher negativ eingeschätzt, d. h. politische Handlungsbereitschaft wird als kaum existent eingestuft. Kindern und Jugendlichen wird eine Lebensgestaltung zugeschrieben, die sich eher an einer individuellen Nutzenkategorie orientiert als am Gemeinwohl. In einer gerade abgeschlossenen Studie über die politische Handlungsbereitschaft von Kindern und Jugendlichen im internationalen Vergleich wird den deutschen Kinder und Jugendlichen ein eher unterdurchschnittliches politisches Engagement bescheinigt.1 Die Studie zeigt weiterhin, dass auch die Bereitschaft der deutschen Jugendlichen, sich in humanitären oder umweltschutzorientierten Gruppen zu engagieren, vergleichsweise gering ist. Freizeitorientierte Aktivitäten (Sportverein oder künstlerisch orientierte Gruppen) stehen bei ihnen höher im Kurs (Oesterreich 2001: 21). Es stellt sich die Frage, wie es zu derartigen Ergebnissen kommen kann und inwieweit sich Beispiele finden lassen, die deutlich machen, dass Kinder und Jugendliche durchaus zur gesellschaftlichen Partizipation fähig und willens sind, wenn die Rahmenbedingungen ihren Ansprüchen entsprechend gestaltet werden.
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Literatur
Diese Untersuchung des Civic-Education-Projekts ist Teil der internationalen Gesamtstu die des International Association for the Evaluation of Educational Achievment (IEA) und wurde 1997 begonnen. In 28 an der Untersuchung teilnehmenden Ländern wurden circa 95.000 Kinder und Jugendliche im Alter von 14 bis 15 Jahren befragt (in Deutschland etwa 4000). Zum Untersuchungszeitpunkt 1999 standen drei Ebenen für die Befragung im Vordergrund: politisches Wissen, politische Einstellung und politische Handlungsbereitschaft. Die Darstellung der Gesamtergebnisse sowie eine differenziertere Analyse der Ergebnisse ist für 2002 vorgesehen (Oesterreicher 2001: 14 ).
Dieser Bundeskongress wurde im November 2001 zusammen vom Deutschen Jugendinstitut und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) veranstaltet; die Dokumentation wird voraussichtlich im Sommer 2002 erscheinen.
Eine ausführliche Darstellung der Ergebnisse der Studie ist gerade im Verlag Peter Lang erschienen: Michelsen, G.; Degenhardt, L.; Godemann, J.; Molitor, H. (2001): Umweltengagement von Kindern und Jugendlichen in der außerschulischen Umweltbildung. Ergebnisse — Bedingungen — Perspektiven. Bundesweite Evaluation des Greenteamkonzepts der Umweltorganisation Greenpeace.
Insbesondere Kindern wird diese Fähigkeit abgesprochen. Dass es dennoch möglich ist, zeigt bspw. Bartscher, Matthias (1998): Partizipation von Kindern in der Kommunalpolitik. Freiburg im Breisgau.
Eine ausführliche Darstellung der Erhebungs-und Auswertungsmethoden sowie des Rücklaufs dieser Studie ist in folgenden Publikationen erschienen: Michelsen, G.; Degenhardt, L.; Godemann, J.; Molitor, H. (2001): Umweltengagement von Kindern und Jugendlichen in der außerschulischen Umweltbildung. Ergebnisse — Bedingungen — Perspektiven. Bundesweite Evaluation des Greenteamkonzepts der Umweltorganisation Greenpeace, Hamburg: Verlag Peter Lang; Degenhardt, L.; Godemann, J.; Michelsen, G.; Molitor, H. (2001): Das Greenteamkonzept in der außerschulischen Umweltbildung — Ergebnisse einer bundesweiten Evaluation, Empirische Pädagogik, 15 (3), S. 455–481.
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Degenhardt, L., Godemann, J., Michelsen, G., Molitor, H. (2002). Partizipationsformen von Kindern und Jugendlichen am Beispiel des außerschulischen Umweltbildungskonzepts von Greenpeace. In: Bolscho, D., Michelsen, G. (eds) Umweltbewusstsein unter dem Leitbild Nachhaltige Entwicklung. Schriftenreihe „Ökologie und Erziehungswissenschaft“ der Kommission „Umweltbildung“ der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft, vol 9. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11675-2_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11675-2_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3501-1
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