Sozioökonomische Folgen der innerdeutschen Ost-West-Mobilität - die Westpendler und ihre Familienangehörigen

Zusammenfassung

Der Fall der Mauer und die von der Wirtschafts- und Währungsunion begleitete deutsche Vereinigung lösten in Deutschland räumliche Mobilität in großem Umfang aus. Die größte Bedeutung kam dabei der Migration von Ost- nach Westdeutschland zu. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes beliefen sich die Ost-West-Wanderungen 1989 auf über 388.000, 1990 auf 395.000, 1991 auf 249.000 und 1992 auf 199.000 Personen. Dem standen West-Ost-Wanderungen in einer Größenordnung von 5.000 Personen 1989, 36.000 1990, und 80.000 1991 gegenüber (Statistisches Jahrbuch 1993: 87). Fur 1993 schätzte das Statistische Bundesamt 180.000 Umzüge von Ost-nach Westdeutschland und 135.000 in umgekehrter Richtung (Schwarze/Büchel 9/94: 128). Neben politischen und familiären Gründen, die wohl 1989 eine Rolle gespielt haben dürften, bot danach vor allem das unterschiedliche Niveau der Lebensbedingungen Anlaß für die Ost-West-Wanderungen. Wirtschaftliche Überlegungen waren von besonderer Wichtigkeit. Zunächst gingen überwiegend Einkommensaspekte in die Wanderungsentscheidung ein, nach der Einführung der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion, die erstmals offene Arbeitslosigkeit in großem Umfang auslöste, vor allem Aspekte der Arbeitsplatzsicherheit (Dietz et al. 1992: 500).

Besonderer Dank gilt an dieser Stelle Herrn Prof. Dr. Gert Wagner und seinen Mitarbeiterinnen am Lehrstuhl fur offentliche Wirtschaft und Sozialpolitik II der Ruhr-Universität Bochum, Karin Rinne und Katharina Spieß, fur die intensive Betreuung meiner Diplomarbeit.