Zusammenfassung
Glaubt man der weitverbreiteten Meinung von Jugendforschern und Feuilletonexperten, dann hat sich die deutsche Jugend kurz vor der Jahrtausendwende fast vollständig in die Freizeitszenen zurückgezogen. Besonders die Organisationen, die bisher recht erfolgreich die Interessen bundesdeutscher Bürger aggregiert und artikuliert haben, stehen vor dem Problem, dass insbesondere junge Menschen sich weder für passive Mitgliedschaft noch für aktives Engagement mobilisieren lassen. Dies gilt gleichermaßen für unterschiedliche Organisationsbereiche wie -typen, d.h. Gewerkschaften sind von dieser Entwicklung genauso betroffen wie Parteien oder religiöse Vereinigungen. Selbst „unkonventionelle“ Beteiligungsformen in Bürgerinitiativen und „neuen” sozialen Bewegungen gelten inzwischen als etabliert und haben ihre Attraktivität für eine vorwiegend jugendliche Klientel verloren. Insgesamt lässt sich ein Rückgang von Partizipation an den Aktivitäten des soziopolitischen Lebens bei Jugendlichen konstatieren, der schließlich auch die Perspektive einer umfassenden gesellschaftlichen Demokratisierung in Frage stellen könnte (vgl. Koopmann 1994). Neueste Untersuchungen zum gesellschaftlichen Engagement von Jugendlichen in Organisationen belegen, dass in den letzten Jahren einzig Sportvereine konstante Mitgliedszahlen vorweisen konnten (vgl. Shell Studie 97). Richtet man den Blick dabei aber auf das ehrenamtliche Engagement von Jugendlichen in Sportvereinen, lässt sich das oben angesprochene Problem jedoch auch hier grundsätzlich verifizieren.4
„Sport gewinnt symbolische Bedeutung; er wird gleichsam zur Utopie dessen, was allgemein sein sollte, aber nicht ist.“2 Christian v. Krockow
„Sports has really nothing to do with reality.“ 3 Charles Barkley
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Wenzel, S. (2001). Einleitung. In: Streetball. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11553-3_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11553-3_1
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Print ISBN: 978-3-8100-3019-1
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