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Fremdenfeindliche Gewalttäter berichten: Interviews und Tests

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Skinheads, Neonazis, Mitläufer

Part of the book series: DJI-Reihe ((DJI,volume 5))

  • 195 Accesses

Zusammenfassung

„Die haben wir überfallen, dann haben wir einen Türken zusammen geschlagen, und dann drei Jugoslawen und dann noch auf ’ner Party irgend so einen Typ, und dann das Auto zusammengeschlagen und dann ’nen Wachmann überfallen (…) Alles innerhalb von zwei Monaten (…) Sind wir ’rumgefahren und da war ein Platz, wo wir uns normalerweise getroffen haben. Und da war halt ein Türke, na ja, haben wir halt zusammen geschlagen (mit einem Eishokkeyschläger), ohne Grund halt. Weil er halt ein Türke war. War sein Pech. Zur falschen Zeit am falschen Ort“. Das Opfer hatte „Nasenbein- und Jochbeintrümmerfraktur und dann, ’nen Schädelbruch hat er noch gehabt (…) Bei der Tat waren wir zu viert (…) Alkohol, der hat mich halt mehr aggressiv gemacht, aufgeputscht. Und die Musik (…) Die aggressiven Texte, die peitschen ja noch mehr hoch“ (S. 1053f.).

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Referenzen

  1. Namen und andere Identifikationsmerkmale sind in den Interviewauszügen verändert.

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  2. Zum Münchner Wissenschaftlerteam gehörten Martina Gaßebner, Christiane Tramitz und Klaus Wahl. Außerdem waren hier beteiligt Kirsten Kruck und Dennis Richert.

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  3. Eine solche Einteilung von Aggressionen findet sich schon seit frühen Zeiten der abendländischen Geschichte. Homer spricht einerseits von lyssa, der rasenden Wut Hektors auf dem Schlachtfeld (Ilias IX, 237 bis 239). Andererseits spricht er von menos, der vorsätzlichen Gewalt, wenn Odysseus kaltblütig plant, die Freier zu töten, und dies dann auch realisiert (Odyssee XIX bis XXII).

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  4. Eineiige Zwillinge sind genetisch zu 100% identisch, zweieiige Zwillinge und normale Geschwister besitzen im Durchschnitt zu 50% dieselben Gene, adoptierte Geschwister sind in der Regel gar nicht genetisch verwandt mit leiblichen Kindern der Adoptionsfamilie. Wachsen eineiige Zwillinge getrennt in verschiedenen Familien auf, so ist der Geneinfluß konstant, der Umwelteinfluß variabel. Sind beide Zwillinge dann aggressiv, ist das, sonstige Faktoren beiseite gelassen, auf die Genetik zurückzuführen. Eine umgekehrte Situation besteht, wenn nicht miteinander verwandte Kinder in derselben Familie aufwachsen, wenn z.B. leibliche Kinder der Eltern zusammen mit einem adoptierten Kind erzogen werden. Jetzt ist der Umwelteinfluß relativ konstant, während die Genausstattung variiert. Sind die Kinder nun gleichermaßen aggressiv, ist dies, sonstige Faktoren wieder ausgeschlossen, auf die Umwelt zurückzuführen. Nicht alle Zwillingsund Adoptionsstudien folgen allerdings dem idealen Forschungsdesign von früh getrennten und separat aufwachsenden eineiigen Zwillingen. Manchmal werden hilfsweise eineiige und zweieiige Zwillinge, normale Geschwister und Adoptivkinder verglichen. die sich nach dem Grad gemeinsamer Gene von 100% bis 0% unterscheiden.

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  5. Varianz bezeichnet ein statistisches Maß für die Streuung eines Merkmals um den Mittelwert der untersuchten Gruppe (hier Aggressivitätsgrad einer Gruppe).

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  6. Zur ungeteilten Umwelt werden die spezifischen Aufwuchsbedingungen eines Kindes gezählt, etwa individuelle Schwangerschaftseinflüsse (z.B. Erkrankung der Mutter) oder die Schläge durch die Eltern, während seine Geschwister nicht geschlagen werden. Zur geteilten Umwelt zählt all das, was allen Kinder einer Familie gleichermaßen zur Verfügung steht, etwa Bücher, Fernsehapparat, Garten.

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  7. Für Kinder in kulturell gemischten Schulklassen scheint die Kontakthypothese eher zu gelten (Dollase 2001) als für die extreme Gruppe fremdenfeindlicher Gewalttäter.

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  8. Idealisierungstendenzen der Fremdenfeinde beim Bild der Mütter hatten wir schon in unserer früheren Studie vermutet, vgl. Wahl/Tramitz/Blumtritt 2001, S. 245f.

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  9. Da hier mehrere Quellen in Frage kamen, waren Mehrfachnennungen zugelassen, so daß sie in der Summe mehr als 100% ergeben.

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  10. Die Art und Weise, in der dennoch indirekt Gefühle zur Sprache kamen, wenn auch nicht intendiert und unbewußt, thematisiert Pfeiffer 2001. Dabei wird deutlich, daß an manchen Stellen z.B. entgegen dem semantischen Inhalt der Aussage (Denotation) Unsicherheit und Angst in Form linguistischer Merkmale zum Ausdruck kommt, etwa durch plötzlich auftretende Wortumstellungen, Satzflußbrüche, vermehrte Interjektionen oder variierte Wortwahl.

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  11. In diesem Buch ist das Testverfahren samt seinen theoretischen und methodischen Hintergründen ausführlich beschrieben.

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  12. Besonders zutreffend beurteilen die Täter eine Figur, die mit erhobenen Armen Entsetzen ausdrückt, und auch eine Figur, die die Arme zum Willkommen entgegenstreckte.

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  13. Beschwichtigende Appelle spielen evolutiv eine wichtige Rolle. Innerartliche Kämpfe dienen dem Territorium, der Festlegung der Hierarchie und damit auch der erfolgreichen sexuellen Fortpflanzung. Sogenannte Kommentkämpfe tragen dazu bei, daß lebenbedrohliche Verletzungen vermieden werden. Bei diesen kommen den beschwichtigenden Signalen eine besondere Bedeutung zu, da sie den Aggressor von weiteren Angriffen abhalten. Dieser Signalaustausch spielt sich auch beim Menschen auf einer intuitiven Ebene ab.

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  14. Vgl. für die Komorbidität von Depression (Trauer) und Aggression: Capaldi 1992

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  15. Ehemals als rechtsextrem klassifizierte Musik-Band „Böhse Onkelz“.

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  16. Der Großvater war ein überzeugter Nationalsozialist und hat persönlich dafür gesorgt, daß auch sein Enkel entsprechend national erzogen wurde.

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  17. Die Befragten wurden gebeten, den von ihnen empfundenen Rang in der Gruppe anhand einer Skala einzuzeichnen. Außerdem sollten sie die Ränge anderer für sie wichtiger Personen in der Gruppe einzeichnen, so daß eine Art Soziogramm entstand.

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  18. Die JN (Junge Nationaldemokraten) ist die Jugendorganisation der NPD.

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  19. Hierbei wird angenommen, daß allein durch häufigeren und intensiveren Kontakt zu Menschen anderer ethnischer Herkunft Vorurteile über sie abgebaut werden. Bei Populationen wie z.B. Schulklassen wurde dies bestätigt, vgl. Dollase 2001.

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  20. Die Theorie der kognitiven Dissonanz geht davon aus, daß Personen ein Gleichgewicht zwischen ihren verschiedenen Wahrnehmungen, Denkinhalten usw. anstreben. Zwei Kognitionen stehen dann in einer dissonanten Beziehung, wenn ohne Berücksichtigung anderer Kognitionen aus der einen Kognition das Entgegengesetzte der anderen folgt (vgl. Festinger 1957; Frey/Gaska 1993, S. 294).

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© 2003 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Wahl, K., Tramitz, C., Gaßebner, M. (2003). Fremdenfeindliche Gewalttäter berichten: Interviews und Tests. In: Wahl, K. (eds) Skinheads, Neonazis, Mitläufer. DJI-Reihe, vol 5. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11372-0_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11372-0_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-3171-6

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