Zusammenfassung
Frankreich hat im OECD-Nationen-Vergleich seit zwanzig Jahren unter einer überdurchschnittlich hohen Arbeitslosigkeit zu leiden. Hielt die Arbeitslosenquote sich in den 80er Jahren noch im Umfeld der 10-Prozent-Marke, so kletterte sie zu Beginn der 90er Jahre auf ein mittleres Niveau von etwa 12 Prozent. Die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ist damit in den beiden vergangenen Jahrzehnten beständig eine der wichtigsten politischen Herausforderungen in Frankreich gewesen. Keiner Regierung ist es jedoch gelungen, durch ihre Politik der Bewältigung dieser Aufgabe in zufriedenstellender Weise nachzukommen. Die eingesetzten arbeitsmarkt- und beschäftigungspolitischen Maßnahmen wurden durch die Bevölkerung in den 80er und 90er Jahren stets als „wenig wirksam“ eingeschätzt. Als persönlich von der Arbeitslosigkeit bedroht empfanden sich zugleich immer mehr Franzosen (vgl. Capdevielle/Faugères 1998).
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Referenzen
Zu Überblicksdarstellungen der Demokratietheorien vgl. Guggenberger (1992) und M. G. Schmidt (2000).
Gängige Synonyme für die im Rahmen der vorliegenden Arbeit vorgenommenen Definition des Begriffs „Regierungswechsel“ sind „alternierende Regierungen“ (vgl. Beyme 1992b: 403), „Machtwechsel“ (vgl. Baring 1982; Zohlnhöfer 1998) oder „Wenden“ (vgl. Lehmbruch 1989).
Sowohl die Präsidentschafts- als auch die Parlamentswahlen wurden (außer 1986) im Untersuchungszeitraum stets nach dem absoluten Mehrheitswahlrecht abgehalten. Die französischen Wahlsysteme begünstigen somit die strategische Einigung von Parteien auf gemeinsame Kandidaten zur Bündelung von Stimmen. In zweiten Wahlgängen stehen sich daher zumeist lediglich zwei Kandidaten gegenüber. Die Entscheidungssituation für den Wähler und die übliche Zuordnung von Kandidaten und Parteien zu ideologischprogrammatischen Richtungen wird damit „bipolar“ strukturiert (Nohlen 1989: 172ff.).
Der MRG entstand aus einer dissidenten Gruppe radikalsozialistischer Politiker, die sich in den siebziger Jahren vom PS abgespalten hat. Es hat sich lange nicht als eigenständige Partei etablieren können und tritt üblicherweise, in Absprache mit dem PS, in Wahlkreisen an, in denen der PS nicht kandidiert. Programmatisch verbindet den linksliberalen MRG und die Sozialisten die gemeinsame marktwirtschaftliche und proeuropäische Orientierung (vgl. Haensch/Tümmers 1998: 191f.; Höhne 1997: 144).
Bei der UDF handelt es sich um ein Wahlbündnis, das am 1. Februar 1978 vor allem durch den Parti républicain (PR; seit 1997: Démocratie libérale (DL)), das Centre des démocrates sociaux (CDS; seit 1995 Force démocrate (FD)) und den Parti radical (Radical) geschlossen wurde (Eilfort 2000: 174ff.). Die Bezeichnungen der Repräsentanten, die unter diesem Bündnis kandidieren, setzt sich üblicherweise aus zwei Bestandteilen zusammen: Der erste Bestandteil „UDF“ bezeichnet die Bündniszugehörigkeit, der zweite Bestandteil (z.B. „PR“ oder „CDS“/„FD“) die Zugehörigkeit zu einer der bündnisbildenden Parteien.
Vgl. zu den Ergebnissen der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen Lancelot (1998) und Tab. 3.1 in Kap. III.3.1. Regierungszusammensetzungen und Entwicklungen im Parteiensystem.
Zum Einfluß von Regierungswechseln auf die französische Arbeitsmarktpolitik liegt allerdings bereits ein deutschsprachiger Sammelbandbeitrag der Verfasserin vor, der einen ersten Ausblick auf die Ergebnisse der vorliegenden Arbeitet bietet (vgl. Hardt 2001).
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Hardt, F. (2003). Einleitung. In: Regierungswechsel und Arbeitsmarktpolitik in Frankreich. Forschung Politikwissenschaft , vol 171. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11278-5_1
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