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Zusammenfassung

Die Entwicklung einer jeden Wissenschaft ist von Reflexionen über die angemessene Art ihrer Vorgehensweise begleitet. Vom Beginn ihrer Etablierung als wissenschaftlicher Disziplin an war diese Reflexion in den Sozialwissenschaften charakterisiert durch eine Orientierung an den Erfahrungen, die in der Praxis wissenschaftlicher Forschung gemacht worden waren — und hier besonders in derjenigen Disziplin, deren Wissenschaftlichkeit als am weitesten entwickelt galt: in der Physik. Scheint dieses Bemühen um einen Anschluß an bewährte Erfahrungen zunächst naheliegend und unproblematisch, so folgte daraus doch eine der heftigsten und langwierigsten Auseinandersetzungen, die die Bemühungen um die Begründung einer sozialwissenschaftlichen Methodologie begleitet hat: die sogenannte „Erklären-Verstehen-Kontroverse“. In dieser Kontroverse geht es im wesentlichen um die Fragestellung, ob die Sozialwissenschaften einer eigenständigen Methodologie bedürfen, oder ob die in den Naturwissenschaften bewährte Methodologie auch in ihnen Anwendung finden kann — an dieser Kontroverse lassen sich zentrale Differenzen über die Vorstellung, wie soziologische Forschung zu betreiben sei (und, grundsätzlicher noch: was eigentlich ‚den Gegenstand‘ soziologischer Analyse ausmache), erkennen.

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Literatur

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  4. An dieser Stelle ist eine weitere Anmerkung zur gewählten Darstellungsform angebracht. Zur Begründung meiner Argumentation ist eine textexegetische Erörterung immer wieder unverzichtbar, doch soll diese nicht im Vordergrund stehen. So muß das Eingehen auf Differenzen, die z.B. zwischen den Frühschriften und dem Spätwerk eines Autors bestehen mögen, hinter einer problembezogenen Diskussion zurückstehen: es würde von der Grundüberlegung wegführen, wenn etwa das Argument des,Durkheim der Regeln’ zwangsläufig einen Vergleich mit dem des,Durkheim der Elementarformen des religiösen Lebens’ nach sich ziehen müßte.

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  8. Erst nach Abschluß dieser Arbeit bin ich auf einen Aufsatz gestoßen, in dem Hans J. Schneider aus philosophischer Sicht in einem wesentlichen Punkt (wie bereits im Titel deutlich wird) zu einer ganz ähnlichen Überlegung kommt, wie sie hier vorgetragen werden soll — Die Situiertheit des Denkens, Wissens und Sprechens im Handeln. Perspektiven der Spätphilosophie Wittgensteins, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 41, 1993, 727–739.

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Meinefeld, W. (1995). Einleitung. In: Realität und Konstruktion. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11243-3_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11243-3_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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