Zusammenfassung
Erklären und Verstehen gilt unterschiedlichen Gegenständen bzw. Gegenstandsaspekten. Erklärungen richten sich auf „natürliche“, insbesondere auf physikalische oder biologische Gegenstände und Ereignisse. Dort, wo wir ein Ereignis zu erklären suchen, unterstellen wir einen objektivierbaren, kausal oder final verursachten Gegenstandsaspekt. Verstehensprozesse richten sich auf menschliches Verhalten und seine Ergebnisse im weitesten Sinne, auch die kulturellen „Objektivationen“. Wo wir ein Ereignis oder einen Gegenstand verstehen, suchen wir nach einem semantischen Gegenstandsaspekt; dieser erscheint gegenüber dem Allgemeinen, Regelrechten eher als das Besondere, Einmalige, Nicht-Identische, räumlich und zeitlich Gebundene.
Dieser Beitrag bezieht sich in wesentlichen Aspekten auf meine gleichnamige Monographie (1985).
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Cremerius, J. (1982): Kohuts Behandlungstechnik. Eine kritische Analyse. Psyche 36: 17–46.
Daser, E. (1991): Der Integrationsbegriff in der Psychoanalyse. Forum der Psychoanalyse 7: 98–110.
Deserno, H. (1990): Die Analyse und das Arbeitsbündnis. Eine Kritik des Arbeitsbündniskonzeptes. München, Wien: Verlag Internationale Psychoanalyse.
Freud, A. (1936): Das Ich und die Abwehrmechanismen. London 1952: Imago.
Freud, S. (1895): Studien über Hysterie. GW 1, 75–312.
ders. (1910): Die zukünftigen Chancen der psychoanalytischen Therapie. GW 8, 104–115.
ders. (1915): Bemerkungen über die Übertragungsliebe. GW 10, 306–321.
ders. (1919): Wege der psychoanalytischen Therapie. GW 12, 183–194.
Gadamer, H.-G. (1960): Wahrheit und Methode. Tübingen: Mohr.
Goffman, E. (1977): Rahmen-Analyse. Frankfurt/M.: Suhrkamp.
Greenson, R. R. (1967): Technik und Praxis der Psychoanalyse. Stuttgart 1973: Klett.
Heimann, P. (1950): On counter-transference. Int. Journal of Psycho-Analysis 31: 81–84.
Herzog, W. (1984): Modell und Theorie in der Psychologie. Göttingen: Hogrefe.
König, K. (1982): Der interaktionelle Anteil der Übertragung in Einzelanalyse und analytischer Gruppenpsychotherapie. Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik 18: 76–84.
Körner, J. (1985): Vom Erklären zum Verstehen in der Psychoanalyse. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
ders. (1986): Drei Menschenmodelle der Psychoanalyse. Dargestellt am Beispiel des Übertragungsbegriffs. Forum der Psychoanalyse 2: 277–293.
ders. (1989a): Arbeit an der Übertragung? Arbeit in der Übertragung! Forum der Psychoanalyse 5: 209–223.
ders. (1989b): Kritik der therapeutischen Ich-Spaltung. Psyche 43, 385–396.
ders. (1990): Übertragung und Gegenübertragung, eine Einheit im Widerspruch. Forum der Psychoanalyse 6: 87–104.
ders. & Rosin, U. (1985): Das Problem der Abstinenz in der Psychoanalyse. Forum der Psychoanalyse 1: 25–47.
Kuiper, P. C. (1976): Metapsychologie als hermeneutisches Organon. Psyche 30: 961–977. Mentzos, S. ( 1976 ): Interpersonale und institutionalisierte Abwehr. Frankfurt/M.: Suhrkamp.
Naatz, T. (1983): Der Kritische Rationalismus als wissenschaftstheoretisch-methodologische Grundlage der Psychoanalyse. Materialien zur Psychoanalyse und analytisch orientierten Psychotherapie 9: 154–164.
ders. (1984): Argumente zum Psychotherapievergleich. Ein Plädoyer für die Psychoanalyse auf wissenschaftstheoretisch-methodologischer Grundlage. Weinheim: Beltz.
Raguse, K. (1992): Psychoanalytische Situation und Abstinenz. Reflexionen zu Fiktion und Realität in der Analyse. Unv. Vortragsmanuskript.
Ricoeur, P. (1974): Die Interpretation. Frankfurt/M.: Suhrkamp.
Sachsse, U. (1987): Selbstbeschädigung als Selbstfürsorge. Zur intrapersonalen und interpersonellen Psychodynamik schwerer Selbstbeschädigungen der Haut. Forum der Psychoanalyse 3: 51–70.
Sandler, J. (1976): Gegenübertragung und die Bereitschaft zur Rollenübernahme. Psyche 30: 297–305.
Schafer, R. (1982): Eine neue Sprache für die Psychoanalyse. Stuttgart: Klett-Cotta.
Thoma, H. & Kachele, H. (1985): Lehrbuch der Psychoanalytischen Therapie Bd. I. Berlin: Springer.
Tress, W. (1985): Psychoanalyse als Wissenschaft. Psyche 39: 385–412.
Weiss, J., Sampson, H. and the Mount Zion Psychotherapy Research Group (1986): The psychoanalytic process: Theory, clinical observation, and empirical research. New York: Guilford Press.
von Wright, G. H. (1974): Erklären und Verstehen. Frankfurt/M.: Fischer-Athenäum.
Zepf, S. (1994): Die geheime Anthropologie in den empirischen Sozialwissenschaften. In: ders. (Hg.), Abgründige Wahrheiten im Alltäglichen. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1995 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Körner, J. (1995). Vom Erklären zum Verstehen in der Psychoanalyse. In: Kaiser, E. (eds) Psychoanalytisches Wissen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11198-6_7
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11198-6_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12746-0
Online ISBN: 978-3-663-11198-6
eBook Packages: Springer Book Archive