Zusammenfassung
Zwei wesentliche, nur auf den ersten Blick widersprüchliche Erkenntnisse lassen sich aus dem vorherigen Kapitel festhalten: zum einen, dass Gemeinwohlorientierung bzw. — in Anbetracht der Unbestimmbarkeit dessen, wessen Wohl das Gemeinwohl ist (vgl. Offe 2001) — Uneigennützigkeit eine Rhetorik der legitimierenden Selbstdarstellung ist, die für Professionen als politische Kollektiv-Akteure essentiell erscheint; zum anderen, dass die sozusagen ‚substantielle‘ Leistung von Professionen in konkreten Situationen darin besteht, die semantische Leerformel ‚Gemeinwohl‘ mit Gehalt zu füllen, also ‚Gemeinwohl‘ plausibel so zu definieren, dass es zu Lösungskonzepten passt bzw. mit Lösungskonzepten kompatibel erscheint, die ihnen bereits ‚zuhanden‘ sind. Professionen bleiben im Zuge ihrer Darstellung von Gemeinwohlorientierung typischerweise also keineswegs eine Antwort auf die Frage schuldig, was ihrer Ansicht nach unter Gemeinwohl zu verstehen ist.
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Pfadenhauer, M. (2003). Zur Dramatologie professionellen Handelns. In: Professionalität. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11163-4_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11163-4_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3700-8
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