Skip to main content

Staat und Politik

Zur Semantik der Selbstbeschreibung politischer Systeme

  • Chapter
Book cover Politische Theoriengeschichte

Part of the book series: Politische Vierteljahresschrift Sonderhefte ((PVS,volume 15))

Zusammenfassung

Die nachfolgenden Analysen behandeln Themen der Ideengeschichte im Bereich von Politik. Sie sind jedoch nicht als Disziplingeschichte, nicht als Geschichte oder Vorgeschichte der Politikwissenschaft konzipiert. Ebenso wenig folgen sie dem klassischen Kanon der „wissenssoziologischen“ Ideologiekritik. Sie begnügen sich nicht damit, Ideen auf offensiv oder defensiv gestimmte soziale Schichten, Klassen, Gruppen zu beziehen und sie damit pauschalpsychologisch zu erklären. Erst recht soll eine bloß deskriptive Erzählung des Bedeutungswechsels bestimmter Worte oder Begriffe im Laufe der Geschichte überwunden werden. Weder Fachgeschichte also noch Ideologiekritik, noch scheinbar neutrale Ideengeschichte: welche Möglichkeiten bleiben, wenn man diese bereits gebahnten Wege nicht betreten will?

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 54.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 69.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Anmerkungen

  1. Für weitere Versuche in dieser Richtung vgl. Niklas Luhmann: Funktion der Religion, Frankfurt 1977: Niklas Lubmann/Karl Eberhard Schorr: Reflexionsprobleme im Erziehungssystem, Stuttgart 1979; Niklas Lubmann: Gesellschaftsstruktur und Semantik: Studien zur Wissenssoziologie der modernen Gesellschaft, 2 Bde., Frankfurt 1980–81: Niklas Luhmann Liebe als Passion: Zur Codierung von Intimität, Frankfurt 1982.

    Google Scholar 

  2. Wichtig sind: Edgar Mor in: La M¨¦thode, Bd. 1, Paris 1977, Bd. 2 Paris 1980; Humberto R. Maturana: Erkennen: Die Organisation und Verkörperung von Wirklichkeit, Braunschweig 1982. Vgl. auch Milan Zeleny (Hrsg.): Autopoiesis: A Theory of Living Organization, New York 1981. Ferner Niklas Luhmann: Soziale Systeme, Frankfurt 1984.

    Google Scholar 

  3. Zur letztgenannten Variante vgl. etwa Gordon Pask: The Meaning of Cybernetics in the Behavioural Sciences (The Cybernetics of Behaviour and Cognition; Extending the Meaning of “Goal”), in: John Rose (Hrsg.): Progress of Cybernetics Bd. 1, London 1970, S. 15–44.

    Google Scholar 

  4. Obwohl die Geschichte dieser Fremdbeobachtungsschemata noch nicht geschrieben ist, wird man nicht fehlgehen in der Vermutung, daß sie im 18. Jahrhundert aufkommen, und zwar zunächst im für Leser (Fremdbeobachter) geschriebenen Roman. So schafft sich die Aufklärung und die Vorbereitung der „modernen Staaten“ schon gleich die Möglichkeit einer Gegenkultur.

    Google Scholar 

  5. Vgl. z. B. Henri Atlan: Entre le cristal et la fum¨¦e: Essai sur l’organisation du vivant, Paris 1979, S. 70.

    Google Scholar 

  6. Vgl. z. B. Roger S. Conant/W. Ross Ashby: Every Good Regulator of a System Must be a Model of That System, International Journal of System Science 1 (1970), S. 89–97.

    Google Scholar 

  7. Vgl. Volker Sellin: Politik, in: Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland Bd. 4, Stuttgart 1978, S. 789–874, insb. 814–830; ferner Gotthardt Frühsorge: Der politische Körper: Zum Begriff des Politischen im 17. Jahrhundert und in den Romanen Christian Weises, Stuttgart 1974.

    Google Scholar 

  8. Vgl. die grundsätzlichen Klarstellungen in Wirtschaft und Gesellschaft, 3. Aufl., Tübingen 1947, S. 6.

    Google Scholar 

  9. Vgl. zur Vorgeschichte, in der “status” sich auf die ganz allgemeine Differenz von fest/beweglich, sicher/unsicher bezogen hatte und deshalb immer einen semantischen Zusatz erforderte (z. B. status civitatis). Wolfgang Mager: Zur Entstehung des modernen Staatsbegriffs, Wiesbaden 1968; Paul-Ludwig Weinacht: Staat: Studien zur Bedeutungsgeschichte des Wortes von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert, Berlin 1968.

    Google Scholar 

  10. Dies ist zugleich die gemeinsame Leitlinie der oben (Anm. 1) zitierten Arbeiten zum Zusammenhang von Gesellschaftsstruktur und Semantik in der modernen Gesellschaft.

    Google Scholar 

  11. An Sekundärliteratur siehe hierzu etwa Hans Maier: Die Lehre von der Politik an den deutschen Universitäten vornehmlich vom 16.-18. Jahrhundert, in: Dieter Oberndörfer (Hrsg.): Wissenschaftliche Politik, Freiburg 1962, S. 59–116; ders., Altere deutsche Staatslehre und westliche politische Tradition, Tübingen 1966; Bernard Willms: Die Antwort des Leviathan: Thomas Hobbes’ politische Philosophie, Neuwied 1970.

    Google Scholar 

  12. Hierzu ausführlich Niklas Luhmann: Liebe als Passion, a.a.O., S. 57 ff.

    Google Scholar 

  13. Üblicherweise wird diese Formel Adam Smith zugeschrieben und mit „Liberalismus“ assoziiert. Vgl. statt vieler Robert Nozik, Anarchy, State, and Utopia, New York 1974, S. 18. Sie war jedoch längst vorher in Gebrauch. Im Text beziehe ich mich auf Joseph Glanvill: The Vanity of Dogmatizing, London 1661, Nachdruck Hove, Sussex 1970, S. 180.

    Google Scholar 

  14. Eine befriedigende Interpretation habe ich nicht finden können. Die Frage, ob Ludwig XIV wirklich so gedacht habe (vgl. Fritz Hartung: L’¨¦tat c’est moi, Historische Zeitschrift 169 (1949), S. 1–30, ist für den Eklat der Formel ohne Belang. Auch die abschwächende Interpretation von Weinacht, a.a.O., S. 51, es handele sich noch um den alten Begriff von ¨¦tat, also einfach um eine quasi tautologische Formulierung, vermag mich nicht zu überzeugen. Sie erklärt jedenfalls nicht den eigentümlichen Reiz der Formel.

    Google Scholar 

  15. Trotzdem klagen Beobachter, die nun dies wieder beobachten (z. B. Edmund Burke), über die Vereinfachungen“ dieser neuen Reflexionstheorien, ohne rechtes Verständnis aufzubringen für den notwendigen Zusammenhang von Komplexität und Vereinfachung.

    Google Scholar 

  16. Auf die Generalisierungsleistung solcher Duale haben vor allem altphilologische und ethnologische Untersuchungen aufmerksam gemacht. Untersuchungen zu ihrem Auslaufen in der frühen Neuzeit sind mir nicht bekannt. Vgl. z. B. Ernst Kemmer: Die polare Ausdrucksweise in der griechischen Literatur, Würzburg 1903; Adh¨¦marMassart: L’emploi, en ¨¦gyptien, de deux termes oppos¨¦s pour exprimer la totalit¨¦, in: M¨¦langes bibliques (Festschrift Andr¨¦ Robert), Paris 1957, S. 38–46, Louis Dumont: Homo hierarchicus: The Caste System and its Implications, Engl. Obers. London 1970, insb. S. 42 ff. (zu: rein/unrein). Bei den uns interessierenden politischen Formeln bleibt im übrigen oft unklar, wie weit eine bloße Aufzählung gemeint ist und wie weit die semantische Möglichkeit, einen Gegensatz als Einheitsausdruck zu verwenden, mitbenutzt wird.

    Google Scholar 

  17. Die bekannte Stelle aus der Einleitung zum Leviathan sei nochmals zitiert: “For by Art is created that great LEVIATHAN called a COMMON-WEALTH, or STATE, (in latine CIVITAS) which is but an Artificiali Man” ¡ª zit. nach Leviathan, Ausgabe der Everyman’s Library, London 1953, S. 1.

    Google Scholar 

  18. Grundlage für diese Sinnänderung scheinen sowohl die ratio status-Lehre als auch die naturrechtlichen Vertragskonstruktionen westeuropäischer Prägung gewesen zu sein. Die erste erfordert, die zweite begründet die Abstraktion einer Bezugseinheit, auf die hin dann Aussagen gemacht und Operationen zugerechnet werden können.

    Google Scholar 

  19. Großes Universal Lexikon Bd. 39, Halle-Leipzig 1744, S. 639, zit. nach Weinacht a.a.O., S. 105.

    Google Scholar 

  20. „le sort des particuliers qui composent un Etat“, heißt es zum Beispiel bei Simon-Nicolas-Henri Linguet: Th¨¦orie des loix civiles, ou Principes fondamentaux de la soci¨¦t¨¦, London 1767, Bd. 1, S. 11. Auch die Physiokraten verwenden Nation, Etat, manchmal pays gleichsinnig.

    Google Scholar 

  21. Svarez spricht zum Beispiel von den „bürgerlichen Gesellschaften, welche wir Staaten nennen“ ¡ª zit. nach Hermann Conrad: Staatsgedanke und Staatspraxis des aufgeklärten Absolutismus, Opladen 1971, S. 24.

    Google Scholar 

  22. Vgl. Sellin: a.a.O., S. 831 ff.

    Google Scholar 

  23. Ich stelle bewußt auf das Problembewußtsein ab, wobei mitzubedenken ist, daß die Differenz von extern und intern sich erst im Zuge der Ausdifferenzierung des politischen Systems klärt. Zur Zeit der religionspolitischen Bürgerkriege des 16. und 17. Jahrhunderts sind religiöse und politische Motivierungen, die sich rückblickend wohl unterscheiden lassen, unentwirrbar verquickt: Religion wird in der eigenen Partei als Ziel, beim Gegner als Vorwand gesehen und vice versa.

    Google Scholar 

  24. Diese Neuerung muß natürlich wieder ausgeblendet werden, wenn man die Geschichte der Semantik von potentia/potestas/Gewalt aufarbeiten will. Vgl. hierzu Kurt Röttgers, Andeutungen zu einer Geschichte des Redens über die Gewalt, in: Otthein Rammstedt (Hrsg.): Gewaltverhältnisse und die Ohnmacht der Kritik, Frankfurt 1974, S. 157–234; Wolfgang Lienemann: Gewalt und Gewaltverzicht: Studien zur abendländischen Vorgeschichte der gegenwärtigen Wahrnehmung von Gewalt, München 1982.

    Google Scholar 

  25. Vgl. im Kontext eines Theorievergleichs unter diesem Gesichtspunkt: Harlan Wilson: Complexity as a Theoretical Problem: Wider Perspectives in Political Theory, in: Todd R. La Porte (Hrsg.): Organized Social Complexity: Challenge to Politics and Policy, Princeton N. J. 1975, S. 282–331 (insb. 302 ff.).

    Google Scholar 

  26. Diese Wortbedeutungsvariante ist vor allem von Weinacht: a.a.O., S. 173 ff., herausgearbeitet worden.

    Google Scholar 

  27. Sie findet sich aber auch noch bei Edmund Burke ¡ª unter der neuen Bezeichnung Staat! “It is a partnership in all science; a partnership in all art; a partnership in every virtue, and in all perfection” (Reflections an the French Revolution, 1790, Neuauflage 1793, zit. nach der Ausgabe der Everyman’s Library, London 1929, S. 93.

    Google Scholar 

  28. Diese Differenz hat ihre eigene Einheit darin, daß sie sich historisch gegen die damals übliche Einheit von Staat und Zivilgesellschaft durchsetzt; ihre Einheit ist also selbst eine Differenz,nämlich eine historisch gegen Einheit gerichtete Differenz. Sie überzeugt deshalb ohne viel begrifflichen Aufwand schließlich als historische Differenz. Diese komplexe Sachlage erklärt die Schwierigkeiten der terminologiegeschichtlichen Forschungen zur Entstehung der Differenz von Staat und Gesellschaft. Treffend formuliert dies Reinhart Koselleck: Preußen zwischen Reform und Revolution, 2. Aufl. Stuttgart 1975, S. 52: „Das Landrecht kennt keine vom Staat getrennte bürgerliche Gesellschaft, aber es trifft auch keine präzisen Bestimmungen dieser Begriffe, weil sie nicht mehr identisch waren, ohne schon unterscheidbar zu sein“. Vgl. im übrigen Adalbert von Unruh: Dogmengeschichtliche Untersuchungen über den Gegensatz von Staat und Gesellschaft vor Hegel, Leipzig 1928; Werner Gonze: Staat und Gesellschaft in der frührevolutionären Epoche Deutschlands (1958) und Erich Angermann: Das Auseinandertreten von „Staat” und „Gesellschaft“ im Denken des 18. Jahrhunderts (1963), beides neu gedruckt in Ernst-Wolfgang Böckenförde (Hrsg.): Staat und Gesellschaft, Darmstadt 1976.

    Google Scholar 

  29. Zu dieser Eigenart autopoietischer Systeme, die keines ihrer Elemente aus der rekursiven Geschlossenheit der Autopoiesis ausgliedern können, vgl. für den Fall organischer Systeme Gerhard Roth, Biological Systems and the Problem of Reductionism, in:Gerhard Roth/Günter Schwegler (Hrsg.): Self-organizing Systems: An Interdisciplinary Approach, Frankfurt 1981, S. 106–120. Zu Konsequenzen für die Auffassung von Evolution auch ders., Conditions of Evolution and Adaptation in Organisms as Autopoietic Systems, in:D. Mossakowski/G. Roth (Hrsg.): Environmental Adaption and Evolution, Stuttgart 1982, S. 37–48.

    Google Scholar 

  30. Zunächst im Plural. Die Singularfassung bürgert sich erst ab 1830 ein im Zusammenhang mit den Debatten des deutschen Frühkonstitutionalismus. Vgl. dazu Stephan Skalweit: Der „moderne Staat“: Ein historischer Begriff und seine Problematik, Vorträge (G 203) der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften, Opladen 1975.

    Google Scholar 

  31. Siehe die berühmt/berüchtigten Passagen über den Monarchen in den Grundlinien der Philosophie des Rechts, insb. ¡ì 279.

    Google Scholar 

  32. „eine ursprüngliche Ordnung, ein nothwendiger Zustand“, heißt es bei F. C. Dahlmann: Die Politik, auf den Grund und das Maß der gegebenen Zustände zurückgeführt, Bd. 1, 3. Aufl., Leipzig 1847, S. 3.

    Google Scholar 

  33. Vgl. etwa LodovicusMolina: De justitia et jure (1593), tr. 11, disp. XXII, 9 und XXVII, zit. nach der Ausgabe Mainz 1659, Sp. 115 und 127.

    Google Scholar 

  34. und zwar speziell die evangelische Theologie. Vgl. hierzu Martin Honecker: Evangelische Theo-logic vor dem Staatsproblem. Vorträge (G 254) der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften, Opladen 1981. Daß für die Theologie selbst der Traditionsbruch weniger scharf ausfällt und die Zwei-Reiche-Lehre immer noch zitabel ist, muß nicht erstaunen. Für sie liegen auch heute Beobachtungslagen, Unterscheidungen und Identifikationen anders als für andere Beobachter der Gesellschaft.

    Google Scholar 

  35. Hierzu näher Niklas Luhmann: Das sind Preise, Soziale Welt 34, (1983), Heft 2, S. 153–170.

    Google Scholar 

  36. Dies entspricht neueren Vorstellungen der Systemtheorie, wonach Geschlossenheit/Offenheit nicht mehr als ein Gegensatz unterschiedlicher Systemtypen zu begreifen ist, sondern als ein Steigerungsverhältnis. Sieht man es so, dann interessieren die Bedingungen, unter denen mit strengerer Geschlossenheit größere Offenheit erreichbar ist. Zur Obertragung auf Probleme des politischen Systems vgl. Niklas Luhmann: Politische Theorie im Wohlfahrtsstaat, München 1981.

    Google Scholar 

  37. Zu beiden Gesichtspunkten vgl. Hinweise bei Paul Archambault: The Analogy of the Body in Renaissance Political Literature, Biblioth¨¨que d’Humanisme et Renaissance 29 (1967), S. 2153.

    Google Scholar 

  38. Die wohl wichtigste Bedingung dafür war, daß statt dessen das Recht paradoxiert werden mußte als positiv-rechtliche Regelung der Geltungsgründe positiven Rechts.

    Google Scholar 

  39. Siehe im Anschluß an diese Formulierung von McCulloch Gordon Pask: The Meaning of Cybernetics in the Behavioural Sciences (The Cybernetics of Behaviour and Cognition; Extending the Meaning of “Goal”), in: John Rose (Hrsg.): Progress of Cybernetics Bd. 1, London 1970, S. 15–44 (32 ff.).

    Google Scholar 

  40. Hierzu näher Niklas Luhmann: Grundrechte als Institution, Berlin 1965.

    Google Scholar 

  41. Vgl. Niklas Lubmann: Ausdifferenzierung des Rechts: Beiträge zur Rechtssoziologie und Rechtstheorie, Frankfurt 1981, insb. S. 113 ff., 154 ff.

    Google Scholar 

  42. Das ist für angelsächsisches Denken bis heute befremdlich geblieben. Vgl. hierzu Kenneth H. F. Dyson: The State Tradition in Western Europe: A Study of an Idea and Institution, Oxford 1980, S. 17 (mit Hinweisen).

    Google Scholar 

  43. Deswegen sind detaillierte Analysen der Theoriegeschichte einzelner Funktionsbereiche natürlich keineswegs entbehrlich. Im Gegenteil: erst auf diesem Wege kommt man zu Generalisierungen, die der Gesellschaft als ganzen bzw. dem Formtypus funktionaler Differenzierung zugerechnet werden können. Vgl. als ein Beispiel: Niklas Luhmann/Karl Eberhard Schorr: Reflexionsprobleme im Erziehungssystem, Stuttgart 1979.

    Google Scholar 

  44. Daß gerade in dieser Situation einer sich positivierenden Staatstheorie dann Aristoteles wieder faszinieren kann, sieht man zum Beispiel bei Treitschke. Das kann, in der jetzigen Situation, aber nur auf eine Forcierung der Staatsorientierung hinauslaufen. Siehe auch Manfred Riedel: Der Staatsbegriff der deutschen Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts in seinem Verhältnis zur klassisch-politischen Philosophie, Der Staat 2 (1963), S. 41–63; Skalweit: a.a.O.

    Google Scholar 

  45. Vgl. Alfred Weber: Die Krise des modernen Staatsgedankens in Europa, Stuttgart 1925; Otto Hintze: Wesen und Wandlung des modernen Staats (1931), neu gedruckt in ders., Gesammelte Abhandlungen zur Allgemeinen Verfassungsgeschichte, 2. Aufl. Göttingen 1962, S. 470–496; Carl Schmitt: Der Begriff des Politischen (1932), Neudruck Berlin 1963.

    Google Scholar 

  46. Wir lassen die theoretisch wichtigen Fragen hier beiseite, wie weit hierzu interne Distanz eingerichtet werden muß und wie weit sich dafür besondere Rollen einrichten lassen. Man käme damit auf die Frage nach funktionalen Äquivalenten für das, was die politische Theorie bis zu den Neostoikern hin als Weisheit (sagesse) bezeichnet hatte.

    Google Scholar 

  47. Und dies mit einem Politikbegriff, der bereits 1843 überholt war (und mit einer Gegenbewegung wieder eingeführt werden mußte), als Marx seine Abhandlung zur Judenfrage veröffentlichte.

    Google Scholar 

  48. Vgl. hierzu besonders: Dieter Grunow/Friedhart Hegner/Franz Xaver Kaufmann: Bürger und Verwaltung, 4 Bde., Frankfurt 1978.

    Google Scholar 

  49. in: La M¨¦thode, Bd. 2, Paris 1980, S. 44.

    Google Scholar 

  50. Den Begriff Erlaubniswesen fand ich in einer Kreisverwaltung der DDR.

    Google Scholar 

  51. Siehe z. B. den Begriff des „appareil“ bei Edgar Morin: La M¨¦thode, Bd. 1, Paris 1977, S. 239 ff.: „l’appareil dispose du pouvoir de transformer de l’information en programme, c’est-adire en contrainte organisationelle” (S. 239).

    Google Scholar 

  52. Vgl. Hans Kelsen: Der soziologische und der juristische Staatsbegriff: Kritische Untersuchung des Verhältnisses zwischen Staat und Recht, Tübingen 1922; ders., Allgemeine Staatslehre, Berlin 1925.

    Google Scholar 

  53. Vgl. Alfred Gierer: Generation of Biological Patterns and Form: Some Physical, Mathematical, and Logical Aspects, Prog. Biophys. molec. Biol. 37 (1981), S. 1–47; ders., Socioeconomic Inequalities: Effects of Self-Enhancement, Depletion and Redistribution, Jahrbuch für Nationalökonomie und Statistik 196 (1981), S. 309–331. Vgl. auch D. Stanley Jones: The Role of Positive Feedback, in: John Rose (Hrsg.): Progress of Cybernetics Bd. 1, London 1970, S. 249–263.

    Google Scholar 

  54. Hermann Heller: Staatslehre, Leiden 1934.

    Google Scholar 

  55. A.a.O. S. 205.

    Google Scholar 

  56. Vgl. Alessandro Pizzorno: L’incompl¨¦tude des syst¨¨mes, Connexions 9 (1974), S. 33–64; 10 (1974), S. 5–26 (47ff.).

    Google Scholar 

  57. Zu dieser Parallele vgl. T. Weis-Fogh: An Aerodynamic Sense Organ Stimulating and Regulating Flight in Locusts, Nature 164 (1949), S. 873–874.

    Google Scholar 

  58. Bei genauerer Ausarbeitung müßte man sagen: aus einer Kombinatorik von Ereignissen.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1984 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Luhmann, N. (1984). Staat und Politik. In: Bermbach, U. (eds) Politische Theoriengeschichte. Politische Vierteljahresschrift Sonderhefte, vol 15. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11103-0_5

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11103-0_5

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-11727-0

  • Online ISBN: 978-3-663-11103-0

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics