Zusammenfassung
Vorab möchte ich der Auffassung Nachdruck verleihen, dass Konflikte rückgängig gemacht werden können und dass Konflikte selbst dann nicht unbedingt unausweichlich sind, wenn objektive Voraussetzungen dafür gegeben sind. Um ein Beispiel aus meiner persönlichen Erfahrung zu nehmen: Allen kleinen Kinder in der Stadt, in der ich aufgewachsen bin, wird beigebracht, dass während der amerikanischen Revolution der böse englische König Söldner einsetzte, um gegen die Rebellen zu kämpfen. Der Kurfürst von Hessen-Kassel stellte diese Söldner zur Verfügung. Trotzdem zerfiel die amerikanische Revolution nicht in einen Kreislauf der Zersplitterung in räuberische Banden. Im Gegenteil: Den Schulkindern wird berichtet, dass einige der Kämpfer aus Kassel das Land so sehr mochten, das sie dort blieben, einheimische Frauen heirateten und Familien gründeten!
Mit dem Ausdruck „Gier gegen Groll“ geben wir hier den Ausdruck „Greed versus Grievance“ wieder, der in der englischsprachigen Literatur ein feststehender Terminus zur Beschreibung der Esakalation von Gewalt in Bürgerkriegssituationen ist und für den es im Deutschen keine exakte Entsprechung gibt. (Anm. des Hg.)
Überarbeitete Fassung eines im medico-Report 24: Ungeheuer ist nur das Normale. Zur Ökonomie der „neuen“ Kriege, Frankfurt a.M. 2002, unter dem Titel „,Gier‘ gegen,Groll‘?“ erschienen Beitrags. Wir danken Anne Jung von medico und dem Autor für die Erlaubnis des Abdrucks und Kersten Horn für die Übersetzung. (Anm. des Hg.)
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Reno, W. (2003). Gier gegen Groll: Nigeria. In: Ruf, W. (eds) Politische Ökonomie der Gewalt. Friedens- und Konfliktforschung, vol 7. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11087-3_13
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