Zusammenfassung
Der neue Süden ist heute zu einem Schlagwort geworden, das Politiker wie Politikwissenschaftler, amerikanische Journalisten wie europäische Korrespondenten bedeutungsvoll und schwammig zugleich gebrauchen. Jimmy Carter, so hieß es schon lange vor seiner Wahl zum Präsidenten der Vereinigten Staaten, repräsentiere eben diesen neuen Süden. Und um das Gesagte zu verstärken, wurde darauf hingewiesen, daß der letzte Präsident aus dem Süden vor 128 Jahren gewählt worden sei, Zachary Taylor aus Virginia — obwohl doch auch Woodrow Wilson in Virginia geboren worden war und Lyndon B. Johnson jedem als Texaner, also als Südstaatler in Erinnerung sein mußte. Erst mit der Wahl Carters, so hieß es in einigen ironisierenden Kommentaren, sei der Bürgerkrieg zwischen dem Süden und Norden endgültig überwunden worden. Erst jetzt sei eine Region, die vom Rest der Nation diskriminiert worden sei und die doch selbst einen großen Teil ihrer eigenen Bevölkerung, die Schwarzen, diskriminiert hatte, in den Hauptstrom amerikanischer Politik und Gesellschaft zurückgekehrt. Seit dem Bürgerkrieg ist in jeder Generation der „neue Süden“ proklamiert worden. Was bedeutet und umfaßt — angesichts dieser Verwirrung mit Schlagworten und historischen Ungenauigkeiten — eigentlich der Süden, was im Unterschied dazu der „neue Süden“?
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Lösche, P. (1977). Der neue Süden — Mythos oder Wirklichkeit?. In: Politik in USA. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11064-4_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11064-4_3
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