Zusammenfassung
Wer kennt sie nicht, diese Beschimpfungen von Jungen gegen andere Jungen. „Du bist ja behindert!“ oder „Du Spasti!” tönt es, wenn einer den anderen „niedermachen“ will. Und wenn es hart auf hart kommt, dann peitscht es schließlich „Du schwule Sau!”. Der Hass gegen „das Schwulsein“ dient immer noch ausgezeichnet der alltäglichen Herstellung einer Hackordnung zwischen Jungen. Und dabei wiegt die Diffamierung als „Schwuler” offensichtlich noch schwerer, als die Beschimpfung als „Behinderter“. Die Angst vor Homosexualität scheint größer zu sein, als die Angst vor Krankheit und körperlicher Abhängigkeit.
Ich danke Joachim Lenz für die kritischen Anmerkungen zu meinem Manuskript.
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Literatur
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Jantz, O. (2001). Homophobie — die Angst der Männer vor den Männern. In: Rauw, R., Jantz, O., Reinert, I., Ottemeier-Glücks, F.G. (eds) Perspektiven geschlechtsbezogener Pädagogik. Quersichten, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11033-0_8
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