Zusammenfassung
Geschlechtsbezogene Pädagogik ist keine neue Erfindung mehr — Institutionen, Verbände, Einrichtungen der Jugendhilfe sowie Schulen und Ausbildungsinstitutionen haben dieses Thema aufgegriffen. Mädchenarbeit hat sich nahezu flächendeckend etabliert, die Notwendigkeit von Jungenarbeit wird allenthalben festgestellt, vielerorts begonnen und zumeist für wichtig gehalten. Eine geschlechtsspezifische Sichtweise wurde nicht nur in Bezug auf die Identitätsentwicklung von Kindern und Jugendlichen eingeführt, sondern auch in arbeitsmarktpolitischer und gesellschafts-partizipatorischer Hinsicht wurde und wird die „Gender-Frage“ zum main-stream erklärt, d.h. die Frage nach Geschlecht und der differenzierten „Gleichbehandlung“ entspricht einer vermuteten „polical correctness“. Doch wie lassen sich diese Entwicklungen interpretieren? Was vermitteln diese gesellschaftlichen Phänomene? Welches Ziel wird damit angestrebt und wie nah liegt das Erreichen desselben?
„Handelt so, dass große Wünsche genährt werden, Größe bewundert und realisiert werden kann [...]. Und begebt euch in den lebendigen Widerspruch, Wünsche zu nähren und die realistische Fähigkeit auszubilden, das Mögliche sofort zu tun, ohne sich in Phantasien zu verlieren.“ (Muraro 1993: 47)
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Literatur
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Jantz, O., Rauw, R. (2001). Alles bleibt anders!. In: Rauw, R., Jantz, O., Reinert, I., Ottemeier-Glücks, F.G. (eds) Perspektiven geschlechtsbezogener Pädagogik. Quersichten, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11033-0_2
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