Zusammenfassung
Der Begriff der Innovation leitet sich von dem lateinischen Wort „novare“ ab und kann mit dem Begriff der Neuerung gleichgesetzt werden (Haag 1995, 17). Der Terminus stammt ursprünglich vom lateinischen „innovatio“ (Erneuerung, Neuerung) ab (Minder 2001, 71). Erstmals erwähnt wurde er im 2. Jahrhundert nach Christus — Kirchenschreiber verwendeten ihn zur Beschreibung der Erneuerung des Menschen durch die Taufe bzw. den Glauben (Hinterhuber 1975, 26).
„Ein Mensch mit einer neuen Idee ist solange ein Spinner, bis sich die Idee als erfolgreich erweist“
(Mark Twain)
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Literatur
Schlaak (1999, 3ff und 80) bietet eine Übersicht über die akademische Diskussion die den Innovationsgrad als moderierende Kontingenzvariable heranzieht. Diese Ansätze interpretieren den Innovationsgrad und seine Bedeutung für das Management jedoch höchst unterschiedlich. Schlaak unterscheidet drei Strömungen — das „Mechanistic-Organic-Paradigma“, die „Loose-Tight-Hypothese” und das „Inkremental-Radikal-Paradigma“.
Als gute Übersicht verweisen Heideloff/Radel auf: Tushman/Moore 1988, Tushman/Anderson 1993, 1997, und Henry/Walker 1994. Ebenfalls widmete die Academy of Management jeweils im Oktober 1996 das Journal (Vol. 39, Nr. 5) und den Review (Vol. 21, Nr. 4) dem Themenkomplex „Innovation“. Innovation bezeichnet dabei so unterschiedliche Phänomene wie organisatorisch-strukturelle Veränderungen eines Unternehmens, Arbeitsgestaltung und Kreativität, Strategiewechsel, Lebenslaufanaylsen von Technologien, Neuproduktentwicklung oder regionale Innovationszentren, die in Netzwerke organisiert sind (vgl. Heideloff/Radel 1998). Hier zeigt sich m.E. deutlich, mit welcher Begriffskomplexität bzw. Unklarheit in der Wissenschaft gearbeitet wird.
Schlaak (1999, 9) diskutiert in diesem Zusammenhang drei Problemkreise, d.h. die Verständigungsprobleme (eine Vielfalt der Begriffe und Definitionen), Konzeptualisierungsprobleme (die Vielfalt der zu berücksichtigenden Innovationsgrad-Aspekte) und die Meßprobleme (Vielfalt und geringe Güte der Operationalisierungen).
Pflugfelder und Liepmann haben festgestellt, daß der Begriff „innovativeness“ häufig als Synonym für „creativity” verwendet wird (1997, 3).
Vergleiche hierzu auch: van de Ven/Rogers 1988, sowie Damanpour 1991
Als einer der bedeutendsten Vertreter ist an dieser Stelle Frederick Taylor mit dem „Scientific Management“ zu nennen. Ein umfassender Überblick zu diesem Thema ist zu finden bei Staehle (1994, 22ff).
Zu den Grenzen des situativen Ansatzes innerhalb der Innovationstheorie siehe Buck 1991, 14ff.
Hier wird m.E. auch deutlich, warum von Staehle der Begriff „situativer Ansatz“ gewählt worden ist (Staehle 1994, 49).
Slappendel schränkt allerdings ein, daß dieser Gestaltungsspielraum sehr begrenzt ist, da Innovation als Anpassungsleistung verstanden wird und über das bloße Überleben hinaus keine Vorteile für das innovierende System begründet.
Mit diesem methodischen Paradigma-Shift geben sie auch den Anspruch der Repräsentativität auf, während die individualistischen bzw. strukturalistischen Ansätze in der Regel mit repräsentativen Befragungen als empirische Methode arbeiten.
Weiterhin betonen die Autoren, daß durch die unterschiedliche Ausrichtung dieser vier Zeitschriften (z.B. Organisationstheorie vs. Strategie; konzeptionell vs. empirisch; quantitativ vs. qualitativ) die Breite des Forschungsfeldes zufriedenstellend beleuchtet wird.
Der Autor verweist an dieser Stelle auf die zustimmende Haltung von Wichert-Nick (1995, 174). Auch Robb (1991, 21) stellt hierzu fest: „the most productive place a company can invest its money is in the brain of the brightest people“.
Eine sehr übersichtliche Abgrenzung des Innovationsmanagements gegenüber Technologie- und F&E - Management ist bei Stippel (1999, 38ff.) zu finden.
So weist Schirmer (2000, 347) darauf hin, daß in der Folge Wittes Modell um weitere Barrieren und Promotoren erweitert worden sei. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang Hauschildt, J./Chakrabarti, A.K. (1988); Hauschildt, J./Gemünden, H.G. (Hrsg.) (1999); Gemünden, H.G./Walter A. (51995, 1996).
Mit seinem Beitrag möchte Schirmer das Modell von Witte ergänzen. Er argumentiert, daß Widerstände auch eine positive Funktion haben, indem sie zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit der Innovation zwingen und damit Verbesserungspotentiale aufdecken. Schirmer unterscheidet daher zwischen konstruktiven und destruktiven Widerständen gegen eine Innovation, je nach der Intention seiner Träger. Eine dritte vom ihm definierte Form, der neutrale Widerstand, ist identisch mit Wittes Wissensbarrieren.
Firmen wie „Ideo’ (www.ideo.de) bzw. „Idealab“ (www.idealab.de).
Der Begriff „Partisanenstrategie ist ein eingetragenes Markenzeichen des Instituts für angewandte Innovationsforschung, Ruhr-Universität Bochum.
Die Autoren weisen ebenso auf die Gefahren bei der Einbindung der „Partisanen“ in die Altorganisation hin. Zu starke Partisanentätigkeit kann sich natürlich auch kontraproduktiv auswirken.
Hauschildt betont die generelle Schwierigkeit, einzelne ökonomische Effekte bei einem Innovationsprozess gesondert zu bewerten. Er empfiehlt, im Vorfeld einer Untersuchung gesondert festzulegen, über welchen Zeitraum sich die ökonomische Erfolgsmitteilung zu erstrecken hat, ob sie die Erstnutzung, die Dauernutzung, die Nachnutzung und die Entsorgung einbeziehen soll (Hauschild 1991, 468).
Obwohl Hauschildt es nicht explizit ausdrückt, kommt m.E. hier durch seine kritische Betrachtung der einzelnen Effekte deutlich zum Ausdruck, daß ein „Gesamt-Nutzen-Indikator“ für die wissenschaftliche und praxisorientierte Arbeit nicht aussagekräftig sein kann.
Hauschildt verweist auf Publikations-und Zitationsmessungen, die ein wenig Licht in dieses Dunkel zu bringen versuchen. Auch, so der Autor, das höher organisierte betriebliche Vorschlagswesen läßt sich unter diesen Aspekten messen.
Schlaak kommt zu dieser Erkenntnis durch eine sehr umfangreiche Literaturanalyse. Nach Beachtung der Ausschlußkriterien, (a) keine Prozeßinnovation als vornehmliches Untersuchungsobjekt, (b) keine experimentellen Untersuchungen, (c) keine Einzelfallstudien oder Studien mit geringer Fallzahl (n<50), (d) keine industrieökonomischen Studien, und (e) keine volkswirtschaftlichen Studien, hat der Autor 47 Beiträge aus dem Zeitraum 1969 — 1999 identifiziert und in seine Analyse eingebracht (1999, 88).
Vergleiche hierzu auch die Ausführungen in der Einleitung der Arbeit (Kapitel A).
Minder bezieht sich bei ihren Ausführungen auf Kluge 1996, 45ff. sowie Pichler et al. 2000, 93ff., nennt aber in diesem Zusammenhang weitere Quellen, die jedoch primär Veröffentlichungen aus der Praxis zuzuordnen sind.
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Bonn, G. (2002). Innovation. In: Personalmanagement und Kreativität von Unternehmen. Gabler Edition Wissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11023-1_3
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