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Historische Phasen und Typen von Öffentlichkeit und die Entwicklung von Öffentlichkeitsarbeit

Entwurf eines Modells

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Book cover Öffentlichkeit

Zusammenfassung

Öffentlichkeit stellt ein Phänomen dar, das — obwohl normativ und faktisch von hoher Bedeutung — kommunikationswissenschaftlich bislang nur schwer zu greifen ist. Recht verbreitet ist ein Verständnis als „Raum“, in dem Öffentlichkeit als „papierenes, tönendes und psychisches Produkt“ überhaupt erst — vor allem durch Medien — erzeugt werde (vgl. z.B. Burkart 1998, 379). Manfred Rühl versteht unter „publizistischer Öffentlichkeit“ „sachlich die Gesamtheit der aktualisierten Thematisierungen [...], die sozial einen recht diffusen Dauerzustand abgibt, aus dem fur begrenzte Zeit publizistische Publika zu gewinnen sind“ (Ronneberger/Rühl 1992, 299). Für die systemtheoretische Herangehensweise, die ansonsten in der kommunikationswissenschaftlichen Grundlagentheorie dominiert und bei Schlüsselkategorien wie öffentliche Kommunikation/Publizistik und Journalismus ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt hat, bildet Öffentlichkeit eine ‚harte Nuß‘: Ein „besonderes soziales System (‚Öffentlichkeitssystem‘)“ stelle die publizistische Öffentlichkeit nicht dar, so Rühl (ebd.). Die Anwendbarkeit der Systemtheorie auf Öffentlichkeit wird bestritten (vgl. Noelle-Neumann 1998) oder es werden integrative, beispielsweise systemtheoretische und akteurstheoretische Sichten verbindende Ansätze vorgelegt (z.B. Gerhards 1994).

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Literatur

  1. Daß zwischen Kommunikations- und Gesellschaftsformen eine „interdependente Beziehung“ besteht, ist weithin anerkannt (vgl. z.B. Koszyk 1987, 32, oder Burkart 1998, 176) und wird vorausgesetzt. Eine Diskussion philosophischer oder ideologischer Implikationen zu Vorstellungen der Geschichte von Gesellschaft und Kommunikation ist nicht Gegenstand dieses Beitrags. So kann daher offen bleiben, ob für die dargelegten historischen Prozesse der Begriff „Entwicklung”, „Entfaltung“ oder „Evolution” (z.B. Bentele 1997, 148) oder aber „Emergenz“ (wie bei Ronneberger/Rühl 1992, 296) der treffendste ist.

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  2. Gegen holistische Modelle werden im allgemeinen eine ganze Reihe von Einwendungen gemacht (vgl. z.B. Habermas 1990, 27), die hier nicht näher diskutiert werden sollen. M.E. läßt sich ein zentrales und zugleich diffuses Phänomen wie Öffentlichkeit im Lichte der gesellschaftshistorischen Globalentwicklung nur ganzheitlich und ansatzübergreifend zufriedenstellend betrachten.

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  3. Eine kritische Reflexion von Konzepten und Begriffen für intersystemische Prozesse kann hier nicht erfolgen: Vgl. z.B. „Interdependenzen“ (Luhmann 1990, 86f), „Interpenetration“ (1981, 151ff), „Zwischensystem“ (1964, 226ff, und Rühl 1979, 269),,,systemübergreifende Verhandlungssysteme” bzw. „Systeme der dritten Art“ (Willke 1993, 135), „strukturelle Kopplung” (Luhmann 1993 und Löffelholz 1997). Grundsätzlich kann aber gesagt werden, daß dies alles — von der Hauptstoßrichtung der Systemtheorie her — eher randständige Kategorien sind und daß die Systemtheorie bezug-lich intersystemischer Beziehungen Schwächen offenbahrt (vgl. z.B. Fuchs 1996, 91 ).

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© 1999 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Liebert, T. (1999). Historische Phasen und Typen von Öffentlichkeit und die Entwicklung von Öffentlichkeitsarbeit. In: Szyszka, P. (eds) Öffentlichkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10931-0_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10931-0_7

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-13399-7

  • Online ISBN: 978-3-663-10931-0

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