Zusammenfassung
Während bei der Mythisierung der Nation die Energie für die Orientierungsleistung aus der Vergangenheit geschöpft wird, geht es bei den großen Narrationen der Revolution um die Befreiung vom Vergangenen durch säkularen Fortschritt. Die Mythisierung der Nation ist ein groß angelegter Versuch, durch den Rückbezug auf die Geschichte, durch die Konstruktion einer großartigen Kontinuität des politischen Verbandes kollektive Handlungsmächtigkeit zu erlangen. Die andere Möglichkeit Handlungsmächtigkeit zu erlangen, ist die Negation dieser geschichtlichen Rückbindung und Prägung durch geschichtsphilosophische und geschichtstheologische Zukunftsvorstellungen. Im 19. Jahrhundert haben sich eine liberale und eine marxistische Variante des politischen Mythos der Fortschrittserwartung herausgebildet. Vom Fortschritt erwartete man sich die Lösung der sozialen Probleme, den Umsturz der politischen Verhältnisse und den Reichtum des Einzelnen und auch der Gesellschaft.
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Literatur
Koselleck, Art. Revolution. S. 721. Trotz dieser eindeutigen Zukunftsorientiertheit blieb die Revolutionsvorstellung durch das Moment der Wiederholung janusköpfig. Vgl. Harth. Revolution und Mythos. S. 13.
Nipperdey, Der Mythos im Zeitalter der Revolution, S. 106.
Ders., ebd., S. 195.
Vgl. Griewank, Der neuzeitliche Revolutionsbegriff, S. 195ff.
Zur Begriffsgenese ist das Buch von Kurt Lenk hilfreich. Lenk lässt den modernen Revolutionsbegriff unter Berufung auf Karl Griewank mit der Französischen Revolution beginnen. Lenk, Theorien der Revolution, S. 18. Vgl. Griewank. Der neuzeitliche Revolutionsbegriff, S. 187ff.
Koselleck, Art. Revolution, S. 654.
Ders.. ebd, S, 655.
Griewank charakterisiert die Situation im Europa nach 1789 folgendermaßen: „Überall fanden sich Kreise unentwegter Oppositioneller zusammen, die ihr Heil
Koselleck, Art. Revolution, S. 787.
Koselleck beschreibt dies als einen Vorgang, bei dem der Begriff „politisch verschieden, ja diametral gegensätzlich besetzt“ wurde und „gleichwohl formale Gemeinsamkeiten umfasste“. Art. Revolution, S. 749.
Schlegel, Athenäums-Fragmente, Sämtliche Werke, 1. Abt. Bd. 2, S. 201.
Koselleck, Art, Revolution, S. 736.
„Jedes große staatliche Gemeinwesen, in welchem der vorsichtige und hemmende Einfluss der Besitzenden, materiellen und intelligenten Ursprungs, verloren geht, wird immer in eine der Entwicklung der ersten Französischen Revolution ähnliche. den Staatswagen zerbrechende Geschwindigkeit geraten.“ Bismarck, Gesammelte Werke, Bd. 15 (Erinnerung und Gedanken), S. 288.
Harth, Revolution und Mythos. S. 29.
Vergniaud befürchtete, „dass die Revolution, gleich Saturn. allmählich all ihre Kinder verschlingen und schließlich den Despotismus mit seinen Drangsalen hervorbringen wird.“ Ders., „Über die Gleichen“. S. 284. Vgl. Griewank, Der neuzeitliche Revolutionsbegriff. S. 192.
Münkler, Der Umsturz und die Dialektik der Revolution, S. 95.
Darauf hat Herfried Münkler aufmerksam gemacht. Vgl. Ders., Der Umsturz und die Dialektik der Revolution.
Saint-Just, Die Ventôse-Dekrete, S. 370.
Walzer. Exodus und Revolution.
Der., ebd., S. 17.
J. Assmann, Frühe Formen politischer Mythomotorik. S. 51 ff.
Zum Revolutionsbegriff: Lenk, Theorien der Revolution; von Beyme. Empirische Revolutionsforschung; Jaeggi/Papke, Revolution und Theorie.
Der Begriff stammt aus der Astronomie und meinte die Bewegung der Planeten und die Rückkehr in einen Ausgangszustand. Vgl. zur Semantik: Koselleck, Art. Revolution; Griewank, Der neuzeitliche Revolutionsbegriff.
Vgl. Talmon, Politischer Messianismus.
Voyelle, Die Französische Revolution, S. 9.
Vgl. Hunt. Symbole der Macht - Macht der Symbole; Reichardt/Schmitt, Die Französische Revolution als Bruch des gesellschaftlichen Bewusstseins.
Tocqueville, Werke und Briefe, Bd. Ill, Das Ancien Régime und die Revolution.
Dörner, Politischer Mythos und symbolische Politik, S. 109.
Vgl. dazu: Reichard/Schmitt. Handbuch politisch-sozialer Grundbegriffe in Frankreich 1860–1820. Bisher sind erschienen: H. 1/2: Allgemeine Bibliographie, Einleitung. Die Wörterbücher in der Französischen Revolution: H. 3: Philosophe. Philosophie, Terreur, Terroriste. Terrorisme.
Der hier verwendet Mythosbegriff ist zu unterscheiden von dem Mythosbegriff, den der englische Historiker Alfred Cobban verwendet, der auch von einem „Mythos der Revolution“ spricht. Er verwendet diesen Begriff aber im Sinne einer nachträglichen Erfindung, eines Artefaktes. Ders., Der Mythos der Französischen Revolution, S. 57ff.
Zur Geschichte der Revolution: Furet/Richet, Die Französische Revolution; Schmitt, Einführung in die Geschichte der Französischen Revolution; Soboul, Die Große Französische Revolution.
Vgl. Furet, 1798 - Vom Ereignis zum Gegenstand der Geschichtswissenschaft, S. 45f.
Chlodwig eroberte im Jahre 486 Gallien. Die Herrschaft des fränkischen Adels über das gallische Volk wurde mit dem gallo-frankischen Mythos abgesichert. Dieser Mythos gewinnt in der Version des protestantische Juristen François Hotman im 16. Jahrhundert einen herrschaftskritischen Akzent. Hotmann beruft sich auf die politischen Grundsätze des Urzustands, die der König verletzte, als er die Protestanten verfolgte. Auch der Abbé Sieyès berief sich auf diesen Mythos zu Beginn der Französischen Revolution, allerdings mit einer anderen Lesart. Er forderte die Entmachtung des fränkischen Adels und die Wiedereinsetzung des gallischen Volkes in seine Rechte. Siey¨¨s hat aus dem gallo-fränkischen einen gallischen Mythos gemacht. Vgl. Hotman, La Gaule française, S. I 7ff.; Siey¨¨s, Was ist der Dritte Stand?
Furet. 1789, S. 46.
Vgl. Süddeutsche Zeitung vom 19.09.1996, Marianne gegen Jeanne d’Arc. Deut‑ sches Gezänk in Frankreich um die Chlodwig-Feiem und den Papst-Besuch.
Lynn Hunt hat mit Clifford Geertz darauf hingewiesen. dass jede politische Ordnung eine „master fiction“ braucht. Soll eine neue politische Herrschaft etabliert werden, so ist ein neuer politischer Mythos notwendig, der ein Zentrum markiert und die politische Kultur dominiert. Hunt, Politics. Culture, and Class in the French Revolution, S. 87f.
Dörner. Politischer Mythos und symbolische Politik. S. 100.
Vgl. Lüsebrink/Reichardt, Die „Bastille“, S. 246. 1880 wurde der 14. Juli zum Staatsfeiertag erklärt, doch seine Bedeutung blieb nach wie vor umstritten. Monarchische und katholische Gruppen lehnten den neuen Nationalfeiertag der Republik ab.
Dazu: Dies., ebd., S. 59ff.
Vgl. Schulze, Der 14. Juli 1789.
Le Bon, Psychologie der Massen. Le Bon schließt hier an die Geschichtsschreibung von Hyppolite Taine an. Taine, Les origines de la France contemporaine. Vgl. dazu aus einer kritischen Perspektive der Destruktion des Mythos der Menge: Lefebvre, Foules révolutionaires, S. 371–392.
Furet, 1789 - Vom Ereignis zum Gegenstand der Geschichtswissenschaft. S. 13.
Ders., Der revolutionäre Katechismus, S. 46–88. Furet wendet sich gegen die These der Zwangsläufigkeit der Entwicklung von der bürgerlichen Phase 1789–1791/92 zur jakobinischen Phase 1792/93 in Verbindung mit der Volksbewegung. Er kritisiert vor allem, diese Bewegung einerseits als notwendige Entwicklung aufzufassen und andererseits in ihr eine auf einen Höhepunkt zielende Bewegung zu sehen, der wieder ein Abstieg zum Direktorium folgte.
Saint-Just. Die Ventôse-Dekrete, S. 370. In dieser Rede verlangt Saint-Just die Requirierung des Eigentums von Feinden der Republik, was der Konvent dann am 3. März 1794 auch beschloss.
Ders.. Discours et rapports: zitiert nach: Kessler. Terreur. Ideologie und Nomenklatur der revolutionären Gewaltanwendung in Frankreich 1770 bis 1794, S. 99.
Reden der Französischen Revolution, S. 331.
Ebd., S. 349.
Ebd.. S. 331.
Ebd.. S. 335.
Ebd.. S. 350.
Ebd., S. 349. Vgl. Kessler, Terreur, S. 106f.
Ebd., S. 340.
Siehe dazu das Bild „La Liberté ou Mort“. In: Voyelle, La Revolution Française. Imäge et récit. Bd. 3, S. 287.
Vgl. dazu: Hunt, Politics. Culture, and Class, S. 87ff.
Mit dem Titel „Die Französische Revolution ist beendet“ beginnt Furet den ersten Teil seines Buches „1789 - Vom Ereignis zum Gegenstand der Geschichtswissenschaft“.
Becher, Ist die französische Revolution zu Ende?, S. 5.
Furet hat mit seinem letzten Buch „Das Ende der Illusion. Der Kommunismus im 20. Jahrhundert“ die Konsequenz aus diesem Befund gezogen. Als der kommunistische Mythos zu Ende ging, war es auch um den Revolutionsmythos geschehen.
Zitiert nach Lüsebrink/Reichardt, Die „Bastille“, S. 258.
Adolph Thiers in seiner Revolutionsgeschichte (1823–27) und Jules Michelet in seiner „Histoire de la Révolution française“ (1847–53) haben das Geschehen mythisch überhöht und damit zum republikanisch-nationalen Mythos beigetragen.
Protokoll des internationalen Arbeiter-Congresses zu Paris, S. 1–2.
Aulard, La statue de Danton. Aulard schreibt 1891: „Danton était avant tout un homme d’Etat, il voyait la France dans l’Europe“.
Vgl. Fehrenbach, Vom Ancien Régime zum Wiener Kongress, S. 148. Auch Fehrenbach bestätigt die These, dass erst in der Dritten Republik und mit der Revolutionsgeschichtsschreibung von Jules Michelet und Alphonse Aulard die Französische Revolution zu einem „nationalen politischen Mythos“ wurde.
Jaur¨¨s, Histoire socialiste de la Révolution française, Bd. 1. S. 61.
Soboul, Die klassische Geschichtsschreibung der Französischen Revolution, S. 48–67. Für Soboul besteht die klassische Interpretation der Revolution in ihrer sozialen Deutung, der bereits Marx mit dem Kommunistischen Manifest und dem Kapital im 19. Jahrhundert herausgearbeitet hätte.
Vgl. Palmer, The Age of Democratic Revolution.
Cobban, The Myth of the French Revolution; ders., The Social Interpretation of the French Revolution; ders., Der Mythos der Französischen Revolution. S. 57ff. Cobban hat gezeigt, dass die Revolution nicht als Kampf des gesamten Dritten Standes gegen die Feudalaristokratie verstanden werden kann. Vielmehr war sie durch einen Gegensatz von Stadt und Land geprägt und vom Widerstand der Bauern gegen die kapitalistischen Methoden der adeligen und bürgerlichen Grundherrn. Dieser Widerstand war auch eher rückwärtsgewandt und antimodern.
Soboul, Die klassische Geschichtsschreibung der Französischen Revolution, S. 60.
Ders., ebd., S. 65.
„Seit 1789 richtet sich nämlich die Besessenheit, mit der nach den Ursprüngen gesucht wird - und jede Nationalgeschichte ist von solcher Besessenheit geprägt-, eben auf den revolutionären Bruch.“ Furet, 1789 - Vom Ereignis zum Gegenstand der Geschichtswissenschaft, S. 9.
Reichardt, Von der politisch-ideengeschichtlichen zur sozio-kulturellen Deutung der Französischen Revolution, S. 115ff.
Ders., ebd., S. 134.
Vgl. Koselleck/Reichardt, Die Französische Revolution als Bruch des gesellschaftlichen Bewusstseins.
Als politische Revolution kann man sie insofern verstehen, als es in der ersten Phase 1789 bis 1791 zu einer Konstitutionalisierung der politischen Ordnung kam.
Vgl. den Band von Furet und Ozouf „The Transformation of Political Culture 1789–1848“, der als 3. Band der Reihe „The French Revolution and the Creation of Modern Political Culture“ erschienen ist.
Voyelle, Die Französische Revolution, S. 57. Voyelle und die neuere Mentali‑ tätsgeschichte wendet sich damit auch gegen die Kontinuitätsthese von Furet.
Reichardt, Zur Einführung, S. 16.
Ders., Von der politisch-ideengeschichtlichen zur sozio-kulturellen Deutung der Französischen Revolution, S. 143.
Voyelle, Die Französische Revolution, S. 57.
Hunt, Politics, Culture, and Class in the French Revolution.
Dies., ebd., S. 11.
Dies., ebd., S. 15.
Dies., ebd., S. 39.
Iggers, Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert, S. 87.
Dem Ganzen liegt eine vielschichtige Theorie der Konstruktion sozialer Realität und der Stiftung von Sinn zu Grunde, die hier nicht diskutiert werden soll.
Agulhon. La République au village; ders., Marianne au combat; ders. Marianne au pouvoir.
Ozouf, La Fete révolutionaire; Voyelle, Les métamorphoses de la f¨ºte en Provence.
Thompson, Die Entstehung der englischen Arbeiterklasse.
Voyelle, Die Französische Revolution.
Iggers, Geschichtswissenschaft, S. 93.
Hunt, Politics. Culture, and Class in the French Revolution; zitiert nach Iggers, Geschichtswissenschaft, S. 93.
Vgl. dazu: Furet, 1789 - Vom Ereignis zum Gegenstand der Geschichtswissenschaft, S. 100.
Vgl. dazu: Göhler, Konservatismus, S. 317ff.
Valjavec, Die Entstehung der politischen Strömungen in Deutschland 1779‑1815.
Hofmann, Ideengeschichte der sozialen Bewegung.
Griewank. Der neuzeitliche Revolutionsbegriff, S. 21f.
Bouvier. Französische Revolution und deutsche Arbeiterbewegung, S. 26.
Später wird dies zum zentralen Inhalt des politischen Willenskults des kommunistischen Mythos. Vgl. Furet, Das Ende der Illusion.
Blanqui, Schriften zur Revolution, Nationalökonomie und Sozialkritik; Bergmann, Blanqui.
Vgl. Garber, Revolutionäre Vernunft.
Conze. Art. „Arbeiter“. S. 228.
von Stein. Geschichte der sozialen Bewegungen in Frankreich von 1789 bis auf unsere Tage: von Mohl, Politische Schriften, Marx, MEW, Bd. I. „Zur Judenfrage“. „Kritik der Flegelschen Rechtsphilosophie“.
von Stein, Geschichte der sozialen Bewegungen, Bd. 1, S. 5; ders.. Der Sozialismus und Kommunismus des heutigen Frankreich.
Stuke, Frühsozialismus; Vester, Die Frühsozialisten 1789–1848.
Lichtheim, Ursprünge des Sozialismus; Höppner/Seidel-Höppner, Von Babeuf bis Blanqui.
Weitling, Der Sozialismus, S. 189.
Bouvier, Französische Revolution und deutsche Arbeiterbewegung, S. 41f.
Conze, Der Beginn der deutschen Arbeiterbewegung, S. 331 ff.; Schieder, Anfange der deutschen Arbeiterbewegung.
Bollenbeck, Bildung und Kultur. Mit Bildung wird ein Deutungsmuster oder vielmehr ein Mythologem etabliert, das andere Deutungsmuster imprägnierte. Das Bildungsmythologem ist eine spezifisch deutsche Erfindung und ergibt in der Übernahme durch eine politische Emanzipationsbewegung eine besonders defensive Einstellung. Seine semantische Unbestimmtheit erhöht die kommunikative Wirkung. Bollenbeck zeigt, dass dieses Deutungsmuster immer offen und anschlussfähig blieb und dass sich vor allem die deutschen Sozialdemokraten immer auf Bildung und Kultur beriefen. Vgl. ders., Bildung und Kultur, S. 172.
Vgl. Schieder, Anfänge der deutschen Arbeiterbewegung. S. 189.
Vgl. Moses Hess’ Artikel „Das Rätsel des 19. Jahrhunderts“ in der Rheinische Zeitung vom 19. April 1842: ders., Philosophische und sozialistische Schriften.
MEW, Bd. I; Jaeck, Die französische bürgerliche Revolution im Frühwerk von Karl Marx; Förderer, Marx und Engels am Vorabend der Revolution.
MEW, Bd. I. S. 400 (Kritische Randglossen).
MEW, Bd. 2, S. 126 (Die heilige Familie).
Langewiesche, Republik, Konstitutionelle Monarchie, S. 540.
Vgl. dazu: Hardtwig, Vormärz, S. 228.
Schieder, Das Problem der Revolution im 19. Jahrhundert, S. 252.
Ders., ebd., S. 236.
Auf den Verlauf, die Ziele, die beteiligten Gruppierungen der 48er Revolution etc. konnte aus Zeit-und Platzgründen nicht eingegangen werden. Dazu: Nachtmann. Berlin 1848.
Hettling. Totenkult statt Revolution.
Ders., Das Begräbnis der Märzgefallenen, S. 97.
Vossische Zeitung vom 24.3.1848.
Homrichhausen, Evangelische Christen in der Paulskirche 1848/49. S. 269ff. Hier sind auch die Reden der anderen Prediger abgedruckt.
Healing, Das Begräbnis der Märzgefallenen. S. 112.
Como, Die Diktatur der Einsicht.
Becker, Geschichte der Arbeiteragitation, S. 229; Como, Die Diktatur der Einsicht, S. 113.
Arno Herzig, Die Lassalle-Feiern, S. 321–332.
Knilli/Münchow, Frühes deutsches Arbeitertheater, S. 351.
Lassalle, Gesammelte Schriften, Bd. IV, S. 27f.
Ders., ebd.. Bd. Il. S. 202.
Ders., ebd., Bd. II, S. 242.
Drs.. ebd., Bd. IV, , S. 27 f.
Zitiert nach: Lassalle, Die Schriften des Nachlasses. Bd. 6. S. 410. Moses Hess schreibt, dass sich der Kult um Lassalle in eine „bis zur Anbetung gesteigerten Verehrung“ kundgab. S. 421.
Frevert, Ehrenmänner, S. 17.
Dies., ebd., 133. Der Vorwurf kam 1896 vom preußischen Kriegsminister an August Bebel, der sich damit verteidigte, dass dies nicht am Ende des 19. Jahrhunderts, dem Zenit der bürgerlichen Kultur, geschehen wäre.
MEW, Bd. 29, S. 562f (Brief von Marx an Lassalle von 2.7.1858).
McAleer, Duelling: The Cult of Honor in Fin-de-Si¨¨cle Germany.
Lassalle, Gesammelte Werke, Bd. 1, S. 112.
Ders., ebd., S. 108.
Ders., ebd., S. 93.
Ders., ebd., S. 63.
Michels, Soziologie des Parteiwesens, S. 61.
Die Melodie stammt von der Marseillaise, der Text von Jakob Audorf. Dieses Lied war „gleichsam offizielles Parteilied. Obwohl textlich auf die Person Las-salles zugeschnitten. wurde es zum Abschluß von Parteitagen und bei zahlreichen Festen und Demonstrationen gesungen.“ Bouvier, Französische Revolution und Arbeiterbewegung, S. 260.
Zitiert nach: Grebing. Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. S. 67.
Zitiert nach: Grote. Sozialdemokratie und Religion. S. 11.
Zitiert nach: Fricke. Die deutsche Arbeiterbewegung, S. 88.
Korff, Politischer „Heiligenkult“ im 19. und 20. Jahrhundert, S. 215.
Zitiert nach: Hölscher, Weltgericht und Revolution, S. 184.
Ders., ebd., S. 196.
Schieder. Das Problem der Revolution im 19. Jahrhundert. S. 253.
Ders., ebd., S. 253.
MEW, Bd. 1, S. 351f.
Ebd., S. 388.
Ebd., S. 391.
Ebd.. S. 381.
MEW. Bd. 11, S. 382. „Die Götter Griechenlands, die schon einmal tragisch zu Tode verwundet waren, im gefesselten Prometheus des Äschylus, mussten noch einmal komisch sterben in den Gesprächen Lucians. Diese heitere geschichtliche Bestimmung vindizieren wir den politischen Mächten Deutschlands.“ .
Vgl. dazu die Darstellung der idealistischen Philosophie durch Heinrich Heine. Ders., Gesamtausgabe, Bd. 8/1. (Religion und Philosophie in Deutschland). S. 117. „Die deutsche Philosophie ist eine wichtige das ganze Menschengeschlecht betreffende Angelegenheit und erst die spätesten Enkel werden darüber entschei‑den können, ob wir dafür zu tadeln oder zu loben sind, dass wir erst unsere Philosophie und hernach unsere Revolution ausarbeiteten. Mich dünkt, ein methodisches Volk wie wir, mußte mit der Reformation beginnen, konnte sich erst hierauf mit der Philosophie beschäftigen, und durfte nur nach deren Vollendung zur politischen Revolution übergehen.“
MEW. Bd. 1, S. 390f.
Ebd., S. 391.
Ebd., S. 386 (Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung, 1844). Marx bezieht sich hier auf Hegels „Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte“, in denen Hegel zwar die Französische Revolution als „welthistorisches“ Ereignis bezeichnet, doch die römisch-katholischen Länder wie Frankreich hätten abstrakt an den Grundsätzen der Vernunft festgehalten. Darüber hinaus fehlt ihnen die Voraussetzung der Reformation. „Denn es ist ein falsches Prinzip, dass die Fesseln des Rechts und der Freiheit ohne die Befreiung des Gewissens abgestreift werden, dass eine Revolution ohne Reformation sein könne.“ Hegel, Werke, Bd. 12, S. 535.
MEW, Bd. I, S. 385.
Ebd., S. 390.
Ebd.. Bd. 3. S. 70.
Ebd., Bd. 4, S. 182. „Das Elend der Philosophie“ erschien 1847 in französischer Sprache in Brüssel. 1885 wurde die Schrift von Kautsky und Bernstein übersetzt und in Deutschland herausgegeben.
Ebd., S. 493.
Vgl. Bouvier, Französische Revolution und deutsche Arbeiterbewegung, S. 68ff. Förderer, Marx und Engels am Vorabend der Revolution, S. 68ff.
MEW, Bd. 7, S. 511.
Ebd., S. 512.
Marx. zitiert nach: Engels. Vorwort zu „Die Klassenkämpfe in Frankreich“, MEW, Bd. 7. S. 512.
Schieder, Das Problem der Revolution, S. 254.
MEW, Bd. 7, S. 514.
Sieferle, Die Revolution in der Theorie von Karl Marx, S. 98.
MEW, Bd. 7, S. 14.
Ebd., S. 88.
Ebd., S. 1 I.
Ebd., Bd. 7, S. 18.
Ebd., S. 21.
Ebd., S. 33.
Ebd., S. 79.
Vgl. Blumenberg, Arbeit am Mythos. Blumenberg hat am Mythos die Depotenzierungs-und Distanzierungsleistungen hervorgehoben.
Ders., ebd., S. 165. Blumenberg nennt dies auch die „ikonische Konstanz“.
Vgl. Schieder, Das Problem der Revolution, S. 255f.
MEW, Bd. 8, S. 117.
Ebd., S. 122.
Ebd., S. 115.
Hirschmann. Entwicklung, Markt und Moral, S. 196ff.
Kant. Werkausgabe, Bd. 11. S. 357 (Der Streit der Fakultäten).
MEW Bd. 1. S. 388.
Ebd., S. 391.
Vondung, Apokalypse in Deutschland, S. 341.
MEW Bd. 1, S. 390.
Ebd., S. 391.
Ebd., S. 468.
Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. 3., S. 774.
MEW, Bd. 7, S. 179 (Klassenkämpfe in Frankreich 1848–1850).
Walzer, Exodus und Revolution, S. 74.
MEW, Bd. 4, S. 474.
White, Metahistory, S. 424. Nach Hayden White repräsentiert bei Marx „die narrative Handlungsstruktur jeder historisch bedeutsamen Folge von Ereignissen - vom pathos über agon und sparagmos zur anagnorisis - (...) eine Bewegung entweder zur Freiheit oder in die Knechtschaft“.
Vgl. MEW, Bd. 4. S. 473.
„In Zeiten endlich, wo der Klassenkampf sich der Entscheidung nähert, nimmt der Auflösungsprozess innerhalb der herrschenden Klasse, innerhalb der ganzen alten Gesellschaft einen so heftigen, so grellen Charakter an, dass ein kleiner Teil der herrschenden Klasse sich von ihr lossagt und sich der revolutionären Klasse anschließt, der Klasse. welche die Zukunft in ihren Händen trägt.“ MEW, Bd. 4. S. 471f. Vgl. White. Metahistory, S. 405.
MEW, Bd. 8, S. 118.
Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. 3, S. 799.
Ders., ebd., S. 799.
Ders., ebd., S. 802. Wehler spricht von der „marxistischen Ersatzreligion mit ihren eigenen Göttern“, die den etablierten Religionen Konkurrenz machte.
Ders., ebd., S. 804. Es ist bemerkenswert, dass eine Kategorie wie Religion wieder Konjunktur hat und von Historikern zur Analyse historischer Phänomen herangezogen wird. Vgl. Voegelin, Politische Religionen.
A. Assmann. Arbeit am nationalen Gedächtnis, S. 30.
Hölscher, Weltgericht oder Revolution, S. 26.
Vgl. J. Assmann, Frühe Formen politischer Mythomotorik, S. 53.
Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. 3, S. 1047.
Assmann, Arbeit am nationalen Gedächtnis, S. 47ff.
Vgl. Nipperdey, Deutsche Geschichte 1800–1866. S. 288 und S. 297.
Koselleck, Bildungsbürgertum im 19. Jahrhundert. Teil I1. S. 19.
A. Assmann. Arbeit. S. 30.
Ebd.
A. Assmann, Arbeit, S. 43.
Nipperdey, Deutsche Geschichte 1800–1866, S. 737.
Kocka, Lohnarbeit und Klassenbildung. S. 173.
Kocka. Lohnarbeit und Klassenbildung. S. 194.
Siemann. Gesellschaft im Aufbruch. S. 255. Vgl. auch: Na„aman. Der deutsche Nationalverein. S. 318. G. Ritter, Staat und Arbeiterschaft in Deutschland, S. 325 ff.
Siemann, Gesellschaft im Aufbruch, S. 255.
Historiker betreiben berufsbedingt das Geschäft der Entmythologisierung: „An erster Stelle gilt es, Abschied zu nehmen von dem zählebigen Mythos der einen, der großen Arbeiterklasse - Umsturzdrohung für die einen, Heilsbringer für die anderen. Dem unvoreingenommenen Blick zeigt sich vielmehr in der Zeit der Reichsgründung und in den Jahrzehnten danach eine Vielzahl von proletarischen Erwerbsklassen.“ Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. 3, S. 772.
Bereits dieser Begriff ist eine weitreichende und theoretisch umfassend fundierte Akteursfiktion.
Zwahr, Zur Konstituierung des Proletariats als Klasse.
Kocka. Lohnarbeit und Klassenbildung, S. 17.
Ders., ebd.. S. 25.
Ders., ebd.. S. 27.
Ders., ebd., S. 202.
Ders., ebd., S. 142.
Iggers, Geschichtswissenschaft, S. 63.
Ders.. ebd., S. 51.
Hunt, Politics, Culture, and Class in the French Revolution. S. 11. Zu dieser neuen Richtung der Revolutionsgeschichtsschreibung zählen auch: Maurice Agulhon. William Sewell. Francois Furet und Mona Ozouf.
Sewell, Work and Revolution in France, S. 11.
Thompson, Die Entstehung der englischen Arbeiterklasse, Bd. 1, S. 7.
Ders., ebd., Bd. 1, S. 8, vgl. auch Bd. 2, S. 962.
J. Assmann, Frühe Formen politischer Mythomotorik, S. 42.
Den begrifflichen Gegensatz von „heißen“ und „kalten“ Gesellschaften hat Ass-mann von Lévi-Strauss übernommen, der damit versucht, „primitive“ von modernen, geschichtszentrierten Gesellschaften zu unterscheiden. Vgl. Lévi-Strauss, Das wilde Denken, S. 270.
Hölscher. Weltgericht oder Revolution.
Ders., ebd.. S. 436f.
Ders. ebd.. S. 437.
Ders., ebd.. S. 437.
Mit der Verschärfung der Klassenkämpfe Mitte der 70er Jahre wurde die bis dahin positive Einschätzung des Staates für die Emanzipation der Arbeiterklasse unrealistisch. Noch im Gothaer Programm von 1875 gab es ein Nebeneinander von Marx und Lassalle. Dort hieß es, dass die Partei „mit allen gesetzlichen Mitteln“ den „freien Volksstaat“, die sozialistische Gesellschaft, erstreben, das „eherne Lohngesetz“ abschaffen, das allgemeine Wahlrecht und die sozialistischen Produktionsgenossenschaften erringen wolle. In den Formulierungen dieses Programms drückte sich noch die Lassalle’sche Wertschätzung des Staates als Institution aus. der die Entwicklung des Menschengeschlechts zur Freiheit zu vollbringen habe. Mit der Verschärfung der Klassenkämpfe radikalisierte sich aber die Mentalität der Anhänger, so dass es zu einem Wechsel der Deutungsund Erklärungsmuster kam. d.h. zu einem Umschlag der kontrapräsentischen in eine revolutionäre Mythomotorik. Vgl. Grebing. Arbeiterbewegung, S. 79ff.
Michael Walzer, Exodus und Revolution, S. 17.
Bei Marx gibt es allerdings einen Bezug und zwar in der Schrift „Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte“. Die Franzosen, die sich von der Vergangenheit gefangen nehmen ließen „sehnten sich aus den Gefahren der Revolution zurück nach den Fleischtöpfen Ägyptens, und der 2. Dezember 1851 war die Antwort.„ MEW, Bd. 8, S. 117.
Vondung, Apokalypse in Deutschland, S. 101.
Vgl. Groh, Negative Integration und revolutionärer Attentismus, S. 57–63. „Der dem revolutionären Attentismus zu Grunde liegende Revolutionsbegriff der deut‑schen Sozialdemokratie war von vornherein und nicht erst unter dem Einfluss des Revisionismus im Vergleich zum Marx’schen auf das objektive Moment reduziert.“ Ebd., S. 57.
Ders.. ebd.. S. 133E
Ders., ebd.. S. 36.
Ders., ebd., S. 57.
Ders.. ebd., S. 58. Groh vertritt die These, wonach der verbale Radikalismus sozialpsychologisch als Ventil diente, Aggressionen loszuwerden, die nicht sinnvoll in einer politischen Kampfstrategie ausagiert werden konnten, weil die Partei zunehmend bewegungsunfähiger wurde. Vgl. Negative Integration, S. 205.
Ders., ebd.. S. 59.
Zitiert nach: Varain, Freie Gewerkschaften. S. 20.
Von Vollmar, Über die nächsten Aufgaben, S. 17.
Ders.. ebd., S. 11.
Ders.. ebd., S. 4.
Bernstein. Zur Theorie und Geschichte des Sozialismus, S. 23f. Zuerst erschienen in: „Die neue Zeit“, 1896–97, Bd. I, S. 522.
Bernstein, Zusammenbruchstheorie und Kolonialpolitik, S. 94f.
Ders., Die Voraussetzung des Sozialismus, S. 9.
„Die Gesellschaft der Zukunft ist kein unausweichliches Resultat objektiver Entwicklung, sondern ein ideales Ziel, welches sich der menschliche Wille frei steckt.“ Ders., ebd., S. 53.
Siehe dazu die Ausführungen von White, der die Erzählstruktur von Historikern mit Vorstellungen des sozialen Wandels korreliert. Ders., Metahistory, S. 15–62.
Steinberg, Sozialismus und deutsche Sozialdemokratie. S. 149.
Dieses wurde während der Französischen Revolution formuliert. Es sollte ein idealer Zustand erreicht werden, in dem Gesellschaft und Politik allein auf die Prinzipien der Gleichheit, Gerechtigkeit und Vernunft gegründet sind.
Lenk, Theorien der Revolution, S. 107.
Koselleck, ‘Erfahrungsraum’ und ‘Erwartungshorizont’ zwei historische Kategorien.
Luxemburg, Gesammelte Werke Bd. I/I. (Sozialreform oder Revolution? 1899), S. 400.
Kant. Werkausgabe Bd. VIII (Metaphysik der Sitten). S. 355.
MEW, Bd. 7, S. 79. Die Niederlage der Revolution in Frankreich 1848–50 vergleicht Marx mit dem Zug der Israeliten durch die Wüste: „Die Revolution, die hier nicht ihr Ende, sondern ihren organisatorischen Anfang findet, ist keine kurzatmige Revolution. Das jetzige Geschlecht gleicht den Juden. die Moses durch die Wüste führt. Es hat nicht nur eine Welt zu erobern, es muss untergehen. um den Menschen Platz zu machen, die einer neuen Welt gewachsen sind.“
Dies., Sozialreform oder Revolution?, S. 43f.
Dies.. Gesammelte Werke. Bd. 2, S. 130.
Schieder, Das Problem der Revolution, S. 257.
Haupt/Hausen, Die Pariser Kommune.
Mommsen/Meschkat, Art. Pariser Kommune.
Vgl. Kolb, Der Pariser Kommune-Aufstand und die Beendigung des deutschfranzösischen Krieges, S. 267.
Grützner, Die Pariser Kommune, S. 2, 14. Grützner bezieht sich vor allem auf das Buch von Mason „The Paris Cummune“, in dem Mason die These von der „Legende“ oder dem „Mythos“ der Kommune zu belegen versucht.
Vgl. Mommsen/Meschkat, Pariser Kommune, Sp. 1071.
Vgl. Bouvier, Französische Revolution und deutsche Arbeiterbewegung, S. 210. Bouvier spricht von der Ineffektivität des Kommunerates und dessen Verbalismus, die insgesamt zum Scheitern beitrug.
Mommsen und Meschkat meinen, dass es eine „zunehmende Verstärkung diktatorischer Elemente“ gab. Sie wurden gegen die Sozialisten durchgesetzt, doch sei es schwer entscheidbar, ob diese auf die äußere Bedrohung durch die Truppen der Ordnungspartei zurückzuführen seien. Art. Pariser Kommune, Sp. 1073.
Dieser Aufruf galt als das politische Programm der Kommune. Im Mittelpunkt standen allgemeine Prinzipien wie Republik, Autonomie aller Kommunen in Frankreich, Freiheit der Persönlichkeit, des Bewusstseins und der Arbeit sowie eine Bürgermiliz. Das Programm enthielt aber keine Aussagen zu sozioökonomischen Maßnahmen. Vgl. Haupt/Hausen, Die Pariser Kommune, S. 151.
Grützner, Die Pariser Kommune, S. 15.
In der Rezeption wird diese Grausamkeit immer der Kommune unterstellt und vergessen, dass Kriegsgerichtsprozesse bis 1875 andauerten und Paris im Belagerungszustand blieb. Der Terror der Versailler Truppen mit Massenerschießungen, Menschenjagden und Denunziationen setzte erst richtig nach der Feuereinstellung ein.
Grützner, Pariser Kommune, S. 15.
Bouvier, Französische Revolution und deutsche Arbeiterbewegung, S. 208.
Dubois, Le vocabulaire politique et social, S. 103ff.
Haupt/Hausen, Die Pariser Kommune, S. 152.
Dies., ebd., S. 153. Sie orientieren sich hier an Marx, der den proletarischen Revolutionen die „Totenbeschwörungen“ verboten und allein auf die Orientierung in die Zukunft gesetzt hat.
Er gibt in Frankreich einen rechten Kommune-Mythos während der 3. Republik, in dem die Kommune als apokalyptisches Szenario und als Ausgeburt des Bösen beschrieben wird. Vgl. Roberts, La Comune considerée par la Droite, S. 187ff.
Vgl. Haupt, Die Kommune als Symbol und als Beispiel.
Zitiert nach: Blütenlese im Social-Demokrat, 7. Jg. Nr. 37, S. I.
Vgl. Neue Evangelische Kirchenzeitung, 13. Jg. Nr. 13, S. 193ff. Historisch-politische Blätter für das katholische Deutschland. Jg. 1871, Bd. I, S. 618ff.
Die Grenzboten. 30. Jg. (1871), I. Sem., 2. Bd., S. 762f. (30. 4. 71).
Brief von Marx an L. Kugelmann vom 27. Juli 1871, MEW, Bd. 33, S. 252.
Kolb, Der Pariser Kommune-Aufstand. S. 296.
Die Grenzboten, 30. Jg. (1871), I. Sem., I. Bd., S. 112.
Ebd.
Preußische Jahrbücher, Bd. 32, S. 586f.
Grützner. Die Pariser Kommune. S. 99.
Stenographische Berichte des Deutschen Reichstages, IV. Leg. Periode, I. Session 1878, 1. Bd., S. 52.
Vgl. Bouvier, Französische Revolution und deutsche Arbeiterbewegung, S. 233.
Dies., ebd., S. 134.
MEW, Bd. 17, S. 277f.
Vgl. Marx an Ludwig Kugelmann, 12. April und 17. April 1871. In: MEW, Bd. 33, S. 205f. u. 209.
MEW, Bd. 17, S. 319.
Ebd., Bd. 3, S. 70. Marx hat in der „deutschen Ideologie“ diese Neugründung von den bisherigen Revolutionen abgehoben, die die Art der Tätigkeit, die Arbeitsteilung und die Klassenherrschaft unangetastet gelassen hätten.
Ebd., Bd. 8, S. 154. Marx hatte die Bonapartismustheorie anlässlich seiner Schrift zur Februarrevolution und dem Staatsstreich Louis Bonapartes entwickelt.
Ebd., Bd. 17, S. 592.
Ebd.
„Die Arbeiterklasse kann nicht die fertige Staatsmaschinerie einfach in Besitz nehmen und diese für ihre Zwecke in Bewegung setzen. Das politische Werkzeug ihrer Versklavung kann nicht als politisches Werkzeug ihrer Befreiung dienen.“ MEW, Bd. 17, S. 592.
Ebd., S. 343.
Marx an Ludwig Kugelmann am 17. April 1871. In: MEW, Bd. 33, S. 209.
Zu diesem Begriff siehe: Kant, Werkausgabe, Bd. 12 (Der Streit der Fakultäten). S. 357.
MEW, Bd. 17, S. 342.
MEW, Bd. 17, S. 541.
Ebd., S. 362.
J. Assmann, Frühe Formen politischer Mythomotorik, S. 47.
MEW, Bd. 17, S. 625.
Stenographische Berichte des Deutschen Reichstages. I. Leg. Periode, 1. Session 1871. I. Band. S. 350.
Stenographische Berichte des Deutschen Reichstages, I. Leg. Periode, I. Session 1871, 2. Bd., S. 920f.
Bebel machte im Deutschen Reichstag klar, dass noch vor der Jahrhundertwende „die Zeit herbeigekommen sein wird, wo wir auf die eine oder andere Weise nicht nur die Grundrechte, sondern alle unsere Forderungen werden verwirklichen können.“ Ebd., S. 130.
Ebd., Bd. 7, S. 569.
Holscher, Weltgericht oder Revolution, S. 211. Vgl. Friderici/Seidel, Der Widerhall der Pariser Kommune in der deutschen Arbeiterbewegung, S. 280ff. Hackethal, Der ADAV unter dem Einfluss der Pariser Kommune, S. 443ff, 461f.
Hölscher, Weltgericht oder Revolution, S. 213.
Es gab anfangs aber noch Unterstützung sowohl der Eisenacher als auch der Lassalleaner für den Krieg, der als deutscher Verteidigungskrieg angesehen
Vgl. Conze/Groh, Die Arbeiterbewegung in der nationalen Bewegung, S. 86f.
Social-Democrat, 7. Jg. Nr. 35 (29. März 1871), S. 4.
Vgl. Mommsen/Meschkat, Pariser Kommune, Sp. 1880f.
Grützner, Die Pariser Kommune, S. 42.
Agitator, 23. Juli 1870. Den bevorstehenden Krieg ablehnend, äußerte sich Liebknecht auch im „Volksstaat“ vom 20. Juli, in dem er den Krieg als dynastische Auseinandersetzung bezeichnet und die Einigung Deutschlands von oben verurteilt.
Vgl. Bouvier, Französische Revolution und Arbeiterbewegung, S. 223. Die patriotische Haltung vieler Sozialdemokraten und auch des „Volksstaates“ zeigt aber, dass die Arbeiterbewegung immer an der nationalen Einigung interessiert war, aber als Einigung von unten als demokratischer Bewegung. Gerade diese Einigung aus der Dynamik einer politischen Bewegung heraus ist 1848/49 gescheitert.
Vgl. Social-Democrat Nr. 32 vom 22. März 1871.
Social-Democrat Nr. 36 vom 31. März 1871.
Der Wortlaut des Manifests nach dem Flugblatt, abgedruckt in: Die I. Internationale in Deutschland, S. 538f. Veröffentlicht auch im „Volksstaat“ Nr. 73 vom 11. September.
Vgl. Conze/Groh, Die Arbeiterbewegung in der nationalen Bewegung, S. 95.
Volksstaat Nr. 27 vom 1. April 1871.
Volksstaat Nr. 45 vom 3. Juni 1871.
Volksstaat Nr. 31 vom 12. April 1871.
Agitator, 19. Mai 1871.
Sie waren zentrale Feiertage des Bürgertums und des monarchischen Staates. Vgl. Schellack, Sedan-und Kaisergeburtstagsfeste, S. 278ff.
Vgl. Siemann, Die deutsche Revolution von 1848/49, S. 68.
Bouvier, Die Märzfeiern der sozialdemokratischen Arbeiter, S. 334ff.
Neuer Social-Democrat. Nr. 25 und 26 vom 28. Februar und 2. März 1873.
Der wahre Jakob, Nr. 278, 16. März 1897 (Beilage), S. 2401.
Zitiert nach: Eckert, Wilhelm Bracke und die Anfänge der Braunschweiger Arbeiterbewegung, S. 11.
Volksstaat, Nr. 32 vom 28. März 1874.
Bouvier, Französische Revolution und deutsche Arbeiterbewegung, S. 283. 1m „Social-Democrat“ Nr. 12 vom 16. März 1882 heißt es dazu: „Nein, der ausgedehnteste Terrorismus kann den Mangel einer kompakten Organisation der Massen, eines klar bestimmten Zieles nicht ersetzen, und ohne dies kann man unter Umständen wohl einen ins Wanken geratenen Thron umstürzen, einige oder mehrere Leuteschinder aufhängen, nicht aber die Umwälzung der ganzen gesellschaftlichen Ordnung in Angriff nehmen. Letzteres aber ist die Aufgabe des modernen Proletariats.“
Social-Democrat Nr. 12, 17. März 1888.
Ebd.
Liebknecht, Zum 18. März und Verwandtes, S. 34.
Bouvier, Französische Revolution und deutsche Arbeiterbewegung, S. 280f.
Mommsen/Meschkat, Pariser Kommune, Sp. 1081.
Vgl. Bernstein, Die Voraussetzungen des Sozialismus, S. 26.
MEW, Bd. 7, S. 523.
Zur Bekräftigung der eigenen Handlung werden weltgeschichtliche Periodisierungs-und Fortschrittsmodelle herangezogen, in denen es wechselnde Bannerträger der Entwicklung gibt.
„Der wahre Jakob“ erschien seit 1884 monatlich (ab 1888 vierzehntäglich) und erreichte Ende der 80er Jahre eine Auflage von 100 000 Exemplaren. Vgl. dazu: Fricke, Die deutsche Arbeiterbewegung, S. 448.
MEW, Bd. 7, S. 516f.
MEW, Bd. 7, S. 519.
Ebd., Bd. 23, S. 791. Marx untermauerte diese objektivistische Sicht durch sein Nachwort zur 2. Aufl. des „Kapitals“. Dort zitiert er einen Rezensenten lobend, weil dieser den Gehalt seiner Schriften, und „meine wirkliche Methode (...) so treffend“ erfasst habe. „Marx betrachtet die gesellschaftliche Bewegung als einen naturgeschichtlichen Prozess, den Gesetze lenken, die nicht nur von dem Willen, dem Bewusstsein und der Absicht der Menschen unabhängig sind, sondern vielmehr umgekehrt deren Wollen, Bewusstsein und Absichten bestimmen“. Ebd., S. 26f.
MEW, Bd. 7. S. 524f.
Bismarck hat in einer Rede vor dem Deutschen Reichstag vom 18. Mai 1889 die Furcht vor der Arbeiterbewegung mit der Angst vor dem Franzosen verglichen: Die Sozialdemokratie „lebt mit uns im Kriege und sie wird losschlagen gerade so gut wie die Franzosen, sobald sie sich stark genug dazu fühlt.“ Gesammelte Werke. Bd. 13, S. 396.
Bouvier, Französische Revolution und deutsche Arbeiterbewegung. S. 289.
Blos, Die Französische Revolution; ders., Zur Geschichte der Commune von Paris. Die Bücher von Blos gehörten zum festen Bestand der Arbeiterbibliotheken und zum Leseprogramm der Arbeiter. Vgl. Langewiesche/Schönhoven, Arbeiterbibliotheken und Arbeiterlektüre im Wilhelminischen Deutschland.
Der wahre Jakob, Nr. 235 (27. Juli 1895), S. 1989.
Protokolle des Parteitages in Stuttgart 1898, S. 100.
Ebd., S. 106.
Bouvier, Französische Revolution und deutsche Arbeiterbewegung, S. 343.
Haupt, Die Kommune als Symbol und als Beispiel, S. 5.
Verhandlungen des deutschen Reichstages, XIII. Leg. Periode. Il. Session, Bd. 306, S. 9.
Groh, Negative Integration, S. 64f. Groh spricht von „doppelter Loyalität“ und einem spezifischen „sozialdemokratischen Vaterlandsbegriff’.
Diese Argumentation beruht auf der These von Paul Ricœur, der davon ausgeht, dass zwischen „dem Erzählen einer Geschichte und dem zeitlichen Charakter der menschlichen Erfahrung eine Korrelation besteht, die nicht rein zufällig ist, sondern eine Form der Notwendigkeit , die an keine bestimmte Kultur gebunden ist. Mit anderen Worten: dass die Zeit in dem Maße zur menschlichen wird, in dem sie sich nach einem Modus der Narration gestaltet, dass die Erzählung ihren vollen Sinn erlangt, wenn sie eine Bedingung der zeitlichen Existenz wird.“ Zeit und Erzählung, Bd. 1, S. 87.
Vgl. Ritter, Die Arbeiterbewegung im Wilhelminischen Reich, S. 150ff.
Rosenberg, Wirtschaftskonjunktur, Gesellschaft und Politik in Mitteleuropa, S. 241.
Ritter, Die Sozialdemokratie im deutschen Kaiserreich, S. 344ff.
Ebd.. S. 360.
Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte Bd. 3, S. 1046.
Ders., ebd., S. 1047.
MEW, Bd. 4, S. 479.
Miller. Burgfrieden und Klassenkampf.
Groh/Brandt, „Vaterlandslose Gesellen“, S. 159f.
Mommsen, Arbeiterbewegung und nationale Frage.
Groh, Negative Integration, S. 718ff.
Ritter, Staat und Arbeiterschaft in Deutschland, S. 358.
Ders., ebd„ S. 359f.
Groh/Brandt, „Vaterlandslose Gesellen“, S. 78ff.
Dies., ebd., S. 127.
Dies., ebd.. S. 79.
Groh, Negative Integration, S. 665. Das zaristische Russland wurde in der sozialdemokratischen Presse als Bedrohung Deutschlands dargestellt.
Vgl. Joll, The Origins of the First World War, S. 205f.
Ders., ebd., S. 207.
Groh/Brandt, „Vaterlandslose Gesellen“, S. 132.
Nipperdey, Deutsche Geschichte 1866–1914, Bd. 2, S. 596.
Sorel. Über die Gewalt.
Ders.. ebd.. S. 306.
Carl Schmitt. Die politische Theorie des Mythus.
Schmitt, Die politische Theorie des Mythus, S. 17. Schmitt hat sich bewusst gegen den politischen Mythos und für die politische Theologie entschieden. Hinter dieser Entscheidung steht seine Staatstheorie, die im Staat die letztinstanzliche Entscheidungsgewalt sieht. Sie wird durch den politischen Mythos unterminiert, der durch den Pluralismus der Deutungen die indirekten Gewalten auf den Plan ruft, die schließlich den Staat zerstören, wie Schmitt es in seinem Buch über den Leviathan von Thomas Hobbes dargestellt hat.
Ders. ebd., S. 16f.
Ebd.
Ders., Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen Parlamentarismus, S. 83.
Warnke. Politische Landschaft. Phänomene wie die Nationalisierung der Geographie und des französischen Territoriums, die verschiedene Autoren in dem von Pierre Nora herausgegebenen Werk beschreiben, fallen beim Revolutionsmythos komplett aus. Vgl. Nora, Les lieux de mémoire.
Groh /Brandt, „Vaterlandslose Gesellen“, S. 137.
Dies., ebd., S. 163.
G. A. Ritter, Staat und Arbeiterschaft in Deutschland, S. 361.
Mai, Das Ende des Kaiserreichs, S. 42.
Vgl. dazu auch die These von Mayer: „Was die Industriearbeiterschaft betraf, so war sie zu schwach und auch zu fest in Nation und Gesellschaft integriert, um dem Sog der Kriegsstimmung zu widerstehen, wenngleich man sagen muss, dass diese Bevölkerungsklasse die einzige war, in der nennenswerte Bereitschaft zum Widerstand existierte.“ Ders., Adelsmacht und Bürgertum, S. 319.
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Speth, R. (2000). Revolutionsmythen. In: Nation und Revolution. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10875-7_4
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