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Zusammenfassung

Politik und Mythos sind auf den ersten Blick Gegensätze. Von Politik zu sprechen, macht erst Sinn, wenn die Ordnung der Gesellschaft in die menschliche Verfügung übergegangen ist. Als vor zweieinhalbtausend Jahren diese Erfahrung in Griechenland gemacht wurde, büßte der Mythos seine bis dahin ungebrochene Begründungsleistung für die politische Ordnung ein. Die politische Ordnung konnte nicht mehr länger durch die Erzählung von Götter- und Heldengeschichten legitimiert werden. Dennoch beobachten wir, dass auch die Griechen die Begründung ihrer demokratischen Staatsform möglichst weit in die Vergangenheit zu rücken suchten und mit Solon einen Gründungsheros heranzogen, um ihre Polis gegen Infragestellungen in der Gegenwart immun zu machen. Der gründungsmythische Rekurs war Ergebnis der politischen Spannungen in den Poleis und diente ihrer Bewältigung.

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Speth, R. (2000). Einleitung. In: Nation und Revolution. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10875-7_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10875-7_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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