Zusammenfassung
Das Prinzip der Politikwerksatt ist in einigen wesentlichen Aspekten an der Zukunftswerkstatt von Robert Jung angelehnt. Jung war der festen Überzeugung, dass jeder Mensch auch Experte ist, der sich aufgrund seiner lebensgeschichtlichen und lebensweltlichen Eingebundenheit konkrete Vorstellungen und fundierte Erfahrungen bilden kann. Daher nimmt das Werkstattprinzip den Menschen als Experten ernst und stellt seine Fragen, Sichtweisen und Problemlösungen in das Zentrum der Kommunikation. So wird in der Politikwerkstatt bewusst Wert auf eine durchgehende Problem- und Handlungsorientierung gelegt. Hierbei ist das oberste Prinzip die Selbständigkeit und Partizipation der Schüler und Schülerinnen, die an der Politikwerkstatt teilnehmen. Der Kommunikationsprozess ist in der Regel durch eine Problematisierungs- und Kritikphase, eine Visionsphase, eine Umsetzungsphase und eine Evaluationsphase mit neuer Perspektivenbildung verbunden. Die thematischen Bezugspunkte gehen von lebensweltlichen und lebensgeschichtlichen Interesse der Werkstattteilnehmer/-innen aus und sind im thematischen Bezugsfeld der Politik im weitergehenden Sinne zentriert. Hierhinter steht ein Politikbegriff, der über den institutionenkundlichen Bezug in Parlamenten, in Bezug auf Wahlen und Gremien hinausgeht und insbesondere das auf direkte Demokratie und Partizipation gerichtete Aktivitätsfeld zum Gegenstand hat: Bürgerinitiativen, Bürgerbeteiligungsmaßnahmen wie Petitionen und Volksbegehren, Demonstrationen, Schülervertretungen, Partizipation von Schülern in ihrem lebensweltlichen Kontext, Herstellen von Öffentlichkeit.
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Literatur
Wenn im folgenden Text in der ersten Person gesprochen wird, ist hiermit Klaus Moegling gemeint, der die schulischen Unterrichtsversuche im begleitenden Diskussionsprozess mit Horst Peter durchführte.
Hierbei muss zumindest zweierlei angemerkt werden: Beim direkt an Kassel angrenzenden Habichtswald handelt es sich um einen im städtischen Ballungsgebiet liegenden Wald mit vielfältigen schätzenswerten Funktionen (Erholung, Luftreinhaltung, Wasserschutz, Naturpark). Um diesen Steinbruch gab es in der Kasseler Region bereits einen jahrelangen Streit um die von der Basalt AG vorgesehene Erweiterung.
Diese Unterrichtsreihe hatten Joachim Stummer (damals Studienreferendar) und ich (K.M) geleitet.
Ca. 90% der ca. 130 anwesenden Schüler und Schülerinnen sprachen sich gegen die Steinbrucherweiterung aus.
Bis zu zwei Minuten eines Films können — so die Rechtsauskunft des HR — kostenfrei in einer öffentlichen Veranstaltung präsentiert werden.
Hierbei wurden zwar gewalttätige Szenen gezeigt, aber so ausgewählt, dass dies noch für diesen Rahmen vertretbar war.
Ich bedanke mich bei den Schülern/-innen Mina Aryobsei, Sven Schicht und Dorothea Thomas für die Zusammenarbeit bei dem hier vorzustellenden Evaluationsvorhaben. Des weiteren bedanke ich mich bei Frau Prof. Dr. Sybille Reinhardt und der Redaktion der Zeitschrift „Gegenwartskunde“ für manchen nützlichen Tipp.
Burkard/Eikenbusch (2000) weisen in ihrem ansonsten sehr praxisnahen Evaluationsanleitungsbuch die Konzipierung der Selbstevaluation den Lehrern zu und vernachlässigen damit die mögliche Methodenkompetenz der Schüler.
Vgl. zur Einführung in die eher quantitativ ausgerichteten Sozialforschung Friedrichs (1990) und in die eher qualitativ ausgerichteten empirische Forschung Flick (1995).
Zur Erläuterung: p 0,05 bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass es sich hier um einen zufälligen Unterschied handelt, in statistischer Hinsicht unter 5% liegt. Daher spricht man hier von einen signifikanten Unterschied.
Das vorliegende Projekt — und auch die beiden weiteren energiepolitischen Projektberichte — stellen eine von den Verfassern überarbeitete und aktualisierte Fassung der entsprechenden Projektberichte bei Moegling (1998) dar.
Folgende Literatur ist für eine derartige Bearbeitung hilfreich: Scheer (1994), Nitsch/ Luther (1990), Leonhardt/Klopffleisch (1993), v. Weizsäcker (1994).
Wir benutzten hierfür die Selbstbauanleitung von Kuhtz/Böhnke (1992). Die sechs Windräder hatten eine Masthöhe von 1,5m und einen Rotordurchmesser von ca. 0,75m. Als Generatoren wurden Fahrraddynamos verwendet, deren Wechselstrom mit Hilfe von Dioden in Gleichstrom umgewandelt wurden. Ein anderer Projektbericht zum Thema „Bauen von Windrädern” ist bei Rüsseler (1994) zu finden.
Die Räume sollten ursprünglich für das zukünftige Fach Polytechnik genutzt werden, da unsere Schule eine Zeitlang, in eine Gesamtschule mit Oberstufe umgewandelt werden sollte. Die nachfolgende konservative bildungspolitische Entwicklung im Zusammenhang mit dem damaligen Regierungswechsel in Hessen verhinderte dies.
Vgl. Moegling 2000.
Diese AG wurde von Jörg Schramm und Klaus Moegling koordiniert; Jörg Schramm leitete die AG.
Mit der Sternwarte Kassel-Calden ist auch ein längeres, von einem engagierten Kollegen betreutes Schülerprojekt verbunden. Dieses Projekt wird von unserem Kollegen Klaus-Peter Haupt betreut, der unser Windkraftprojekt von Anfang an im Vorstand der Sternwarte unterstützte.
Kuhtz, C./Böhnke, G.: Einfälle anstatt Abfälle — Windkraft ja bitte. Brodersdorf1992 und Hallenga, U.: Wind: Strom für Haus und Hof. Freiburg 1993.
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Moegling, K., Peter, H. (2001). Didaktische Modelle und Unterrichtsversuche nachhaltigen Lernens in der Schule. In: Nachhaltiges Lernen in der politischen Bildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10864-1_4
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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