Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird das Gruppenschicksal der West-Ost-Migranten im Spannungsverhältnis zwischen Eingliederung und erneuter Abwanderung untersucht. Dabei wird zu zeigen sein, daß ihre Position nach der Ankunft in der DDR-Gesellschaft von einer Tendenz zur Marginalisierung geprägt war. Eine Reaktion, dieser Lage zu entgehen, stellte die erneute Abwanderung dar. Priviligierte West-Ost-Migranten befanden sich in der Minderzahl. Marginalisierung ist das Gegenteil von Integration, von Zugangschancen und Partizipationsmöglichkeiten eines Akteurs an den gesamtgesellschaftlich relevanten Statusdimensionen wie beispielsweise Berufspositionen, Einkommensverhältnissen, Wohnqualität, Schulbildung, politischen Rechten. Je stärker diese Statusdimensionen ausgeprägt sind, desto integrierter und je geringer sie ausgeprägt sind, desto marginalisierter ist eine Gruppe bzw. ein Individuum1 Die Marginalität der West-Ost-Migranten wird als Gruppenschickal und nicht in ihrer biographischen Dimension untersucht.2 Am historischen Quellenmaterial läßt sich die Marginalisierung der West-Ost-Migranten lediglich in den wichtigsten Aspekten nachzeichnen, vor allem in den Bereichen Arbeit, Wohnung und soziales Ansehen.3 Integration und Eingliederung sind Synonyme, doch verwende ich aus Quellengründen überwiegend den zeitgenössischen Begriff der Eingliederung, da der soziologische Begriff der Integration erst seit den siebziger Jahren in der Migrationsforschung gebräuchlich ist.
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Schmelz, A. (2002). Zwischen Eingliederung und erneuter Abwanderung. In: Migration und Politik im geteilten Deutschland während des Kalten Krieges. Forschung Politik, vol 43. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10795-8_7
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