Zusammenfassung
Das Programm einer interkulturellen Bildung lässt sich auf zwei Grundprinzipien gründen: auf den Gleichheitsgrundsatz und den Grundsatz der Anerkennung anderer Identitätsentwürfe. Die Anerkennung liefert auch das Motiv für das Verstehen, speziell auch für das Bemühen um interkulturelles Verstehen und für den Dialog. Während das Verstehen auf die Erschließung von Sinn und Bedeutung zielt, geht es im Dialog um Geltungsansprüche. Gleichheit und Anerkennung sind selbstverständlich nichts für die interkulturelle Pädagogik Spezifisches. Man kann hier unschwer die allgemeinen pädagogischen Prinzipien der Gleichbehandlung und des Lebensweltbezugs wiedererkennen. Aus den Grundintentionen interkultureller Bildung — Engagement für Gleichheit, Anerkennung von Differenzen, Befähigung zum interkulturellen Verstehen und zum Dialog lässt sich eine Anzahl von oft genannten Lernzielen ableiten wie Einsicht in rassistisch motivierte Ungleichheit und Diskriminierung, kritische Reflexion von Fremdbildern und eigenen kulturellen Selbstverständlichkeiten, Fähigkeit zur Empathie oder Perspektivenübernahme, Konfliktfähigkeit. Wiederum zeigt sich, dass solche Ziele sich mit generellen pädagogischen Zielsetzungen decken. Nur sind sie fokussiert auf Bassismen, kulturelle Differenzen und die Kooperation in der einen Welt.
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Auernheimer, G. (2001). Anforderungen an das Bildungssystem und die Schulen in der Einwanderungsgesellschaft. In: Auernheimer, G. (eds) Migration als Herausforderung für pädagogische Institutionen. Interkulturelle Studien, vol 7. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10793-4_4
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