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Part of the book series: Interkulturelle Studien ((IKS,volume 7))

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Zusammenfassung

Die Lebenssituation von jugendlichen Migrantinnen ist ebenso vielschichtig wie die Lebenssituation von deutschen Mädchen und jungen Frauen. Sie machen positive wie negative Erfahrungen, haben Erfolge und Misserfolge. Ebenfalls vielschichtig sind die Konflikte, die aus ihren Lebenssituationen erwachsen. Sie haben Konflikte mit ihren Eltern, haben Liebeskummer, Stress mit den Freund(inn)en, Schulprobleme, Pubertätskonflikte und Identitätsfindungsschwierigkeiten. Im Gegensatz zu jungen deutschen Frauen und Mädchen werden ihre Probleme allerdings oftmals reduziert als Folge des Aufwachsens mit zwei verschiedenen Kulturen begründet. Als das zentrale Problem der jungen Frauen und Mädchen wird der Kulturkonflikt genannt. Darunter wird verstanden, dass zwei unterschiedliche Kulturen mit unterschiedlichen Wertmaßstäben aufeinander treffen, sich unvereinbar und unveränderbar gegenüberstehen und zum Entscheidungskonflikt zwischen erstrebter und verhafteter Kultur führen (Castelnuovo 1990). Hätten die Mädchen die Wahl, „zwischen den Kulturen“ zu entscheiden, würde die Entscheidung eindeutig zugunsten einer deutschen Lebensweise fallen, denn es wird allgemein angenommen, dass junge Migrantinnen die Kulturen ihrer Eltern als fremd und ablehnenswert empfänden und gezwungen seien, sich den Reglements der Eltern wenigstens äußerlich zu unterwerfen. Eine andere ebenso deutbare wie mögliche Perspektive, dass Mädchen mit Migrationshintergrund die deutschen Normen und Werte als fremd empfinden und sie ablehnen und daher die Verhaltenserwartungen von deutscher Seite als Druck empfinden, wird ebensowenig thematisiert wie eine dritte Variante, dass ein individuelles Aussuchen, Ausbalancieren, Vermischen, Transformieren und Abändern kultureller Normen und Werte möglich sei.

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Otyakmaz, B.Ö. (2001). Aspekte interkultureller Mädchenarbeit. In: Auernheimer, G. (eds) Migration als Herausforderung für pädagogische Institutionen. Interkulturelle Studien, vol 7. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10793-4_10

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10793-4_10

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-10794-1

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