Zusammenfassung
Kriminalität ist in Großbritannien wie in vielen anderen europäischen Ländern ein wichtiges Thema der Politik, dessen Rhetorik und Praxis beinhalten, tough und nicht soft an crime zu sein. In diesem Beitrag untersuche ich Sicherheitspolitik, Polizeiprogrammatik und Kriminalitätsbekämpfung und konzentriere mich dabei auf die britische Hauptstadt. Als Studienobjekte ziehe ich zum einen die politisch juristische Untersuchung des Todesfalles eines farbigen Jugendlichen (Macpherson 1999) und zum anderen das scharfe Vorgehen von Politik, Polizei und Medien gegen Straßenkriminalität heran. Vor dem Hintergrund der empirischen Entwicklung lassen sich die Politisierung von Kriminalität in London und einige der komplexen und widersprüchlichen Aspekte dieses Prozesses beleuchten. Ich beginne mit einer kurzen Skizze der lokalen politischen und Polizeiverwaltungsstrukturen.
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Literatur
Vgl. www.london.gov.uk. Siehe auch Travers (2003).
Während beispielsweise 70% der Einnahmen New York Citys aus lokalen Steuern und Gebühren stammen, liegt die entsprechende Zahl für London bei ca. 20% (Travers 2003).
Zur Logik dieses Verhaltens vgl. Nissen in diesem Band.
Vgl. zum Begriff Cohen 2002, Albrecht 2001, Baerveldt u. a. 1998.
Obwohl sozio-ökonomische Rahmenbedingungen Kriminalitätskarrieren und Gelegenheiten zu Straftaten ohne Zweifel beeinflussen (vgl. Garland 2001, Taylor 1999, Young 1999 ).
Nur in Irland und Italien werden stärkere Rückgänge verzeichnet (Barclay, Tavares 2002: 1).
Nicht zuletzt die empörend hohe Zahl der Gefängnisinsassen (vgl. Barclay, Tavares 2002 )
Und von denen viele, wie Gewalt in der Familie und Vergewaltigung, meistens für die Öffentlichkeit nicht zu sehen sind und selten öffentliche Aufmerksamkeit erlangen.
Und betrieb damit zugleich auch Wahlkampf.
Das Meinungsforschungsinstitut Market Opinion Research International
Name der Londoner Polizei
Stop and search bezeichnet eine Polizeistrategie, bei der Bürger/Verdächtige auf der Straße oder in Autos angehalten und durchsucht werden. Der prägnante englische Begriff wird im folgenden beibehalten. (Anm. d. Übersetzerin)
Deren Nutzerkreis ist innerhalb von fünf Jahren um 600% gestiegen.
Dies muss man sowohl als Folge von institutionellem Rassismus als auch als Konsequenz der stärkeren Repräsentation von ethnischen Minderheiten in sozial schwachen Schichten sehen.
Dabei greife ich auf Material zurück, das meine Assistent Ben Widdicombe für eine Analyse der Beiträge zu Straßenkriminalität und Mobiltelefon-Raub zwischen 1999 und 2002 aus den websites der größten Tageszeitungen und britischen Nachrichtenagenturen zusammengetragen hat. Für meine Auswertung hier lege ich den Schwerpunkt auf die genannten zwei Massenblätter.
Seit Juni 2001 im Amt
Metropolitan Police
Der Evening Standard gehört zur Daily Mail-Gruppe.
Stop and frisk, das Anhalten und Filzen Verdächtiger, entspricht im wesentlichen der britischen stop and search-Strategie. (Anm. der Übersetzerin).
Ich will auf die Konsequenzen des Terrorangriffs auf städtische Sicherheitspolitik in London nicht im Detail eingehen. Für die Folgen in New York City vgl. dazu Marcuse in diesem Band.
Blunketts Drohung hatte dies unterstrichen (s. o.)
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Foster, J. (2003). Kriminalität und Strafverfolgung in London. Zur Interdependenz von öffentlichem Klima, Medien und Politik. In: Nissen, S. (eds) Kriminalität und Sicherheitspolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10561-9_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10561-9_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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