Zusammenfassung
Im Zentrum dieses Kapitels steht die Analyse der Statuspassage Kindheit — Jugend. Wir untersuchen in einem ersten Schritt wie ostdeutsche Kinder mit unterschiedlichen Ausgangsvoraussetzungen und Zukunftsaussichten den Weg vom Kindes- ins Jugendalter gehen, bevor wir in einem zweiten Schritt die am ostdeutschen Falhnaterial herausgearbeiteten Biographieverläufe mit der aktuellen Verfaßtheit und dem Wandel von Kinderbiographien in Westdeutschland und den Niederlanden vergleichen.
Wir danken Gerlinde Haack, Rolf-Torsten Kramer, Marion Musiol und Jörg Letzel, die an den Interviews und an deren Auswertung mitgearbeitet haben.
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Literatur
Wagenburgen meint einen Platz, auf dem Wohnwagen o.â. stehen, in denen Menschen leben, die keine eigene Wohnung haben. In der DDR gab es keine Wagenburgen, so daß erst nach dem Fall der Mauer die Möglichkeit für ostdeutsche Heranwachsende bestand, diese kennenzulernen.
All diese Aktivitäten plant und nutzt sie selbständig, sie kann ihre Freizeit ohne die Familie ausfüllen. Die starke berufliche Einbindung der Eltern befördert ihre Selbständigkeit im Alltag. Nicht ohne Stolz erwähnt sie, daß sie schon seit 3 Jahren in der Malschule ist und an einigen Ausstellungen beteiligt war. Mit dem Versuch, sich sportlich zu betätigen (Handball), hat sie weniger positive Erfahrungen gemacht und ist deshalb froh, damit aufgehört zu haben. Lesen, Besuche in der Stadtbibliothek, die Malschule, ihre Pferdeliebe und Herumbummeln in der Stadt - all dies sind Beschäftigungen, die sich Christiane selbst ausgesucht hat und über die sie selbst bestimmt. Im anschließenden Nachfrageteil kommt Christiane über die Erzählung von Besuchen bei der Großmutter unvermittelt auf ihren leiblichen Vater zu sprechen. Christiane beschreibt ihn nicht näher und geht auch nicht auf die Trennung ihrer Eltern ein. Die Scheidung der Eltern ist möglicherweise für Christiane ein Tabuthema. Erst durch zweimaliges Nachfragen des Interviewers ist Christiane bereit, einige unverbindliche Aussagen zu machen. Sie gibt nur eine kurze Einschätzung zum Verhältnis zwischen ihr und dem Vater. Gelegentlich treffen sich die beiden, um gemeinsam etwas zu unternehmen und Christiane schätzt das Verhältnis als gut ein. Sie glaubt wichtige Eigenschaften vom Vater zu haben. Weiter erwähnt sie, daß die Scheidung der Eltern noch nicht lange zurückliegt. Vielleicht hat sie deshalb dieses Ereignis noch nicht verarbeitet und will nicht mehr darüber berichten. Später kommt der Interviewer noch einmal auf das Thema zu sprechen.
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Krüger, HH., Ecarius, J., Grunert, C., Michelmann, D. (1994). Kinderbiographien: Verselbständigungsschritte und Lebensentwürfe. In: Kinderleben. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10476-6_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10476-6_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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