Zusammenfassung
Wer sich mit Jugend in einer anderen Gesellschaft befasst, wird mit einer (mindestens) doppelten Fremdheit konfrontiert. Fremd sind zum einen Gesellschaft und Kultur — also die Kontexte und die Strukturen, in denen die Jugendlichen leben und aufwachsen und in denen über ihr Leben und Aufwachsen verhandelt wird; fremd sind zum anderen aber auch die Jugendlichen selbst, sofern sie in einer zumindest partiell eigenen Welt leben, die auch den Erwachsenen in der fremden Gesellschaft nur teilweise zugänglich ist. Die Fremdheit der anderen Gesellschaft wird also potenziert durch die Fremdheit zwischen den Generationen, die in den fremden ebenso wie in den eigenen Diskursen über die Jugendlichen artikuliert wird.
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Schubert, V. (2002). Jugend und Schule in Japan. Zur kulturellen Konstruktion des Jugendalters. In: Kreitz-Sandberg, S. (eds) Jugendliche in Japan und Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10446-9_3
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