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Zusammenfassung

Eine grundsätzliche Friktion zwischen Bevölkerung und regionaler NS-Führung ist in Lippe zu keinem Zeitpunkt zu erkennen. Die Bevölkerung hatte schon 1933 die neue Herrschaftsordnung akzeptiert. Die Akzeptanz wurde um so größer, je deutlicher es wurde, daß die NSDAP, vertreten durch den Kreisleiter und stellvertretenden Regierungschef Adolf Wedderwille, bereit war, die traditionellen lippischen Gesellschaftsstrukturen, den lippischen Mikrokosmos weitgehend unangetastet zu lassen, solange umgekehrt die Vorgaben des Makrokosmos, der Staatsführung und der Reichsführung der Partei, auf keine Widerstände trafen. Wedderwille war als höchster Repräsentant sowohl der Partei wie der öffentlichen Verwaltung im Lande allgemein anerkannt und unbestritten. Die Besonderheiten seiner Machtausübung: die Vertrautheit mit Land und Leuten, der Respekt vor lippischen Eigenständigkeiten und lippischer Identität und das Angebot von Problemlösungen bei gleichzeitigem weitgehenden Verzicht auf direkte Eingriffe in die internen Verwaltungsabläufe haben seinen Status so weit gefestigt, daß er bis in die letzten Kriegstage hinein weder von den Parteimitgliedern noch von der Bevölkerung in Frage gestellt worden war. Seine Anerkennung der Tatsache, daß es ein gesellschaftliches Kommunikationsgefüge unterhaib einer politischen Ebene gibt, das zwar zu überwachen war, nicht aber politisch reglementiert zu werden brauchte, korrespondierte mit seiner Fähigkeit, Konflikte, die sich auf dieser unpolitischen Ebene ergaben, auch auf dieser Ebene zu lösen.

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Referenzen

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© 1998 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Ruppert, A., Riechert, H. (1998). Resümee. In: Herrschaft und Akzeptanz. Veröffentlichungen der Staatlichen Archive des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 41. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10298-4_7

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-10299-1

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