Zusammenfassung
Als Diskutant eines Vortrages sollte ich im wesentlichen den Versuch würdigen, ein selbst gestelltes (soziologisches) Problem auf eine bestimmte Art (per hermeneutischer Strukturanalyse) adäquat zu bearbeiten. Dabei kann es nur bedingt darum gehen, den von der Evaluierten gewählten Ansatz rundweg abzulehnen oder gutzuheißen. Es wäre billig, ihr nur einen — von mir zur Analyse des Dolmetschens von Asylanhörungen gewählten — konkurrierenden Ansatz (ethnographische Gesprächsanalyse) entgegenzuhalten. Würdigen hieße, die methodische Praxis und die Ziele einer Studie aneinander zu messen — das heißt auch, richtig in Ziele, Methodik und Resultate übersetzen. Hält der strukturanalytische Ansatz also den eigenen Kriterien stand? Läßt sich z.B. für eine soziale Situation tatsächlich eine treibende Problemstellung benennen, die zu erklären vermag, warum passiert was passiert? Wenn dem so ist, welchen notwendigen Preis hat die Analyse für eine solche Generalisierungsstrategie zu zahlen?
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