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Frauenbildung in der Volkshochschule — oder: Was ihr wollt

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Handbuch zur Frauenbildung

Zusammenfassung

Der vorgeschlagene Haupttitel macht die Unmöglichkeit des Unterfangens deutlich: Im Rahmen dieses Handbuchs über Fragen des Geschlechterverhältnisses in der Erwachsenenbildung und Praxisfelder von Frauenbildung wird in bezug auf Volkshochschularbeit eine Bestätigung von Vorurteilen erwartet — höchstwahrscheinlich von ganz unterschiedlichen. Die Basis der unausgesprochenen Vorannahmen, die sich im Titel wiederfindet, ist breit. Erstens hat jedeR eine bestimmte Vorstellung von der Volkshochschule — von eigenen Erfahrungen oder von anderen übermittelt -, aufgrund bestimmter Erfahrungen an einer Volkshochschule. Aber die Volkshochschule gibt es gar nicht, sondern 998 verschiedene Einrichtungen allein in der Bundesrepublik Deutschland, darüber hinaus weitere im deutschsprachigen Raum und anderen Ländern. Das ist eine Vielfalt von Organisationen mit jeweils unterschiedlicher geschichtlicher Entwicklung und entsprechend anderer aktueller Ausprägung. Zweitens ist allen diesen Einrichtungen gemeinsam, daß es nicht Orte sind, in denen Frauenbildung stattfindet, sondern sie sind Frauenbildungsstätten. Sowohl die Teilnehmerinnen mit ca. 74% Anteil an den Belegungen1 als auch die Kursleiterinnen, pädagogischen und Verwaltungsmitarbeiterinnen machen deutlich mehr als die Hälfte der freien und fest angestellten, d.h. der unterrichtenden, der pädagogisch planend-disponierenden und der verwaltenden MitarbeiterInnen aus2. Es handelt sich also um Fraueninstitutionen. Nicht nur radikale Feministinnen behaupten jedoch, diese „Frauenbildungsstätten“ seien von Männern definiert3. Tatsache ist auf jeden Fall, daß sie in ih-rer überwältigenden Mehrheit von Männern geleitet werden, nur 27% aller hauptberuflichen VHS-Leitungspositionen sind von Frauen besetzt.

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Literatur

  1. Im folgenden wird auf die statistischen Erhebungen des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE) zur VHS-Arbeit in der Bundesrepublik Deutschland Bezug genommen.

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  2. In der Statistik des DIE werden für 1998 folgende Zahlen genannt: Kursleiterinnen 61%, pädagogische Mitarbeiterinnen 54%, Verwaltungsmitarbeiterinnen 80%, Leiterinnen 27%. Grundsätzlich gilt für die Volkshochschulen die allgemein gültige Tendenz für Leitungspositionen in der Bundesrepublik Deutschland: Je größer und bedeutender die Einrichtung, desto seltener wird sie von Frauen geleitet (Deutsches Institut für Erwachsenenbildung: Volkshochschul-Statistik. 37. Folge, Arbeitsjahr 1998, Frankfurt/M.: DIE 1999 )

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  3. Vgl. Szenarien einer Erwachsenenbildung für Frauen und Männer. Ein Dialog zwischen Iris Bergmiller und Hans-Joachim Lenz. In: Dialoge zwischen den Geschlechtern. Hrsg: Arbeitsgruppe Kultur und Lebenswelt, Deutsches Institut für Erwachsenenbildung, Frankfurt/M., 1995, S.125ff Ist mit Frauenbildung in diesem Zusammenhang etwas anderes gemeint? Sind organisatorisch-strukturelle oder gar inhaltliche Kriterien angesprochen?

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  4. Deutsches Institut für Erwachsenenbildung (DIE): Volkshochschul-Statistik. 37. Folge, Arbeitsjahr 1998, a.a.O., S. 38

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  5. Schneider-Wohlfart, Ursula/Vennemann, Anne: Programmangebote der Frauenbildungsarbeit an Volkshochschulen und autonomen Frauenbildungseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen. In: Hannelore Faulstich-Wieland u.a. (Hrsg.): Frauen(forschung) in der Erwachsenenbildung. Literatur-und Forschungsreport Weiterbildung 34. Frankfurt/M.: DIE 1994, S. 57ff.

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  6. ebenda, S. 59

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  7. ebenda, S. 57f.

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  8. ebenda, S. 66f.

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  9. Vgl. ebenda, S. 60. Die Autorinnen stellen signifikante Unterschiede fest zwischen Volkshochschulen mit ausgewiesenem Angebot zur Frauenbildungsarbeit und solchen ohne diese besondere Struktur (vgl. auch den Beitrag „Frauenbildung als Fachbereich“ von Iris Bergmiller in diesem Handbuch.

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  10. Die Frage nach frauenspezifischer Bildung an den Volkshochschulen der DDR und seit der Wende in den neuen Bundesländern ist eine weiterer Untersuchungsperspektive, die hier nicht eingenommen wird.

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  11. Vgl. Eberhardt, Ursula/Weiher, Katarina (Hg.): Rahmenplan Frauenbildung. Differenz und Gleichheit von Frauen. Deutsches Institut für Erwachsenenbildung ( DIE ), Frankfurt/M. 1994, S. 48

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  12. Vgl. Bergmilier, Iris: Frauenbegehren. Frauenbildung an der Volkshochschule. Rüsselsheim 1995

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  13. Eberhardt, Ursula/Weiher, Katarina (Hg.): Rahmenplan Frauenbildung, ebenda

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  14. Remmerts-Fontes, Inge: Grundgedanken des „Gender“-Ansatzes. In: Lernen und Kommunikationsverhalten von Frauen und Männern in der Weiterbildung. Werkstattgespräch. Hrsg. vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie, Reinheim 1996

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  15. ebenda, S. 62–65

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  16. ebenda, S. 65ff.

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  17. Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) in Frankfurt/M. bietet zu diesem und anderen Stichworten der Weiterbildung einen günstigen Literaturrecherchendienst an.

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  18. Einmischung erwünscht — Politische Weiterbildung von Frauen. Werkstattgespräch. Hrsg.: Bundesministerium für Bildung, Forschung und Technologie, Reinheim 1995

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  19. Vgl. Voigt, Ulla: Bericht über den Bundeskongreß des Deutschen Volkshochschul-Verbandes,Erwachsenenbildung in Bewegung — Frauen steuern mit` am 17./18.2.94 in München. In: Report, Nr. 34, 1994, S. 113ff.

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  20. Süssmuth, Rita, in: Voigt, Ulla, ebenda, S. 115

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  21. Hrsg. vom Volkshochschulverband Baden-Württemberg, Leinfelden-Echterdingen 1998

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  22. Ebenda, S. 3

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  23. Info Frauen Europas, Nr. 78, hrsg. von der Europäischen Kommissin, Brüssel 1998, S. 3

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Wiltrud Gieseke

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© 2001 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Ellerbrock, R. (2001). Frauenbildung in der Volkshochschule — oder: Was ihr wollt. In: Gieseke, W. (eds) Handbuch zur Frauenbildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10277-9_50

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10277-9_50

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-2651-4

  • Online ISBN: 978-3-663-10277-9

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