Zusammenfassung
Unter Kommunikation kann sowohl eine allgemeine Eigenschaft des Verhaltens von Lebewesen als auch ein bestimmter Verhaltenstyp bzw. eine (intendierte) Handlung verstanden werden. Indem Individuen miteinander umgehen, teilen sie sich ihre Vorstellungen und Absichten mit, und zwar schon allein deswegen, weil einzelne Akte in einem Kontext stehen, sodass sich aus den jeweiligen Zusammenhängen Rückschlüsse auf Bedürfnisse, Motive und Ziele des sozialen Gegenübers ergeben. Soziales Verhalten weist also über den Kontext hinaus, in dem es sich gerade vollzieht. Anschlusshandlungen werden geplant, indem das Tun von anderen beobachtet wird. Mit dem Verhalten verbindet sich eine Bedeutung für andere, die sich auf künftiges Verhalten einstellen können. Kommunikation ist „der Prozess der Bedeutungsvermittlung zwischen Lebewesen“ (Burkart 2002, 30), und zwar unabhängig davon, ob dies absichtlich oder unabsichtlich geschieht. In sozialen Situationen können Aktionen eines Gegenübers ‚verstanden’ werden, wobei es sich immer auch um Konstruktionen des Beobachters handelt. Aus dem Kontext, in dem einzelne Akte stehen, aus Mimik und Gestus, aus der ‚Körpersprache’ und aus der Art der Durchführung bekannter Verhaltensmuster ergeben sich Hinweise auf den Sinn und Zweck eines Tuns. Es ist nicht möglich, dass Akteure miteinander Kontakt haben, ohne zu kommunizieren. (Watzlawick/Beavin/Jackson 2000)
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Literatur
Früh, Werner: Medienwirkungen: Das dynamisch-transaktionale Modell. Theorie und empirische Forschung. Opladen 1991 Der Band zielt auf eine Fundierung des dynamisch-transaktionalen Ansatzes ab. Dazu erfolgt eine Auseinandersetzung mit grundlegenden erkenntnistheoretischen Fragestellungen. Außerdem werden Beispiele für die Anwendung des Ansatzes in der empirischen Forschung gezeigt.
Früh, Werner: Realitätsvermittlung durch Massenmedien. Die permanente Transformation der Wirklichkeit. Opladen 1994 Die These einer permanenten kognitiven Transformation von Informationen im Rezeptionsprozess, die über eine bloße Selektion weit hinausgeht, wird empirisch durch Inhaltsanalysen und Rezipientenbefragungen überprüft.
Knieper, Thomas/Müller, Marion G. (Hg.): Kommunikation visuell. Das Bild als Forschungsgegenstand — Grundlagen and Perspektiven. Köln 2001 Der Sammelband umfasst aktuelle Beiträge zur Wahrnehmung der Bildmedien im kulturellen und sozialen Kontext. Neben der Analyse klassischer Positionen der Bildästhetik werden auch die derzeitigen Möglichkeiten der Bildmanipulation dargestellt. Die Bedeutung von Schlüsselbildern für das Verständnis von Informationen und der Nachweis visueller Anteile des kollektiven Gedächtnisses sind ebenfalls Gegenstand der Untersuchungen.
Morley, David: Television, Audiences and Cultural Studies. London/New York 2002 Das Buch gibt einen Überblick über die Erträge wichtiger Studien, die im Rahmen der Cultural Studies durchgef ührt wurden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Prozessen des Gendering und seiner Bedeutung für den Umgang mit dem Fernsehen in häuslichen Gemeinschaften. Außerdem wird die Verknüpfung von Privatsphäre und Politik nachgewiesen.
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Plake, K. (2004). Theoretische Grundlagen der Fernsehkommunikation. In: Handbuch Fernsehforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10254-0_2
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