Zusammenfassung
Elektronische Vernetzungstechniken arbeiten der aktiven, selbsterzeugten Markierung von Terrains für individuelle und kollektive Aktivität zu und ermöglichen neue Formen kooperativer Vernetzung. Im Anschluß an Wagner läßt sich dies als ein permanentes Kreuzen zwischen „realen“ sozialen Beziehungen und mediengestützten Kommunikationszusammenhängen begreifen. Anstelle eines Ausschließungsverhältnisses zwischen realem und elektronischen Raum geht es um wechselseitige Kopplungen in dem Sinne, daß der reale und elektronische Raum aufeinander angewiesen bleiben: Ebenso wie der elektronische Raum von sozialen Systemen durchkreuzt wird, haben virtuelle Kommunikationsformen — etwa News-Groups, Mailinglisten, Chatrooms — auf vorhandene Sozialbeziehungen Einfluß. Anstelle eines Konkurrenzverhältnisses vervielfältigen sich raumzeitliche Koordinationsmöglichkeiten, wenn es darum geht, Sozialbeziehungen in Gang zu setzen oder zu stabilisieren. Als Folge dieser Ausdifferenzierung unterschiedlicher Realitätsebenen tritt neben die Differenz von anwesend/abwesend eine weitere Differenz hinzu, und zwar die zwischen Anwesenheit und Fern-Anwesenheit. So unterstützen elektronische Vernetzungstechnologien die Tendenzen der Auflösung der Bedeutung des lokalen Zusammenhangs für die Entstehung von Sozialität, gleichzeitig jedoch verdichten sich die zusätzlichen Erlebnis-, Wahrnehmungs- und Interaktionsräume zu „glokalen“ Handlungsarenen, in denen sich neue Formen der Organisierung globaler und lokaler Bezüge ausbilden.
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Ahrens, D. (2001). Fazit und Ausblick. In: Grenzen der Enträumlichung. Forschung Soziologie, vol 127. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10194-9_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10194-9_8
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3080-1
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