Zusammenfassung
Wohl kaum ein Schlagwort beherrscht seit Mitte der achtziger Jahre die Diskussion im internationalen Management stärker als das der ‚Globalisierung‘. In idealtypischer Weise wird unter Globalisierung — wenn sich auch bislang kein einheitliches Begriffsverständnis durchgesetzt hat — die Fokussierung unternehmerischer Aktivitäten auf die Herausforderungen des Weltmarktes oder zumindest der wichtigsten Ländermärkte der Triade verstanden.
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Literatur
Es gilt an dieser Stelle kritisch anzumerken, daß zwar in zahlreichen Beiträgen von ‘globalisierungsfördernden’ Faktoren gesprochen wurde, eine konsistente Einheitlichkeit eines zugrundeliegenden Globalisierungsverständnisses jedoch nicht vorhanden war. So stellt sich bspw. die Frage, ob die beeinflussenden Faktoren jeweils in Abhängigkeit von einer bestimmten Branche wirken, oder ob ein genereller Gültigkeitsanspruch gegeben ist. Darüber hinaus wurden die Anfange der akademischen Globalisierungsdiskussion von Fallbeispielen weltweit operierender Pionierunternehmungen (wie bspw. Sony, IBM, Procter and Gamble, Philips oder auch Nestlé) dominiert. Folglich sind abgeleitete Handlungsempfehlungen in diesem Diskussionsstadium eher spekulativ und nicht ohne Einschränkung verallgemeinerbar.
Die defmitorische Gleichsetzung der Begriffe ‘Internationales Management’ und ‘Management der internationalen Unternehmung’ trägt in diesem Zusammenhang ebenfalls nicht zur Beseitigung der unscharfen Begriffsbildung bei (Macharzina/Engelhard 1987, S. 321).
Trotz verstärkter Bemühungen der Wissenschaft um eine objektivierende Konsistenz von Charakteristika zur Beschreibung der Institution ‘Internationale Unternehmung’ stellen qualitative und quantitative Definitionsmerkmale auch nur einen groben Orientierungsrahmen dar. Bei ersteren bildet insbesondere das über ein größeres Spektrum von Institutionen zu objektivierende Maß der Feststellung von Zielerreichung und Verhaltensprämissen eine nur sehr schwer zu erfassende Größe. Bei letzteren erscheint, aufgrund der Heterogenität von Branchen, Unternehmen und auch einzelnen Geschäften, eine einheitliche Festlegung valider Meßgrößen ebenfalls äußerst problematisch. Somit verbleibt innerhalb der einzelnen Dimensionen ein definitorischer Spielraum seitens des Forschers.
Mit dem vorliegenden Verständnis der Institution ‘Internationale Unternehmung’ wird bewußt von der zahlreichen Arbeiten zugrundeliegenden Argumentation abstrahiert, wonach über die Definition gleichzeitig ein Selektionskriterium für die Menge der in der Realität nachweisbaren Objekte vorliegt und damit die Grundgesamtheit der für eine empirische Untersuchung in Frage kommenden Stichprobe präjudiziert wird (vgl. bspw. Welge 1980, Kenter 1985).
Porter argumentiert die Schaffung eines Wertes für den Abnehmer als Wettbewerbsvorteil, der über den dabei entstehenden Kosten liegt. Folglich ist nach Porter zur Analyse der Wettbewerbsposition der Wert anstelle der Kosten zu verwenden, da Unternehmen ihre Kosten oft bewußt steigern, um bspw. durch Differenzierung höhere Preise zu realisieren ( 1989c, S. 64).
Die wissenschaftliche Erklärungsfunktion wird gemeinhin auf das theoretische Wissenschaftsziel zurückgeführt (Hill/Fehlbaum/Ulrich 1976, S. 34). Forschern, die sich diesem Ziel verpflichten, geht es in erster Linie um die “geistige Durchdringung der Realität zum Zwecke der Gewinnung von Orientierungen und Einsichten” (Kieser/Kubicek 1978, S. 14). Das pragmatische Wissenschaftsziel zielt demgegenüber auf die Veränderung (Gestaltung) der Realität ab und bildet eine Grundlage für die Gestaltungsfunktion realwissenschaftlicher Aussagen.
Es ist generell zwischen anschaulichen Mustern, zu denen optische und akustische Muster zählen, und abstrakten Mustern, bei denen vorselektierte Variablen zu deren Beschreibung verwendet werden, zu unterscheiden (Mertens 1977, S. 779 ). An dieser Stelle sind eher die zweitgenannten Formen von Mustern von Bedeutung. In der vorliegenden Untersuchung steht die Musterbildung anhand vorselektierter Beschreibungsdimensionen im Vordergrund. Im Sinne einer explorativen Klassifikation lautet die Zielsetzung, die Abstrahierung von Realzuständen als Orientierungsrahmen der organisatorischen Steuerung zu deuten.
Ulrich/Hill ( 1976, S. 306f.) unterscheiden bei der Ableitung wissenschaftlicher Aussagen zwischen einem Entdeckungs-, Begründungs- und Verwendungszusammenhang.
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Paul, T. (1998). Darstellung Inhaltlicher, Terminologischer und Theoretischer Grundlegungen. In: Globales Management von Wertschöpfungsfunktionen. mir Edition. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10178-9_1
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Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
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