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Part of the book series: nbf neue betriebswirtschaftliche Forschung ((NBF,volume 201))

Zusammenfassung

Ausgangspunkt der Problemidentifikation ist die Annahme, daß Menschen einerseits dazu neigen, sich eigennützig zu verhalten2, daß aber andererseits gerade dieses eigennützige Verhalten Interaktionen und damit eine Begrenzung des Egoismus erzwingt. Da sich Interaktionen nach der von den Interaktionspartnern subjektiv eingeschätzten Anreiz-/Beitragsrelation gestalten, setzt die Evolution von Interaktionsbeziehungen die Akzeptanz des Nutzens des Austauschpartners voraus3. Wechselseitig eigennutzmotivierte Austauschbeziehungen von unterschiedlicher Intensität und Dauerhaftigkeit zu beiderseitigem Nutzen sind nicht die Ausnahmeerscheinung des Wirtschaftslebens, sondern seine zentrale Erscheinungsform4. Diese These wird durch Ergebnisse der Soziologie, der Politikwissenschaften und der Sozialanthropologie gestützt, die den Menschen als soziales Wesen mit einer Neigung bzw. einem Zwang zur Gruppenbildung darstellen5. Die Ausbildung von komplexen sozialen Strukturen ist Folge dieser sozialen Gesetzmäßigkeit:6

„Ich setze voraus, daß die Menschen an jenen Punkt angelangt sind, an dem die ihrer weiteren Erhaltung im Naturzustand feindlichen Hindernisse [...] den Sieg [...] davontragen [...].

[...]

Zu ihrer Erhaltung bleibt ihnen kein anderes Mittel übrig, als durch Zusammenschluß eine Summe von Kräften zu bilden [...].

[...]

Wenn sich jeder an alle übergibt, übergibt er sich letzten Endes an niemand. Da man über keinen Teilhaber ein anderes Recht erlangt, als man ihm selbst einräumt, gewinnt man den Gegenwert für alles, was man verliert, und ein Mehr an Kraft zur Erhaltung dessen, was man hat.“7

„In den Sozialwissenschaften gibt es kein wichtigeres Problem als die Erklärung der Kooperation.“

(Mancur Olson)1

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Literatur

  1. Olson, M. Stellungnahme zum Buch Axelrod, zit. nach Axelrod 1988, Covertext

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  2. Axelrod 1988, 3

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  3. Dieser Ausgangspunkt legt unsere Analyse bereits auf die Position des methodischen Individualismus fest (vgl. unten FN 46; Kapitel 5.1.1. lit. 0; 5.2.1.), obwohl das Kooperationsphänomen aus makroökonomischem Gesichtspunkt auch unter universalistischer Perspektive gesehen werden kann [Kooperation als sinnbestimmte Umgliederung der Ganzheit, der Gesellschaft (Spann)] (vgl. Romig 1966). Einer (einzel-)betriebswirtschaftlichen - also a priori auf das Handeln einzelner Organisationen bzw. letztendlich Individuen abzielenden - Analyse ist u.E. der Individualismus näher.

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  4. z.B. Hersteller/Abnehmerbeziehung, Arbeitnehmer/Arbeitgeberbeziehungen, Beziehungen im Dis- tributionskanal, Beziehungen zu Banken, Beratern, etc. (vgl. z.B. Hakansson/Johanson 1988, 372ff)

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  5. Hettlage 1990, 30

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  6. Ulrich 1991, 70ff

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  7. Rousseau 1762 (1968, 17f)

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  8. “[...] networks of interorganizational relationships are integrally embedded in community and societal structures ” (Zeitz 1980a, 43)

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  9. Axelrod/Hamilton 1988, 80f; Anzenberger 1991, 5f

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  10. Brockman 1991, 142ff, 157ff; Zum Konzept dieser evolutionär stabilen Strategien vgl. Smith/Price, 1973 zit, nach Axelrod/Hamilton 1988, 82

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  11. zur Darstellung des Gefangenendilemmas vgl. Kapitel 6.2.1.

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  12. Axelrod/Hamilton 1988, 84; Anzenberger 1991, 12

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  13. Ford, H. I zit. nach Tröndle 1987, 1

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  14. Womack/Jones/Roos 1992, 30ff

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  15. “Cooperative strategies - pooling, allying, and linking - pose the greatest new opportunities and challenges for the 90s.” (Kanter 1990, 15)

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  16. Capra/Exner/Königswieser 1992, 120 vgl. auch die Kapitel 3. und 10.2.

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  17. Womack/Jones/Roos 1992, 37ff

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  18. Ulrich (1984, 314) ortet jedoch eine Verlagerung der Motivationsprobleme: Während diese Nachbesserungen (z.B. ganzheitlichere Arbeitsformen) einige Probleme entschärft haben, haben sich nunmehr ganz analoge Frustrations-, Ohnmachts-und Sinnlosigkeitsgefühle die Unternehmenshierarchie “hinaufgearbeitet”.

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  19. Königswieser 1992, 251

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  20. Wir verwenden Transaktion von Gütern synonym zum Austausch von Gütern. Die Güter können als Transaktionsgüter (TRAG) oder als Austauschgüter bezeichnet werden. Der Terminus “Transaktion” umfaßt daher sowohl “Vertragstransaktionen” (contracts, organisierte Transaktion) als auch den “reinen Austausch” (exchanges, Markttransaktion). Während letztere sich im Transfer von Eigentumsrechten erschöpfen, verspricht ein Kontrakt künftige Leistungen (Kaas 1992a, 885).

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  21. Ulrich 1984, 314

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  22. Vor dem Hintergrund fehlender konsensualer Sinnzusammenhänge (verlorene - wegrationalisierte - tradierte Sinngehalte oder mangelnde kommunikative Verständigung über Sinngehalte; Max Weber: “Entzauberung der Welt”), müssen (teuere) Steuerungsmechanismen (Planung, Kontrolle) den Ausfall der Verhaltensorientierung zu substituieren versuchen (technokratischer Circulus vitiosus) (Ulrich 1984, 310f; Perich 1992, 358).

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  23. ginger/Tichy 1985, 149

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  24. in kürzerer Zeit wurde mehr und besser produziert (Womack/Jones/Roos 1992, 54ff)

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  25. Da einerseits der “Rahmen” bzw. die “Arena” dieser Selbstorganisation fremdorganisiert ist (Kieser 1993, 23; Sydow 1992, 247), und andererseits die ergänzende Koordinationsleistung durch Selbstorganisation erbracht wird, ist dieser Prozeß nur “scheinbar” unkoordiniert.

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  26. Wildemann 1992, 398ff, 404; Straube 1972, 1, 33ff

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  27. z.B. Aiginger/Tichy 1985; Ouchi 1984

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  28. Die Organisation “externer Austauschbeziehungen” löst die Systemgrenze “Unternehmung” auf. Die Trennung in ein Management von “interorganisationalen Beziehungen” und von “intraorganisationalen Beziehungen” ist lediglich eine forschungspragmatische Eingrenzung: Auf höherer Abstraktionsstufe dürften die Ergebnisse diverser Arbeiten unter dem Aspekt der “transactional structure of the firm” (Yarbrough/Yarbrough 1988) verallgemeinerbar sein. Z.B. Arbeiten zum Verhältnis zwischen Organisationsteilen (vgl. etwa die Diskussion zur U-, H- und M-Form von Organisationen; Ouchi 1984, bes. 200ff; Williamson 1975, 150ff); zum stakeholder Ansatz; zum Umgang mit Selbstorganisationsprozessen und zur kooperativen Theorie der Firma (z.B. Aoki 1986; Wunderer 1991; Bechtler 1992; Probst 1987).

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  29. Bleicher (1985, 6) spricht in Hinblick auf unternehmensinterne Relationen vom “bürokratischen” und dem zu stärkenden “unternehmerischen Element”. Da auch marktbasierte Transaktionen innerhalb eines “fremdorganisierten” Rahmens ablaufen, wird jede Transaktion partiell durch Fremdorganisation und partiell durch Selbstorganisation koordiniert (vgl. auch Sydow 1992, 246f). Schon das Beispiel von Toyota (Womack/Jones/Roos 1992) weist die Möglichkeit der Integration dieser scheinbaren Ausschließlichkeiten (Markt und Hierarchie, Fremd-und Selbstorganisation) nach.

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  30. Darüber hinaus zeigte sich in der Physik, daß es geordnete Unordnung, daß es die Gleichzeitigkeit von Chaos und Stabilität geben kann, ja daß dies geradezu die Kennzeichen komplexer Systeme sind und daß lineare monokausale Beziehungen und Ausschließlichkeiten lediglich einen Sonderfall der nichtlinearen selbstbezüglichen Systeme repräsentieren (Gleick 1992, z.B 87, 105). zum notwendigen Paradigmenwechsel aufgrund der veränderten Anforderungen an das Management vgl. z.B. Bleicher 1991b, 5, 8ff; vgl. auch Kapitel 10.2.

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  31. Im Zweifelsfall muß man Paradigmen und wissenschaftstheoretische Forschungsperspektiven überwinden, auch wenn leistungsfähige Alternativen (noch) nicht in Sicht - geschweige denn konsensfähig - sind. (Chaostheorien und systemtheoretische Selbstorganisationsansätze haben u.E. ihre Leistungsfähigkeit für betriebswirtschaftliche Fragestellungen noch nicht zweifelsfrei nachgewiesen.)

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  32. Bleicher 199 lb, 13f

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  33. Balakrishnan/Wernerfelt 1986, 358

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  34. Obwohl im Kontingenzansatz grundsätzlich die wechselseitige Abhängigkeit von System und Umwelt angelegt ist, wurde in der Folge die einseitige Anpassung des Systems an Umweltbedingungen gesehen (Probst 1987, 55).

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  35. Ulrich 1968

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  36. Selbstabstimmung verstehen wir i.S. Staehles (1987, 623, 459ff), wobei wir die Trennung in Selbst-Management (bezieht sich auf Individuen) und Selbstabstimmung (bezieht sich auf Gruppen) aufgeben.

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  37. Probst 1987, 60f

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  38. Luhmann 1984, 25, 52f, 96; Kasper 1990, 167f, 328f

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  39. Probst 1987, 62; Kasper 1990, 260

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  40. Dabei ist darauf hinzuweisen, daß dieses “Anstreben” und die eventuell schließlich erzielte Ordnung nicht von einem “Macher” ausgeht (Probst 1987, 118). Saint-Exupéry 1993, 247f, 405

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  41. vgl. auch die Wiedergabe eines Managerzitats bei Neuberger: “In der Vergangenheit lautete die Frage: ‘Wie führe ich ein Unternehmen?’ Heute heißt sie: ‘Wie führen wir ein Unternehmen?’ Für die Zukunft gilt: ‘Wie führt sich ein Unternehmen?” (Neuberger 1990, 230 unter Bezugnahme auf Wittenzellner 1989, 109)

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  42. “The initial effect of disintegration is a change in the cost structure [...], transforming its overhead costs into direct costs.” (Lorenzoni/Ornati 1988, 46) Diese Überlegung ist direkt mit der Transaktionskostenentwicklung verknüpft. Wenn jeder Input auf einem “Markt für einzelne Leistungsabgaben” (Schneider 1984, 232) isoliert getauscht wird, ist ein höherer Anteil der Kosten direkte Kosten, die ein beträchtliches Maß an externen TK inkludieren (Verhandlungskosten, etc. sind für die Inputgüter natürlich preiswirksam). Die Integration der Austauschbeziehungen ins Unternehmen bedeutet, daß die Austauschbeziehungen Leistungspotentiale betreffen (“Markt für Kapazitäten”, Schneider 1984, 232). Damit verbundene Kosten haben daher eher Gemeinkostencharakter, die ein beträchtliches Mall an internen TK inkludieren (Kontroll-und Motivationskosten der “Austauschpartner zur Leistungsabgabe”). Jones/Hill (1988, 166) kommen daher zu einer sehr ähnlichen Graphik, indem sie die “marginal economic benefits” der Integration (Reduktion externer TK) den “marginal bureaucratic costs” der Integration (Erhöhung der internen TK) gegenüberstellen.

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  43. Vgl. die Entwicklung von Kybernetik I zu Kybernetik II, welche die Steuerungsmechanismen als integralen Systemteil akzeptiert. Erst zweitere kann Fragen der Systemautonomie und der Systemevolution analysieren, indem die Sichtweise von externen Lenkungsinstanzen zugunsten selbstregulierender durch Selbstthematisierung begründeter Mechanismen (Sinnstrukturen) aufgegeben wurde (Probst 1987, 44, 68; Perich 1992, 110).

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  44. z.B. Kasper/Heimerl-Wagner 1993, 103–118; Darüber hinaus verdanken wir teilweise die hier verwendeten Metaphern Pertti Kettunen (Diskussionen bei den Rencontres de St-Gall 1992). Die Metapher der “Stammesmitglieder” betont die Charakterisierung von Unternehmungen als sinn-stiftende “intelligente” Systeme (Perich 1992, 142), die ihren Systemmitgliedern sinnkonstituierte und sinnkonstituierende (folglich identitätsstiftende) Relationen anbieten können (Luhmann 1984, 28, 92ff; Probst 1987, 50f, 63, 73).

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  45. Probst 1987, 98 (Hvh.Verf.)

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  46. Nach dem methodischen Individualismus wird versucht, soziale Prozesse aus dem individuellen Verhalten heraus zu erklären (Popper 1965).

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  47. Die Metaphern dienen lediglich der knappen, wenn auch unscharfen, Vermittlung unserer Sichtweise von Organisationen (Realitätskonstruktion). Darüber hinaus können Metaphern nichts erklären (Kasper/Heimerl-Wagner 1993, 1160.

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  48. Ebenso könnten wir dieses Oberziel der Arbeit über die Analyse von anderen Transaktionstypen anstreben (z.B. innerbetriebliche Beziehungen zu den Mitarbeitern, Beziehungen innerhalb von Konzernstrukturen, etc.). Vgl. die Diskussion zur Dekomposition von Großbetrieben in kleine Einheiten (Internes Venture Management, Intrapreneurship, Venture Team) aber auch zum Externen Venture Management (spin-offs) zur Freisetzung von selbstverantwortlichem Handeln (Gaitanides/Wicher 1985, 416ff; Bechtler 1992, 10f; Perich 1992, 376).

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  49. Hakansson/Wootz 1979, 28; Leblebici/Salancik 1982, 227

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  50. Leblebici/Salancik 1982, 227

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  51. Wimmer/Neuberger 1981, 190

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  52. Vgl. zu diesem weiten Kooperationsbegriff etwa Krczal (1973, 157), wenn er Kooperation as “Interaktionsprozeß soziotechnischer Systeme” definiert. So könnte auch im Fall von durch Sanktionen erzwungenen Interaktionen von Kooperationen gesprochen werden, da das Ausbleiben der angedrohten Sanktion als Anreiz den eigenen Beitragen gegenübergestellt wird und im Falle eines “positiven Anreizsaldos” die Interaktion “freiwillig” eingegangen wird (vgl. die “Grant Economics”, Badelt 1979, 65). Hier wird die Problematik des Kooperationsbegriffes angerissen, wenn etwa “Freiwilligkeit” einen notwendigen Begriffsbestandteil darstellt.

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  53. Und auch diese grundsätzlich marktkoordinierten Beziehungen erhalten vielfach Charakterzüge von organisierten interorganisationalen Beziehungen. So werden Zulieferanten oft in die Unternehmensgruppe integriert und eher als Partner behandelt, um die Motivation und das Vertrauen in die Zukunft für Investitionen in F&E und in die Produktqualität sicherzustellen (Kanter 1990, 19; Sydow 1991, 2450.

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  54. Dalum/Lundvall 1990, 149

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  55. Romig 1963, 197 “[...] Kooperationsbeziehungen sind offenbar integraler Bestandteil [...] in pluralistisch marktwirtschaftlicher Verfassung” (Freitag 1988, 67) “[...] a completely fractionated industry is an unnatural condition.” (Williamson 1965, 589)

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  56. z.B. Macaulay 1963, 60ff

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  57. Müller-Böling 1990, 190f

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  58. % von klein-und mittelbetrieblichen Unternehmern geben an, daß bei Verhandlungssituationen mit Geschäftspartnern die Abwägung möglicher zukünftiger Geschäftskontakte immer bzw. fast immer entscheidend ist (weiterführende Auswertung eines Datenmaterials des Instituts für Betriebswirtschaftslehre der Klein-und Mittelbetriebe an der Wirtschaftsuniversität Wien, zur Datendeskription der explorativen Studie vgl. Goth 1991, 72ff).

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  59. Axelrod 1988, 3 Diese Strukturen zeigen sich auch in der erfolgreichen Strategie für das Gefangenendilemma “TIT FOR TAT, die ebenfalls auf Vermeidung unnötigen Konflikts hinausläuft (Axelrod 1988, 13; vgl. Kapitel 6.1. und 7.1.). Romig 1963, 197

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  60. Ebenso stellt Pichler (1992, 560f) die These zur Diskussion, daß zur Erreichung einer “sustainable economy’ Formen der Zusammenarbeit trotz Wahrung marktwirtschaftlicher Ordnungsprinzipien wesentliche Effizienzbedingungen und -voraussetzungen bewirken können.

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  61. vgl. z.B. Arroyo 1990; Goodman 1990; Meyer 1990; Heikens 1990; Kaufmann/Kokalj/May-Strobl 1990, 41ff; DGXXIII/TII 1989; Kommission der EG 1990, 3

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  62. z.B. Freitag 1982; Sertl 1971, 247f; Differ 1977, 22ff

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  63. Macaulay 1963, 59ff Einerseits erschweren formale Hindernisse den Vertragsabschluß (z.B. Offert und Annahme auf Formularen, die die jeweiligen eigenen Geschäftsbedingungen zugrunde legen), andererseits wird die Notwendigkeit solcher Verträge nicht gesehen (“We can trust old Max!”). Verträge - sollten überhaupt welche abgeschlossen werden - spezifizieren zwar die Leistungen, jedoch selten etwaige Sanktionen. Im Falle von Vertragsstreitigkeiten “[...] they will never refer to the agreement but will negotiate a solution as if there had never been any original contract.” (Macaulay 1963, 61)

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  64. Axelrod 1988, 161 Die unaufgeforderte Hilfeleistungen des Konkurrenten nach einem Brand der Fertigungshalle ist ein weiteres Beispiel dafür, daß die Frage der Beispielswirkung des Verhaltens für die Zukunft das Wirtschaftsleben in weiten Bereichen dominiert (Gespräch Keil). “One doesn’t run to lawyers if he wants to stay in business [...J.” (Macaulay 1963, 61)

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  65. Während amerikanische Unternehmen ca. 10.000 eigene Auslandsniederlassungen haben, sind sie an ca. 15.000 ausländischen Unternehmen beteiligt, daneben gibt es ca. 30.000 ausländische Lizenzpartner. (Die eigenen Niederlassungen haben allerdings wesentlich größere Bedeutung.) “In 1983 alone the number of cooperative strategies announced in some industries [...] exceeded the sum of all previously announced U.S. joint ventures in that sector [...]” (Harrigan 1987, 7) “Companies based in Europe and Japan are said to have a higher propensity than U.S. firms to enter joint ventures [...]. But the data remain fragmentary and incomplete [...1.” (Contractor/Lorange 1988, 4) Harrigan (1987, 7) gibt - unter Berufung auf working papers der London School of Business aus dem Jahre 1984 - die Zahl der Joint Ventures, die europäische Unternehmungen eingegangen sind, mit 60.000 bis 120.000 Joint Ventures an.

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  66. Wir sprechen von einer höheren Intensität einer Kooperationsbeziehung, - wenn die einseitige Reversibilität der Kooperationsrelation stärker eingeschränkt ist (ähnlich z.B. Schneider 1973, 135; Knoblich 1969, 509f).

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  67. Günter 1992, 793; vgl. auch kooperative Projektdurchführungen, besonders von Großprojekten (Doralt/Grün/Nowotny 1978); zur empirischen Evidenz von Netzwerkstrukturen in diversen Branchen vgl. Sydow 1992, 19–37; vgl. auch die hohe zeitliche, wirtschaftliche und soziale Kundenbindung in Geschäftsbeziehungen im Investitionsgüterbereich (Gemünden 1990, 34)

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  68. Perrow (1974) zit. nach Mintzberg 1979, 282; “Competitors co-operate on certain issues but may be fierce combatants in others.” (Gummesson 1987, 15)

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  69. Barnard 1968, zit. nach Ouchi 1980, 129. Danach entstehen formale Organisationen, wenn die technologischen Bedingungen die Kapazität des einzelnen überfordern. Auch Anzenberger (1991, 9) identifiziert im Tierreich eine Korrelation zwischen der “Größe eines Problems” und der Evolution von Zusammenarbeitsformen.

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  70. Ouchi 1980, 1.29

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  71. Jarillo 1988, 31

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  72. Van de Ven/Emmett/Koenig 1980, 19; ähnlich Zeitz 1980a, 39

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  73. Louis 1979a, 17; Sydow 1992, 5; Gemünden/Hillebrands/Schaettgen 1991, 18

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  74. z.B. Kooperation als wirtschaftspolitisches Instrument zur synergetischen Verbindung von Groß-und Kleinbetrieben, Kooperation als Chance zur Erhaltung von bestimmten Betriebsgrößen und von bestimmten Wirtschaftszweigen

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  75. z.B. Sahm 1986; Wolff/Goldberg 1984, 530; König 1979; Rühl/Koschnitzki 1977; Rühl/Hund 1974; Straube 1972; Rasche 1970; Schneider 1970; Barein et al. 1969; Sölter 1969; Hruschka 1965; Lilienstern 1963. Zum Stand der “Forschung” vgl. im einzelnen Zulinski 1990.

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  76. “Es werden Kooperationsformen in einzelnen Wirtschaftssektoren [...] oder für einzelne Funktionen [...] dargestellt. Dieser sektorale bzw. funktionale Ansatz läßt sich weitgehend als pragmatisch orientiert kennzeichnen [...].” (Blümle 1976, 249)

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  77. Wir werden diese präskriptive Literatur (diese Aussagen stellen weder Deduktionen - auf welcher Basis auch immer - noch Induktionen auf empirischer Basis dar) aufgrund ihrer Bedeutungslosigkeit für die analytische Durchdringung unseres Untersuchungsgegenstandes zur Aussagengenerierung nicht verwenden. Wir werden auf diese Literatur nur ergänzend Bezug nehmen, wenn sie sich mit unseren Ergebnissen auffallend deckt oder in deutlichem Widerspruch dazu steht.

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  78. z.B. Hlavacek/Dovey/Biondo 1977; Pye 1987; Killing 1982

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  79. z.B. Mortsiefer 1977; Müller/Goldberger 1986

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  80. Louis 1979a, 17; Gemünden/Hillebrands/Schaettgen 1991, 18

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  81. “[...] despite the breadth of the literature available an networks and the existence of some consensus an the underlying issues, the usefulness of the theory is impaired by ambiguities in concepts and terminology.” (Szarka 1990, 10)

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  82. Dies hat u.E. seine Ursache darin, daß die Entrepreneurship-und die Small Business Management-Forschung, die u.a. die Diskussion externer Beziehungsnetzwerke beeinflußte und aufgriff, oft der Gefahr erlegen ist, den Blickwinkel des einzelnen Unternehmens zu verlieren. Ursprünglich betriebswirtschaftliche Fragen wurden aus einem wirtschaftspolitischen bzw. sozial-und entwicklungspsychologischen Aspekt untersucht, ohne auf betriebswirtschaftliche Implikationen der Ergebnisse einzugehen. Beispielsweise weisen Stevenson/Jarillo (1990, 19f) deutlich darauf hin, daß die intensiven Forschungen zur Person des Unternehmers (Traits Ansatz) stärker wirtschaftspolitische denn betriebswirtschaftliche Forschungsziele verfolgen. Auch die empirische Forschung behindert(e) den Mut zur Entwicklung betriebswirtschaftlicher theoretischer und/oder pragmatisch-normativer Aussagen, indem sie die empirische Isolation von Mustern als ihr Arbeitsziel definierte (z.B. Birley 1985, 115). Da sie aber dabei regelmäßig Erklärung und Deskription verwechselte, wurden statt theorienaher Invarianzen lediglich empirisch fundierte Klassifikationen erstellt (vgl. dazu Neulinger/Rößl 1991, 108). Die networking Literatur interessierte sich allzu oft für Regionen und Wirtschaftsstrukturen statt für das einzelne in diesen Strukturen involvierte Unternehmen.

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  83. z.B. Transaktionskostenansatz, Principal-Agent-Ansatz, spieltheoretische Analysen des Gefangenendilemmas, sozialpsychologische Anreiz-/Beitragsüberlegungen zur Evolution von Interaktionen, Untersuchungen zu Machtstrukturen, etc.

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  84. Negandhi 1980a Als zentrale Arbeiten zur ersten Strukturierung dieses Forschungsgebietes, auf die auch in aktuellen Arbeiten regelmäßig noch Bezug genommen wird, sind z.B. Litwak/Hylton 1962, Levine/White 1961 und Aiken/Hage 1968 zu nennen.

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  85. LB. Warren 1967; Aiken/Hage 1968; Lefton 1980; White/Levine/Vlasak 1980; Levine/White 1961; Marrett 1971; Adamek/Lavin 1980; Van de Ven/Walker 1984 (Gesundheitsorganisationen); Ritti/Silver 1986; Warren/Burgunder/Newton/ Rose 1980 (öffentliche Serviceeinrichtung); Aldrich 1980 (Weiterbildung); Hall/Clark 1980 (Jugendkriminalität)

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  86. Die Literatur ist durch eine “nonadditivity across past and current research and across a range of conceptual approaches” gekennzeichnet (Oliver 1990, 242).

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  87. “All living things are examples of biological synergy.” (Hampden-Turner 1970, 187)

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  88. z.B. Personalführung, Absatz-und Beschaffungsmarketing, etc.

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  89. “Eine [...] Analyse der [...] betriebswirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Unternehmen steht noch aus und wäre dringend erforderlich.” (Günter 1992, 794f) “[...] findet sich in der Literatur noch kein befriedigender, übergreifender Ansatz. Hier erste Schritte zu setzen ist sicherlich eine Herausforderung für die Strategische Unternehmungsführung.” (Cichon/Hinterhuber 1989, 154)

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  90. z.B. Zeitz 1980a, 42; Dalum/Lundvall 1990, 153; Paez/Sanders/Williams 1988, 405; Kaufmann/ Kokalj/May-Strobl 1990, 17; McDonald 1991, 23; Frank/Plaschka/Rößl 1988, lff und die dort zit. Lit.; Bleicher 1991b, 9ff, 19 Eine Umwelt ist komplex, wenn sie viele heterogene Elemente aufweist, die durch zahlreiche, nicht klar definierbare, im Zeitablauf veränderbare Interdependenzen vernetzt sind (z.B. Perich 1992, 87ff). Steigende Umweltkomplexität ist Ausdruck einer steigenden Anzahl an unterschiedlichen Systemelementen und/oder einer steigenden Anzahl an möglichen Zuständen dieser Elemente und/oder einer steigenden Geschwindigkeit der Zustandsänderung, womit die Zahl der Systemzustände in einer Zeitspanne steigt (Bleicher 1991b, 13, 30f).

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  91. Bleicher 1991a, 148; vgl. Kapitel 10.2. “[...] to remain competitive under these circumstances, corporations must begin now to restructure themselves internally and in their relationship with the external corporate environment” (Anderson 1985, 21)

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  92. Vielzitierte Beispiele sind etwa die wechselseitigen globalen Vernetzungen in der Automobilindustrie (Ohmae 1985, 154f; Wilson 1985, 19; Kobayashi 1988, 32, 34; Devlin/Bleaddey 1988, 20; Kanter 1989, 183; Backhaus/Piltz 1990, 4f), in der Halbleiter-und Telekommunikationsindustrie (Backhaus/Plinke 1990, 22; Devlin/Bleackley 1988, 19) oder im Chemie-und Elektronikbereich (Tröndle 1987, 4; Perlmutter/Heenan 1987, 137f) aber auch industriezweigübergreifende globale Vernetzungen (Hagedoorn/Schakenraat 1991 zit. nach Schiebel 1992, 134). Ohmae spricht von “the emergence of the interlinked economy” in einer grenzenlosen Welt (1990, 14). Weitere Beispiele (General Electric, IBM, etc.) nennt z.B. Kanter 1990. Auch auf einer stärker personenzentrierten Analyse zeigt sich die Eingebundenheit von scheinbar isolierten Einheiten in ein Beziehungsgeflecht: Galaskiewicz/Burt (1991, 91) zeigen, daß Abteilungsleiter im Durchschnitt persönlichen Kontakt zu Abteilungen von 15% der Konkurrenzunternehmungen der Region aufweisen. vgl. auch Kapitel 10.1.3.2. und die dort zit. Beispiele zu verschiedenen Kooperationsstrategien

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  93. In der entrepreneurship Forschung wird symptomatisch für diese Sicht mitunter vom “John Wayne-model” gesprochen (Teztschner, 1989) und auch der Schumpeter-Unternehmer entspricht dem Bild des Einzelkämpfers (Schumpeter 1926, 126). Schumpeter betont sogar das “Fehlen dauernder Beziehungen zu individuellen Betrieben” als Charakteristik des entrepreneurial “promoters” (Schumpeter 1987, 155). Erst mit der systemtheoretischen Sichtweise (Ulrich 1968) rückten die unternehmerische Umwelt und damit auch nicht-marktliche Systembeziehungen (Unternehmen/Gesellschaft, Unternehmen/Gewerkschaft, Unternehmen/Staat, etc.) in den Blickwinkel der betriebswirtschaftlichen Analyse. Die Austauschperspektive eröffnete im stake-holder Ansatz (Cyert, March, Simon) den Blick für vielfältige Anspruchsgruppen (Mitarbeiter, Lieferanten, etc.).

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  94. Zeitz 1980b, 72

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  95. Fässler 1989, 119f

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  96. Jarillo 1988, 32

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  97. Der Begriff “Netzwerk” wird hier lediglich als Metapher gebraucht und nicht im Sinne einer spezifischen Begriffsintension des “Netzwerk”-Begriffs aus der Kooperationsliteratur (vgl. 5.3.1.)

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  98. Ulrich 1983a, 28; Gummesson 1987, 14 Zweifelsfrei haben Simplifikationen und reduktionistische Betrachtungen in Phasen des Wissenschaftsprozesses eine wesentliche Funktion, später bergen sie allerdings die Gefahr in sich, daß reduktionistische Annahmen, die jahrzehntelang die Forschung gelenkt haben, nicht mehr als solche erkannt und überwunden werden.

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  99. Probst 1987, 31f

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  100. Als Beispiel für nicht auf ubiquitärem Wettbewerb und Opportunismus beruhende Vorstellungen kann der ethisch-normative Ansatz von Nicklisch genannt werden. Mit dem Begriff der “Betriebsgemeinschaft” verweist er auf eine unternehmensinterne Transaktionsatmosphäre, die nicht durch wechselseitiges Mißtrauen geprägt ist. Allerdings basieren seine “romantisch-verklärenden” Überlegungen auf einer universalistischen und offenbar auch nationalsozialistischen Perspektive (z.B. 1934, 7f), sodaß seine Formulierungen “unangenehme Betroffenheit” auslösen (Schanz 1988b, 90). An dieser Stelle sei daran erinnert (oben FN 3), daß es uns hingegen gerade um die Erklärung der Evolution kooperativer Strukturen aus einer dem Individualismus verpflichteten Perspektive geht.

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  101. Haha 1974, 169

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  102. Günter 1992, 804f

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  103. zu Beispielen vgl. Probst 1987, 107

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  104. Ulrich 1983a, 26, 28

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  105. Jarillo 1988, 31 Dies zeigt sich z.B. im Vorliegen zahlreicher Taxonomien zu Wettbewerbsstrategien auf der einen Seite, während andererseits kaum Ansätze zur Entwicklung von Kooperationsstrategien vorhanden sind, oder darin, daß das PIMS-Datenmaterial nicht eine Information bezüglich kooperativer Strategien enthält (Nielsen 1988, 477). Zur Annahme ubiquitären Wettbewerbs als self-fulfilling prophecy vgl. Weick (1985, 76).

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  106. Deutsch/Kotik 1978, 20f

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  107. Romig 1966, 28ff

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Rößl, D. (1994). Zur Problemidentifikation. In: Gestaltung komplexer Austauschbeziehungen. nbf neue betriebswirtschaftliche Forschung, vol 201. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10169-7_2

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