Zusammenfassung
In der Wochenzeitung „Die Zeit“ fanden sich unlängst zwei insgeheim aufeinander verweisende Artikel, die die Redaktion auf jene Wertsphären verteilt hatte, die in der „Zeit“ die journalistische Gestalt verschiedener Ressorts annehmen.1 Im Ressort „Wissen“, zuständig für das Bildungsgut der bürgerlichen Leserschaft, wurde von der Gründungsinitiative einer Privatuniversität berichtet, die am Stadtrand von Berlin ein „European College of Liberal Arts“ begründen will. Die Idee des entsprechenden Kuratoriums, dem u.a. der Philosoph Dieter Henrich und der Historiker Christian Meier angehören, ist es, ein „Studium generale“ anzubieten, mit dem das Humboldtsche Ideal umfassender Gelehrsamkeit nachhaltig belebt werden soll. Beseelt von dem Grundgedanken, „dass es Hochschulen nicht nur mit der Produktion des unmittelbar Verwertbaren zu tun haben sollten“, ging der prominente Gründungskreis auf die Suche nach Sponsoren, um daraufhin feststellen zu müssen, dass viele potentielle Geldgeber bereits längst bei jenen „business schools“ engagiert waren, von deren rein instrumenteller Wissensvermittlung sich das „College of Liberal Arts“ doch gerade absetzen wollte.
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Neckel, S. (2001). „Leistung“ und „Erfolg“. In: Barlösius, E., Müller, HP., Sigmund, S. (eds) Gesellschaftsbilder im Umbruch. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10163-5_11
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