Zusammenfassung
Wer heute eine Geschichte der politischen Bildung schreiben will, die sich auf die Entwicklung in der alten Bundesrepublik beschränkt, gerät in einen doppelten Rechtfertigungszwang. Er muß sein Vorhaben einerseits gegenüber Lesern aus den alten Bundesländern und andrerseits gegenüber denjenigen aus den neuen Ländern begründen. Bei den Lesern aus dem Westen wird ihm die Rechtfertigung wahrscheinlich leichter gelingen, weil er bei ihnen mit der Überzeugung rechnen kann, daß sie etwas über die „eigene“ Geschichte erfahren. Denkt er jedoch an Reaktionen ostdeutscher Leser, dann könnte ihn dies sehr verunsichern. Waren doch skeptische Einwände zu hören: Sollen wir einen „Schnelldurchlauf“ durch die Geschichte der politischen Bildung in Westdeutschland absolvieren, ehe wir als kompetent angesehen werden? Sollen wir in das Korsett einer uns fremden geschichtlichen Entwicklung eingezwängt werden? Vernehmlich wurde der Wunsch geäußert: Wir müssen unseren eigenen Weg finden.
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Gagel, W. (1994). Geschichte der politischen Bildung in der alten Bundesrepublik: Ist sie noch zeitgemäß? Einleitende Überlegungen zum Sinn einer historischen Betrachtung. In: Geschichte der politischen Bildung in der Bundesrepublik Deutschland 1945–1989. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10155-0_1
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