Zusammenfassung
Die Vorstellung von der Auferstehung aus der Asche verkörpert hier die Hoffnung, daß nach dem unvermeidlichen Ende einer Paarbeziehung Frau und Mann wieder konstruktiv miteinander reden können, um weiterhin gemeinsam — ohne ständigen Krach — die Elternschaft für ihre Kinder auszuüben, und diese mit Mutter und Vater eine enge Beziehung fortsetzen können. Mediation unterstützt die scheidungswilligen Eltern dabei, für sich und die Kinder aus den Resten ihres eingestürzten Beziehungsgehäuses ein neues Verhältnis in der Art einer zweckmäßigen Kooperationsund Geschäftsbeziehung aufzubauen. Mit dem soziologisch fast unmöglichen Begriff der Nachscheidungs-Familie sind zwei soziale Beziehungsformen gemeint. Nach der Trennung und Scheidung lebt und wohnt meistens ein Elternteil (überwiegend die Mutter) mit den Kindern zusammen; mit dem anderen Elternteil haben die Kinder einen regelmäßigen Besuchskontakt. Diejenigen, die weiterhin eine familiäre Wohn- und Lebensgemeinschaft bilden, sind Ein-Elternteil-Familien. Durch eine neue Partnerschaft oder Wiederheirat entsteht in vielen Fällen später eine Mehreltern-Familie (Beck-Gernsheim 1994). Im Zielhorizont der Mediation liegt die erste soziale Beziehungsform. Mediation leistet eine Art Übergangshilfe im Prozeß der familialen Neuorganisation.
Für zahlreiche Anregungen danke ich Dipl. Oec. Annette Baum
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Literatur
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Irle, G. (2001). Durch Mediation zur Nachscheidungs-Familie. In: Bier-Fleiter, C. (eds) Familie und öffentliche Erziehung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10036-2_8
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