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Integration und Segmentation der Führungsschicht — Stratifikationstheoretische Determinanten

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Eliten in Deutschland

Zusammenfassung

Die Frage der Integration der Führungsschicht ist ein Kernelement der Elitetheorie. Field und Higley haben in ihren ländervergleichenden Studien, in denen sie Elitestruktur, gesellschaftlichen Entwicklungsstand und Entwicklungsrichtung sowie die Repräsentativität und Stabilität politischer Institutionen untersuchten, den positiven Effekt einer konsensualen Einheit der nationalen Führungsschichten auf die demokratische Entwicklung hervorgehoben (Field/Higley 1985; Higley/Burton 1989). Dieses Konzept ist nicht kritiklos aufgenommen worden. So weist u.a. Etzioni-Halevy (1989, 1993) auf die Gefahr hin, daß eine zu starke Übereinstimmung verschiedener Teileliten demokratische Prinzipien gefährde und zu Cliquenherrschaft führen könne. Komplementär hierzu kann Cammacks (1990) Kritik am Konzept des „Elite-Settlement“1 von Burton und Higley (1987) gelesen werden. In diesem Pro-zeß werden gemeinsame Spielregeln erarbeitet und konsensual festgelegt. Cammacks Argumentation folgend, ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß diese Aushandlung nur zwischen Teilen einer nationalen Führungsschicht erfolgt und spezifische Gruppen ausgeschlossen werden. In einem derartigen Fall sei die Repräsentativität der politischen Institutionen nicht gegeben. Die Elitenintegration ist dann nur partiell, Teilinteressen sind nicht repräsentiert und ausgehandelte Kompromisse nicht tragfähig.

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Literatur

  1. Hierunter ist ein Prozeß zu verstehen, in dem aus einer partiell geeinten Elite, in der es eine konservative Mehrheit und eine radikale, egalitär ausgerichtete Minderheit gibt, über eine zweistufige Transformation eine Konsenselite entsteht (Burton/Higley 1987).

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  2. Siehe zum Kapitalbegriff den folgenden Abschnitt 6.1.

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  3. Vgl. zur Frageformulierung Frage 38 im Anhang. Um West- und Ostdeutsche in ein gemeinsames Kategorienschema zu fassen, wurden die vorgegebenen westlichen Berufspositionen stärker zusammengefaßt. Dies betrifft die westdeutschen Kategorien der Selbständigen und der Angestellten mit umfassenden Führungsaufgaben.

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  4. Der Datensatz ist beim Zentralarchiv für empirische Sozialforschung unter der Studiennummer 1139 archiviert.

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  5. 1981 wurde im Falle des frühen Todes des Vaters nach dessen letzter beruflicher Stellung gefragt, 1995 nicht. D.h. bei einer bloßen Orientierung auf die durch den Vater vorgegebene sozioökonomische Lage, entfiele für 1995 für 23% der Befragten die Möglichkeit einer Zuordnung. Da es in dieser Analyse jedoch um die soziale Herkunft geht, kann in diesem Falle auf die berufliche Stellung der Mutter zurückgegriffen werden.

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  6. Der politische Sektor wurde nach Parteizugehörigkeit ausdifferenziert, der Wirtschaftsbereich nach Unternehmen der Finanzwirtschaft und anderen Unternehmen. Der Verwaltungsbereich wurde ebenfalls unterteilt, die übrigen Hauptsektoren blieben bestehen. Von den sonstigen Sektoren wurden Justiz und Berufsverbände gesondert berücksichtigt. Zentrale Organisationen, lokale Politiker und Regierungspräsidenten, Mitglieder der Europäischen Verwaltung und des Europaparlaments werden in den folgenden Analysen nicht berücksichtigt. Als Einzelkategorien sind sie zu klein, als zusammengefaßte Gruppe „Sonstige“ zu heterogen, als daß Aussagen im Sinne der hier zur Anwendung gelangenden Theorien getroffen werden könnten.

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  7. Angegeben sind Cramer’s V und Lambda. Cramer’s V als Chi-Quadrat-basierte Teststatistik unterliegt denselben Beschränkungen wie der Chi-Quadrat-Test. Anders Lambda, das die prozentuale Vorhersageverbesserung für die Verteilung einer Variablen angibt unter Kenntnis der unabhängigen Variablen. Doch Lambda kann unverhältnismäßig niedrig ausfallen, wenn sich die Vorhersagegenauigkeit nicht bedeutend verbessert (Norusis 1991: 312–320). Aus diesem Grunde wurden beide Werte angegeben.

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  8. Es spricht einiges dafür anzunehmen, daß hier ein Effekt deutlich wird, den Bourdieu unter Distinktionsstrategien faßt, die mit einer Entwertung der Titel durch die Inflation von Hochschulabschlüssen einhergeht. Je häufiger ein Titel einer bestimmten Art vergeben wird, desto geringer ist sein symbolischer Wert. Deshalb werden zur Erhaltung des durch den Titel verliehenen Status’ Zusatzqualifikationen bzw. -abschlüsse erforderlich (vgl. Bourdieu u.a. 1981b; Bourdieu 1988).

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  9. Frageformulierung s. Fragebogen im Anhang, Frage 74.

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  10. Siehe zum Verfahren und zur detaillierten Erörterung der Ergebnisse Sauer/Schnapp in diesem Band. In diesem Beitrag zur sozialstrukturellen Segmentation werden ausschließlich diejenigen Personen berücksichtigt, die in der probabilistischen Clusteranalyse zu mindestens 80 Prozent einem Cluster zugeordnet wurden. Das trifft auf 2133 Befragte zu.

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  11. Siehe für detaillierte Analysen Welzel in diesem Band.

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  12. Vgl. zur Begrifflichkeit Schnapp ‘Chancengleichheit’ in diesem Band.

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  13. Vgl. zur Begründung für eine Teilelite Rebenstorf 1995.

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© 1997 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Rebenstorf, H. (1997). Integration und Segmentation der Führungsschicht — Stratifikationstheoretische Determinanten. In: Eliten in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09920-8_6

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