Zusammenfassung
Wer gehört in Deutschland zur Elite?1 Aus welchen Elternhäusern kommen die Führungsgruppen in Wirtschaft und Politik, Wissenschaft, Verwaltung, Kultur, den Gewerkschaften, den Verbänden und den Massenmedien? Welche Ausbildungen und welche Karrierewege fuhren in die rund 4000 höchsten Entscheidungspositionen in Deutschland? Ist die nationale Führungsschicht eine geschlossene Gesellschaft, die nur Personen mit elitärer Herkunft und entsprechenden Wertorientierungen kooptiert? Oder ist die Positionselite offen für Aufsteiger auch aus unteren Sozialschichten oder Personen mit neuen, unkonventionellen Einstellungen zu Politik und Gesellschaft? Wie erfolgreich waren schließlich die Führüngskräfte ostdeutscher Herkunft, ihren Platz in der nationalen Elite einzunehmen und ihre Weltsicht einzubringen? Kurz: Wie gut integriert die deutsche Führungsschicht die unterschiedlichen sozialen Gruppen und Wertgemeinschaften in Deutschland?
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Literatur
Die Begriffe Elite, Führungsgruppe oder Führungsschicht werden im folgenden synonym gebraucht, ohne damit eine schichtungstheoretische Aussage vorwegnehmen zu wollen. Der Begriff Elite wird im Singular verwendet, wenn es um Aussagen über die gesamte Elitenformation geht, im Plural, wenn es um Individuen oder Untergruppen einer Elite geht; vgl. dazu Hoffmann-Lange (1992: 20).
Vgl. hierzu auch die Studien von amerikanischen Forschern wie z.B. Deutsch/Edinger 1959; Edinger 1960, 1961; Gimbel 1968; Deutsch u.a. 1967.
Zur Rolle von systemischen Faktoren bei Regimewechseln siehe Higley/Burton 1989; Di Palma 1990; Higley/Gunther 1992.
Einen umfassenden Oberblick zum Themenbereich Repräsentation und Responsivität von politischen Eliten bietet der Sammelband von Klingemann/Stöss/Weßels 1991, der auch einige internationale Ergebnisse dokumentiert; vgl. auch Hoffmann-Lange 1986, 1989, 1992 sowie die empirischen Umfragen von Herzog, der 1988/89 eine Totalerhebung des 11. Deutschen Bundestages sowie parallel dazu eine repräsentative Bevölkerungsumfrage in den alten Bundesländern und 1990 eine schriftliche Befragung unter den Abgeordneten der 10. Volkskammer der DDR durchführte (siehe hierzu die Veröffentlichungen von Her-zog/Rebenstorf/Werner/Weßels 1990, Herzog/Rebenstorf/Weßels 1993, sowie Rebenstorf 1995).
Eine Bestandsaufnahme der Umbruchphase findet sich in den Berichten der Kommission zur Erforschung des sozialen und politischen Wandels in den neuen Bundesländern; zum Themenfeld Politisches System siehe Kaase u.a. (1996), zum Themenfeld Intermediäre Strukturen Niedermayer (1996).
Vgl. hierzu die Aufsätze verschiedener Autoren in Derlien/Szablowski 1993. Im Mittelpunkt steht hier der Einfluß des Transitionsprozesses auf den politisch-administrativen Bereich in der ehemaligen DDR und den osteuropäischen Ländern. Zum Systemwechsel in Osteuropa allgemein siehe von Beyme 1994, Glaeßner 1994, sowie unter dem Aspekt des Elitenwechsels Higley/Pakulski 1995; Welzel 1997a.
Vgl. dazu Rytlewski 1987; Krisch 1988; Sontheimer 1990; Bauer 1991a, 1991b; Bauer-Kaase 1994; Bürklin 1993a; Weil 1993; Dalton 1994; Weidenfeld-Korte 1993 sowie die Untersuchungen von Rohrschneider 1993, 1994a, der zwischen 1991 und 1992 168 Abgeordnete des ersten gesamtdeutschen Berliner Senats untersucht und der Frage nachging, wie sich unterschiedliche Sozialisationsbedingungen, wie z.B. der Einfluß politischer Institutionen oder die ökonomische Situation, auf die Entwicklung demokratischer Einstellungen auswirken.
Vgl. hierzu die Transitionsmodelle von Karl 1991 und Karl/Schmitter 1991: 275 ff. „transition by pact”, „transition by implosion”, „transition by reform” sowie „transition by revolution”.
Vgl. hierzu Derlien 1990, 1991, 1992 und 1993a; König 1991a, 1991b, 1991c und 1993 sowie den Sammelband von Seibel/Benz/Mäding 1993.
Diese These konstatiert eine Funktionsstörung des intermediären Systems aufgrund der partizipatorischen Revolution und der Differenzierung der Interessenlagen. Eine mögliche Reaktion der Organisationen und Institutionen auf die gestiegenen Anforderungen könnte der Versuch sein, durch korporatistische Arrangements die Exklusion „neuer” Interessen durch Kartellierung „alter” Interessen zu betreiben (Weßels 1993: 101).
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Bürklin, W. (1997). Die Potsdamer Elitestudie von 1995: Problemstellungen und wissenschaftliches Programm. In: Eliten in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09920-8_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09920-8_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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