Zusammenfassung
Wahlkämpfe, Öffentlichkeitsarbeit von Parlamenten, politische Diskussionen, Parteitage, Bürgerinitiativen und dergleichen gäbe es auch ohne das Internet, politisches „Customer Relationship Management“ (CRM) dagegen ist ein medienspezifisches Mittel digitaler Demokratie und in unterschiedlichen Regierungssystemen in weitgehend gleicher Weise einsetzbar. Außerdem färbt es wegen seiner vielfältigen Verwendbarkeit auf die anderen politischen Anwendungen des Internets ab. Schnelligkeit, Dezentralität, direkte Ansprache und gezielte Kontaktaufnahme — diese Entdeckung und Nutzung des Internets ist jedoch keine Erfindung der Politik. In vielen Fällen stammen die Inspirationen aus der Sphäre der elektronischen Wirtschaft. E-Business-Modelle und E-Commerce-Plattformen haben gezeigt, welche interaktiven Möglichkeiten das Internet bietet, Politik und Verwaltung haben mit einer kleinen Verzögerung aufgeholt.1 Es geht bei dieser Übernahme von Praktiken aus dem kommerziellen Online-Sektor aber oft um mehr als die reine Kopie technischer Möglichkeiten. Der Einfluss der elektronischen Wirtschaft reicht über den beispielhaften Einsatz neuer Technologien weit hinaus: Strukturen und Denkmuster politischer Akteure verändern sich, die Selbstdefinition und Wahrnehmung der politischen Umwelt sind durch das Internet einem Transformationsprozess unterworfen. Nicht nur mehr Demokratie, mehr Transparenz und mehr Partizipation sind die Folge für die Politik, sondern auch mehr Management.
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Literatur
Zum Themenfeld Ökonomie und Internet grundlegend: Axel Zerdick u.a.: Die Intemetökonomie — Strategien für die digitale Wirtschaft. Berlin: Springer, 1999.
Patrick Sue/Paul Morin: A Strategic Framework for CRM, Februar 2001, abrufbar unter http://www.crm-forum.com/library/art/art-100/brandframe.html.
Siehe auch Holger Bill: Einfach näher dran? Kosten und Nutzen von politischer Kommuni-
kation im Internet, in: Alexander Siedschlag/Alexander Bilgeri/Dorothea Lamatsch (Hg.): Kursbuch Internet und Politik, Bd. 1/2002. Opladen: Leske + Budrich, im Erscheinen.
Derek F. Martin/Andrew M. Peel: A Moving Target — Valuable Experience from Early CRM Adopters, abrufbar unter http://www.crm-forum.com/library/art/art-133.
Siehe Holger Bill/Svenja Falk/Sonja Fink/Carolin Welzel: Von eBusiness zu ePolitics? Praxis und Potenzial von eBusiness-Modellen für die politische Kommunikation im Internet. Studie von Accenture und politik-digital.de, 2001, S. 24, abrufbar unter http://www.accenture. de/co_de_4_0_publikationen/4_2_studien/pdf/edemokratie.pdf.
Michael Latzer: Die europäische Informationsgesellschaft als politisch-ökonomische Herausforderung, in: Michael Latzer (Hg.): Mediamatikpolitik für die digitale Ökonomie. Innsbruck: Studien Verlag, 2000, S. 13–28, dort S. 24.
Gerhard Vowe/Jens Wolling: Amerikanisierung des Wahlkampfes oder Politisches Marketing? in: Klaus Kamps (Hg.) Trans-Atlantik — Trans-Portabel? Die Amerikanisierungsthese in der Politischen Kommunikation. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 2000, S. 57–92, dort S. 88.
Philip Kotler/Neil Kotler: Political Marketing. Generating Effective Candidates, Campaigns, and Causes, in: Bruce I. Newman (Hg.): Handbook of Political Marketing. Thousand Oaks, CA u.a.: Sage, 1999, S. 3–18.
Bill u.a., Von eBusiness zu ePolitics? (Anm. 5), S. 24.
Ausführlich Kap. 5, S. 63–72.
Siehe dazu auch Dorothea Lamatsch/Alexander Bilgeri: Der MdB im WWW — Ergebnisse der repräsentativen Umfrage „Einstellung der Bundestagsabgeordneten zum Internet“, in: Alexander Siedschlag/Alexander Bilgeri/Dorothea Lamatsch (Hg.): Kursbuch Internet und Politik, Bd. 1/2002. Opladen: Leske + Budrich, im Erscheinen.
Vowe/Wolling, Amerikanisierung des Wahlkampfes (Anm. 7), S. 89.
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Siedschlag, A., Rogg, A., Welzel, C. (2002). Politisches „Customer Relationship Management“. In: Digitale Demokratie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09803-4_4
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3432-8
Online ISBN: 978-3-663-09803-4
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