Praktische Ansätze lebensweltorientierter Jugendberufshilfe — Aufarbeitung der Ergebnisse einer Expertenbefragung

Zusammenfassung

Angesichts des Ausmaßes und der Bedeutung ungewisser Berufsaussichten ist es eigentlich erschreckend, wie wenige Ansätze sich bislang in der Fachliteratur zum Umgang mit diesem Problem finden lassen. Kaum irgendwo wird bislang danach gefragt, wie junge Menschen besser befähigt werden können, solche Lebensaussichten gelingend zu bewältigen. Dort, wo man es unmittelbar mit solchen Jugendlichen Menschen zu tun hat — sei es als Eltern oder in pädagogischen Berufen — wird dieses Manko allerdings ganz allmählich stärker registriert. Trotzdem fällt der Abschied von hergebrachten Leitmustern den allermeisten ungemein schwer, da sie keine ebenso klaren und eindeutigen Alternativen entdecken können, wie sie das erwerbszentrierte Leitbild lange bot. Und weil solch Ungewißheiten und Unüberschaubarkeiten besonders schwer auszuhalten sind, zumal noch für Erwachsene in ihren tradierten „besserwisserischen“ Rollenmustern jungen Menschen gegenüber, da wird dann meist alle Hoffnung an das Gewohnte geklammert. Und wo das nicht zum Erfolg führt, da wird trotzdem nicht die Zielrichtung in Frage gestellt, sondern da sollen dann nach dem Muster „Mehr von Demselben“ lediglich immer mehr zusätzliche kompensatorische und unterstützende Maßnahmen doch noch zu dem ersehnten Erfolg der Integration in den Arbeitsmarkt führen.