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Zusammenfassung

Seit die Soziologie abweichendes und gewaltbereites Handeln Jugendlicher zum ersten Mal in systematischer Weise zum Gegenstand empirischer Forschung gemacht hat (Thrasher 1927, Shaw 1930), ist auf zwei zentrale Merkmale immer wieder hingewiesen worden: Die Episodenhaftigkeit von Jugendkriminalität und die Bedeutung der peer-group in diesem Zusammenhang.

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Literatur

  1. Männliche Jugendliche — vor allem berufstätige — sind in einer spezifischen Altersphase in der polizeilichen und gerichtlichen Kriminalstatistik überrepräsentiert („Heranwachsende“, also 18–21jährige, werden zweieinhalbmal so häufig gerichtlich verurteilt wie der Durchschnitt der Bevölkerung). Wesentlich stärker noch sind Jugendliche aus Randmilieus betroffen (vgl. Lamnek 1982 u. Ludwig 1983). Dabei ist auf den „episodalen” oder „passageren“, d. h. alters-phasenbedingten Charakter von Jugendkriminalität immer wieder hingewiesen worden (so u. a. von Matza 1964 und von Kerner 1984), und dies auch mit Bezug auf die DDR-Gesellschaft (Lekschas et al. 1983) — Dennoch hat der „Erkenntnisstand zur Erklärung von Episodenhaftigkeit… das Niveau von Alltagstheorien kaum verlassen”, wie Mariak und Schumann (1992, S. 335) feststellen. Hierauf hat auch Peters (1985) hingewiesen.

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  2. So stellt Schumann ( 1994, S. 242) fest: „Wenn kritische Kriminologen sich mit Gewalt auseinandersetzen, dann lieber mit dem Diskurs darüber, als mit dem Geschehen selbst“.

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  3. Von Engel und Hurrelmann ( 1989, S. 28) werden Lehrlinge mit Hauptschulabschluß als „bildungsferne“ Gruppen angesehen.

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  4. So wurden z. B. in der insgesamt sehr aufschlußreichen und reflektierten repräsentativen Studie von Willems u. a. (1993) 93,8% fremdenfeindlicher Straf-und Gewalttaten als Gruppentaten eingestuft.

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  5. Cliquen weiblicher Lehrlinge stellen in unserer Berliner Untersuchung keinen eigenständigen Forschungsbereich dar. Die ganz anders gearteten Probleme der Ausgrenzung und Kriminalisierung bei jungen Frauen und Mädchen, die primär deren Sexual-und Geschlechtsrollenverhaltenbetreffen (vgl. 6. Jugendbericht 1990 sowie B. Jugendbericht 1994) hätten die Komplexität unseres Projektes in einer schwer integrierbaren Weise erhöht. Einbezogen wurde allerdings eine Clique von Freundinnen der Hooligans. - Zur Musikgruppe Hiptext und zur Gruppe mit familialer Bindung Schau gehört jeweils auch eine junge Frau.

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  6. Mit dem hier und im folgenden verwendeten Begriff„Wende” sind zusammenfassend die politisch-historischen Ereignisse des Mauerfalls, der Neukonstitution der DDR, der Währungsunion und des Zusammenschlusses der beiden deutschen Staaten gemeint - so, wie dieser Begriff überwiegend auch von den von uns untersuchten Jugendlichen verstanden wird.

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  7. Der Zugang zur Ebene der Handlungspraxis wurde von Becker zwar empirisch in überzeugender Weise geleistet, bei der theoretisch-kategorialen Erfassung geriet er jedoch in einige Verwirrungen, die er dann auch in den aus diesem Grunde verfaßten „Nachträglichen Bemerkungen…“ (Becker 1971, Kap. 10) nur unzureichend zu klären vermochte. Zur genauen Klärung bedarf es einer fundierten Unterscheidung von kommunikativem (intentionalem) und habituellem Handeln.

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  8. Bezug aufeinander bearbeitet: die Kriminologie befaßt sich — wie gesagt — 8 Im Bereich der Lebenslaufanalyse wird die Anbindung an makrostrukturelle Zusammenhänge mittels der Konzeption der „institutionalisierten biographischen Ablaufmuster“ bzw. genereller der Konzeption des Lebenslaufs als Institution ausgearbeitet (vgl. Kohli 1985 sowie Schütze 1981). Untersucht wird dann der individuelle Umgang mit diesen institutionalisierten Ablaufmustem. Demgegenüber ist in der Milieuanalyse der milieuspezifische Umgang mit institutionalisierten Ablaufmustern Gegenstand empirischer Analyse bzw. geht es überhaupt um die Frage nach der milieuspezifisch sehr unterschiedlichen Relevanz von Institutionen und ihren Ablaufmustern.

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  9. Siehe dazu auch die Unterscheidung von „gesellschaftlicher“ und „gemeinschaftlicher” Kommunikation in: Bohnsack 1992b.

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  10. René König (1984) hat auf die — bisher zu wenig erkannte — Bedeutung des Mannheimschen Konzepts der „konjunktiven Gemeinschaft“ und auf Übereinstimmungen mit Durkheim hingewiesen, ohne allerdings auf die gleichwohl vorhandenen erheblichen Unterschiede zwischen deren Konzeptionen einzugehen.

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  11. Weitere Vergleichsgruppen wurden in der Dissertation von Klaus Städtler (1995) über Entwicklungsstadien bei unauffälligen Jugendlichen aus dem Ostteil der Stadt Berlin untersucht, sowie in der Dissertation von Bodo Wild (1995) über Fußballfans und in der Dissertation von Burkhard Schäffer (1995) über Musikgruppen aus dem Ost-und Westteil der Stadt Berlin. Im Zuge maximaler Kontrastierung untersuchen wir derzeit Gruppen türkischer Jugendlicher aus dem Westteil der Stadt (vgl. die Magisterarbeit von Arnd-Michael Nohl 1995 ).

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  12. Vorsicht gegenüber den Daten der polizeilichen Kriminalstatistik ist allerdings nicht nur insofern geboten als diese primär etwas über die Arbeitsweise der Kontrollinstanzen und erst sekundär etwas über „tatsächliche“ Abweichungspotentiale aussagen, sondern auch insofern als bei der Interpretation dieser Daten die Altersstruktur zu berücksichtigen ist: im Vergleich zur sonstigen Berliner Bevölkerung ist diejenige von Oststadt relativ jung: 31,7% sind Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren — im Vergleich zu 20,3% in Gesamtberlin (vgl. Statistisches Landesamt 1992).

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  13. Großwohnsiedlungen stellen für die Bevölkerung Ostberlins keine ungewöhnliche Lebenssituation dar. Trifft diese doch auf beinahe jeden zweiten Bewohner zu (vgl. Hunger 1990 ). Zudem zeichnet sich die Bevölkerung in Oststadt, anders als die in den durch Segregationsprozesse gekennzeichneten Trabantenstädte im Westen, durch ein weit über dem Durchschnitt liegendes Ausbildungsniveau aus (vgl. Keim 1993 ).

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  14. Wir sind uns mit Soeffner (1992a) in der Abgrenzung einer „Rekonstruktion der sozialen Konstruktion der Wirklichkeit“ von einem „radikalen Konstruktivismus” weitgehend einig. Allerdings kommt bei Soeffner jene praxisphilosophisch fundierte Dimension sozialen Handlens zu kurz, wie sie der Mannheimschen Wissenssoziologie eigen ist.

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Bohnsack, R., Loos, P., Schäffer, B., Städtler, K., Wild, B. (1995). Einleitung. In: Die Suche nach Gemeinsamkeit und die Gewalt der Gruppe. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09767-9_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09767-9_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-09768-6

  • Online ISBN: 978-3-663-09767-9

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