Zusammenfassung
Unter den kultursoziologischen Ansätzen zur Beschreibung und Erklärung unterschiedlicher Wirtschaftsstile finden sich einige, die in religiösen Motiven die wichtigsten Elemente bei der Ausformung wirtschaftlicher Verhaltensweisen sehen. Das bekannteste Werk in diesem Zusammenhang ist zweifellos WEBERS „Protestantische Ethik“.1
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Notes
Zur Diskussion dieser Kausalkette bei WEBER s. Müller-Armack 1981, S. 540–542.
Weber 1993, S. 153, siehe auch S. 124 über die Gefahr des “Sich-Ausruhen” und das Motiv des “Strebens” beim pietistisch beeinflussten GOETHE.
Müller-Armack 1981, S. 241
s. Punkt V.3.5.
Müller-Armack 1981, S. 170–172; in der utopischen Literatur manifestiert sich die christlich bedingte Ambivalenz der katholischen Intelligenz gegenüber dem Privateigentum. eine Frage, die in der protestantischen Welt längst zugunsten des Privateigentums beantwortet war.
Pitts 1990, S. 135f; hier finden sich alle Elemente des von MAURICE/SELLIER/SILVESTRE beschriebenen hierarchischen Koeffrzientensystems in der französischen Industrie wieder: Der Ausgangspunkt ist eine einheitlich gegebene, abstrakte Ordnung, in die das Individuum sich einfiigt. Jeder dieser Posten hat eine eindeutig ableitbare Beziehung zur obersten Machtinstanz. Da diese Hierarchie unumstösslich ist, wird vom Einzelnen keine Initiative zur organisatorischen Gestaltung erwartet; s. Punkt V. 3. 5.
ebd., S. 137; PITTS nennt als Beispiel den heiligen Roland in der Schlacht von Roncevaux; ebenso liesse sich die Teilung des Mantels durch St. Martin, den Stadtheiligen von Tours, anführen.
ebd., S. 142; der Begriff der Leistung ist hier ganz im französischen Sinne gebraucht, es handelt sich nicht um kontinuierliche “Leistung” im deutschen Sinne, vgl. Punkt V. 3. 5.
ebd., S. 270, 326/327, 354/355; die persönliche Willkür, insbesondere die Verletzung von Zeit-und Projektplänen, stellen einen der wichtigsten Konfliktpunkte zwischen deutschen und französischen Managern dar; vgl. Punkt VI.3. 3. 1.
Müller-Annack 1981, S. 513
Weber 1993, S. 93
Müller-Amnack 1981, S. 503–508
Weber 1993, S. 17
Die Annahme, harte Arbeit und das Streben nach Gewinn seien die wichtigste oder gar ausreichende Bedingung für dessen Erzielung, muss aus heutiger Sicht natiirlich ebenfalls mit Skepsis bewertet werden. Insbesondere kann heute nicht mehr an der Tatsache vorbeigesehen werden, dass die “protestantische Revolution” zeitlich mit der Plünderung des amerikanischen Kontinents, der Errichtung des Britischen Empire, dem Dreiecks-und Sklavenhandel, der Dezimierung der indianischen Bevölkerung, der Entdeckung immenser neuer Goldreserven und der Besiedlung von unbewohntem Land einherging.
Als Kontrast zu einer rein “metaphysischen” Haltung sei hier nur die These eines deutsch-französischen Unternehmensberaters (ohne wissenschaftliche Ambitionen) erwähnt: “Deutschland unterliegt derart strengen klimatischen Verhältnissen, dass die Einwohner im Hinblick auf den rauhen Winter seit jeher gezwungen waren, ein ameisenhaftes Verhalten anzunehmen, das stets und fast unsinnig auf die Anhäufung von dauerhaften Gütern gerichtet ist. (123) Wenn dagegen die Umwelt günstiger ist, braucht der Mensch sich nicht dauernd uni das Materielle, uni das tägliche Brot und die Sicherung gegen die Strenge des Winters zu sorgen. Sein Verhalten wird dann epikureischer, und er kann es sich leisten, aus dem Alltag ein Fest zu machen. (123) Diese Differenzierung zwischen materialistischen, anhäufenden Nordländern und epikureischen (123) Südländern drückt sich bis in den Religionen aus, die sie sich gegeben haben, denn die einen haben ihrem Christentum starke materialistische Werte beigefügt, während dagegen die anderen eher dazu geneigt waren, das Gelübde der Armut abzulegen.”; Moog 1992, S. 121/122.
Müller-Armack 1981, S. 117/118
Es wurde in V.3.4. (d’IRIBARNE) bereits kurz auf diese Problematik hingewiesen, sie wird ausführlicher in Punkt VI.4. behandelt.
Fischer 1995
Anunon 1989, S. 27–35
Zur Deutung des 16.-18. Jahrhunderts s. ebd., S. 38–76
Zum 18. Jahrhundert s, ebd., S. 77–114
Zu den 10 Thesen s. ebd.. S. 116–224
Fischer 1995, S. 50
Hegel 1987 (1807), S. 127–129
Elias 1986, S. 141, zit. nach Fischer 1995, S. 204
ebd., S. 110. Die typische Reaktion deutscher Manager nach einem Gespräch mit franzOsichen Managern ist das Gefühl, nichts “Greifbares” erhalten zu haben, so dass kein “konkretes” Ergebnis vorliegt, vgl. auch V.3.2. 3. 1.
ebd., S. 266, 267; nun quasi-erotischen Verhältnis der Franzosen zum Telefon vgl. auch V.3.2.3.1., im Gegensatz zum nicht-interaktiven Druckmedium scheint das ‘French phone auch der französischen
Gewohnheit zu entsprechen, sich gegenseitig zu unterbrechen und auf Aussagen des anderen direkt und sofort zu reagieren; vgl. dazu V.3.2.3.1.
Helmholt/Müller-Jacquier 1991, S. 43
ebd., S. 31
Götze 1993, S. 73–76
v.Helmholt/Müller-Jacquier 1991, S. 15
JPB 1990, S. 21
z.B. v.Helmholt(Mtiller-Jacquier 1991, S. 51
JPB, 1993, S. 51
JPB 1990, S. 30
McLuhan 1964, S. 138
Freudenberg/Ünal-Kesenci 1994, S. 53
v. Helmholt/Müller-Jacquier 1991, S. 53
Les Echos, 1995, S. 31–38
ebd., S. 34/35
ebd., S. 32
McLuhan 1994, S. 136
z.B. Bommensath 1993, S. 8
v Helmholt/Müller-Jacquier 1991, S. 39
vgl. Siegele 1993, S. 31
Hall 1990, S. 24–26
ebd.
Pateau 1993, S. 206, eigene Übersetzung
s. Propos 1986, S. 89/90 1o2 Bommensath 1993, S. 8
McLuhan 1964, S. 139 109 ebd., S. 141
Rum Universalienstreit, Duns Scotus und Ockham s. Bréhier 1994. S. 639/40
Bei deutsch-französischen Managementseminaren taucht inuner wieder auf französischer Seite der Hinweis auf den französischen “esprit cartésien” auf, sowohl als kulturelle Selbstdefinition als auch als Erklärung interkultureller Konflikte.
DESCARTES verwendet noch den thomischen Begriff der “lumière naturelle”, um die menschliche Vernunft zu bezeichnen, s. Descartes 1973, S. 101
ebd., S. 133; zur Asthetisierung der Geometrie im französischen Absolutismus s. Ammon 1989, S. 58–60
Descartes 1973, S. 103, eigene Übersetzung
Nirgends kommt diese implizite Ideologie besser zum Ausdruck als in dem von MAURICE/SELLIER/SILVESTRE beschriebenen Koeffizientensystem in der französischen Industrie, s. V.3.5.)
Das erste photographische Verfahren wurde von dem Franzosen DAGUERRE entwickelt und beruhte auf einem Punktverfahren, welches nicht nur im französischen Impressionismus und Pointillismus wurzelte, sondern gleichzeitig das Pixel-Verfahren der Fernsehtechnik vorausnahm; s. McLuhan 1964, S. 190
McLuhan weist darauf hin, dass die psychologische Bedingung bzw. Wirkung der Photographie darin besteht, Menschen bzw. menschliche Körper als “Objekte” zu behandeln; McLuhan 1964, S. 189; in diesem Zusammenhang ist interessant, dass in der französischen Sprache ein “Gegenstand” im Sinne von (Diskussions-) “Thema” als “sujet”, im Sinne eines physischen Gegenstandes jedoch als “objet” bezeichnet wird.
Dies wusste Descartes jedoch noch nicht, der Grund fair diese Theorie war, dass die Zirbeldriise eines der wenigen Zentralobjekte im Gehirn ist, die nicht doppelt existieren und die die beiden Hirnhälften miteinander verbinden, wodurch auch die Bilder, die die beiden Augen generieren, miteinander vereint und “der Seele zugefiihrt” werden; vgl. Revel 1973, S. 64
zur Problematik “arbiträrer” Entscheidungen im französischen Management s. Siegele 1993, S. 30.
Zum Sprachvergleich siehe Blumenthal 1987, S. 11–23, 116–125.
Sapir 1951, S. 162, zit. nach v. Keller 1982, S. 175
Kluckhohn/Strodbeck 1961, S. 4, zit. nach Bosche 1993, S. 127 /128
ebd., S. 162–164
S. V. Forster 1973, S. 40–60. s. auch von Glasersfeld 1981, S. 16–37; Piaget 1937
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Strübing, M. (1997). Historische und kultursoziologische Ansätze zur Erklärung kultureller Unterschiede im Management. In: Die interkulturelle Problematik deutsch-französischer Unternehmenskooperationen. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09726-6_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09726-6_6
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
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