Zusammenfassung
Die Entwicklungsmöglichkeit eines individuellen Organismus von einfachen zu höher differenzierten Stadien wird allgemein anerkannt. Die Entwicklung der Gesellschaft hingegen ist immer noch problematisch. Ändert sich die Gesellschaft oder wächst sie? Beide Ansichten haben ihre Verfechter gefunden. Manche vertreten die Ansicht, daß Gesellschaften und Zivilisationen wachsen und untergehen (Spengler), andere, daß sie dauerndem Wechsel unterworfen sind und ihre Gestalt von ökonomischen Faktoren bedingt wird (Marx). Es stellt sich daher die Frage, ob diese Prozesse mit Notwendigkeit so verlaufen müssen oder ob sie kontrollierbar sind. Nur das Experiment kann eine Antwort geben. Es ist dazu ein „soziogenetisches Experiment“ notwendig, das sich zuerst mit einfachen Gruppen befaßt und nach und nach komplexere Gruppen zu untersuchen beginnt. Wir wollen hier betonen, daß wir mit höherer und geringerer Differenzierung von Gruppen kein Werturteil verbinden, daß z. B. eine differenziertere Gruppe besser, eine weniger differenzierte Gruppe schlechter sei. Wir beschreiben damit lediglich verschiedene Stadien der Differenzierung, wie sie sich objektiv in den Strukturen zeigen und von verschiedenen Kriterien bedingt werden.
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Moreno, J.L. (1996). Die Entwicklung der Gruppen. In: Die Grundlagen der Soziometrie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09720-4_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09720-4_2
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