Zusammenfassung
Bürgerschaftliches Engagement und Erwerbsarbeit unterscheiden sich zwar in ihrer gesellschaftlichen Funktion, in ihren Organisationsstrukturen und in ihren Handlungslogiken. Beide weisen aber auch vielfältige Zusammenhänge auf und bedingen einander. Veränderungen im Bereich der Arbeitswelt und der Erwerbsarbeit, wie verstärkte Mobilitätsanforderungen, eine zunehmende Arbeitszeitflexibilisierung und ein erhöhter Leistungsdruck, strukturieren auf indirekte Weise die Bedingungen für bürgerschaftliches Engagement. Zeitressourcen für ein Engagement werden auch dadurch beeinflusst, ob die Einbindung in die Erwerbsarbeit zeitliche Freiräume zulässt. Verstärkte Anforderungen zur räumlichen und beruflichen Mobilität können Abbrüche für das Engagement bedeuten und Neuanfänge erfordern. Veränderungen in den Berufsverläufen, die Unterbrechung der Erwerbsarbeit durch Phasen der Arbeitslosigkeit oder auch die Tendenz zum vorgezogenen Ruhestand haben Auswirkungen auf die Rahmenbedingungen des bürgerschaftlichen Engagements. In Projekten des Zweiten Arbeitsmarktes, aber auch in Initiativen und Zusammenhängen im sozialen und kulturellen Bereich lassen sich Tendenzen einer Auflösung der Grenzen zwischen Erwerbsarbeit und Engagement beobachten. Dies wird offensichtlich in Ostdeutschland, wo sich in vielen Projekten und Arbeitslosengruppen neue Arrangements zwischen der öffentlichen Arbeitsförderung und dem Engagement herausgebildet haben.
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Grehn, K., Kumpf, U. (2002). Einleitung. In: Bürgerschaftliches Engagement und Erwerbsarbeit. Enquete-Kommission „Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements“ des 14. Deutschen Bundestages, vol 9. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09464-7_1
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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