Zusammenfassung
Ähnlich wie die Wähler- und Mitgliedermilieus von Parteien wandeln sich auch die sozialen Milieus, aus denen sich die klassischen ehrenamtlichen Helfer rekrutieren. Die von den Sozialwissenschaften konstatierte Zunahme „postmaterialistischer“ Werte und Einstellungen (vgl. Inglehart 1989, 1997), das Aufbrechen konfessionell oder politisch geformter Bezugsgruppen trocknen das Reservoir für tradierte Formen ehrenamtlichen Engagements allmählich aus. Zu solchen tradierten Formen zählen etwa ein kontinuierliches Engagement für weltanschauliche Organisationen, das unabhängig von den jeweiligen Themen und Projekten ist. Ähnlich wie in der Arbeitswelt die Berufe und Tätigkeiten mit neuen Ansprüchen an Selbstbestimmung und flexiblen Arbeitseinsatz belegt werden, wandeln sich auch die Ansprüche an die Möglichkeiten freiwilligen Engagements. Einer der markantesten empirischen Trends betrifft die Regelmäßigkeit des Engagements: Freiwilliges Engagement hat insgesamt durchaus zugenommen, aber das regelmäßige Engagement nimmt merklich ab (siehe unten).
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Heinze, R.G., Strünck, C. (2001). Freiwilliges soziales Engagement — Potentiale und Fördermöglichkeiten. In: Heinze, R.G., Olk, T. (eds) Bürgerengagement in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09452-4_9
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