Zusammenfassung
Wilhelm Dilthey (1833–1911) steht im engen Zusammenhang mit der pädagogischen Biographieforschung, wenn er Begriffen wie Biographie, Selbstbiographie,Lebensverlauf Lebenszusammenhang in seiner Philosophie eine kaum überschätzbare Bedeutung zuschreibt. Dennoch lassen sich die Bezüge der Philosophie Diltheys zur Biographieforschung nicht explizit, vielmehr nur implizit herausfinden, und zwar mit Bezug auf sein Gesamt-werk. Obwohl Dilthey in seinem frühen Werk „Einleitung in die Geisteswissenschaften“ (1883) von der Biographie redet, ist das Biographie-Konzept Diltheys vor allem in seinem späteren Werk: „Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften“ (1910), dargelegt worden als. Hierbei nimmt die Selbstbiographie eine besondere Position ein: die Selbstbiographie ist das Fundament aller Geisteswissenschaften.1
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Literatur
Vgl. GW (Gesammelte Werke) VII, S. 204. Abkürzungen zitierter Werke Diltheys: `Einleitung’: Einleitung in die Geisteswissenschaften; `Ideen’: Ideen über eine beschreibende und zergliedernde Psychologie; `Aufbau’: Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften.2 GW I, S. 15.
Vgl. Riedel, M.: Das erkenntniskritische Motiv in Diltheys Theorie der Geisteswissenschaften. In: Hermeneutik und Dialektik. Bd. I. Tübingen 1970, S. 249.
Vgl. Beiträge zum Studium der Individualität (1895/1896) In: GW V, S. 241ff.
Vgl. Frank, M.: Die Unhintergehbarkeit von Individualität - Reflexionen über Subjekt, Person und Individiuum aus Anlaß ihrer ‘postmodernen’ Toterklärung. Frankfurt a.M. 1986.
Repräsentativ für die Biographieforschung, die sich an der Erforschung der Bildungsprozesse [der Selbst-und Weltansichten des Individuums] orientiert, sind die Ansätze von Marotzki und Kokemohr. Vgl. Marotzki, W.: Entwurf einer strukturalen Bildungstheorie. a.a.O., S. 41f. Marotzki, W.: Bildungsprozesse in lebensgeschichtlichen Horizonten. In: Hoering u.a. (Hrsg.): Biographieforschung und Erwachsenenbildung. Bad Heilbrunn/Obb 1991, S. 186f. Kokemohr, R.; Koller, H.-K.: Die rhetorische Artikulation von Bildungsprozessen. Zur Methodologie erziehungswissenschaftlicher Biographieforschung. In: Krüger, H.-H.; Marotzki, W. (Hrsg.): Erziehungswissenschaftliche Biographieforschung. Opladen 1995, S. 91.
Vgl. Dilthey, W.: Grundlinien eines Systems der Pädagogik. In: GW IX, S. 181f. Dilthey, W.: Über die Möglichkeit einer allgemeingültigen pädagogischen Wissenschaft.(1888) In: GW VI, S. 71f.
Dilthey, W.: GW V, S. 330. Das Gedankengut geht ursprünglich auf Goethe zurück.
Vgl. Baacke, D.: Biographie: Soziale Handlung, Textstruktur und Geschichten über Identität. Zur Diskussion in der sozialwissenschaftlichen und pädagogischen Biographieforschung sowie ein Beitrag zu ihrer Weiterführung. In: Baacke, D.; Schulze, Th.: Aus Geschichten lernen. Zur Einübung pädagogischen Verstehens. Zweite Aufl. Weinheim und München 1993, S. 59 f.
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Son, SN. (1998). Die Biographie als Zugang zum Menschenverstehen — zum Ursprung pädagogischer Biographieforschung bei Wilhelm Dilthey. In: Meyer, M.A., Reinartz, A. (eds) Bildungsgangdidaktik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09424-1_6
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