Zusammenfassung
Jugendarbeit hat Ziele. Eine Theorie der Jugendarbeit soll eine Begründung dieser Ziele liefern und die verschiedenen Bedingungen analysieren, die eine Zielerreichung ermöglichen oder behindern. Die ersten Theorieversuche zur Jugendarbeit sind Anfang der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts entstanden. Vier Autoren — allesamt aus der Jugendbewegung — diskutierten erstmals die Frage, was das Besondere und das Gemeinsame an den verschiedenen Ansätzen der Jugendarbeit war und inwiefern sich diese Bildungsarbeit von der schulischen unterschied (vgl. Müller u.a. 1964). Bereits wenige Jahre später standen weniger pädagogische Fragen als die gesellschaftlichen Verhältnisse und deren Veränderung im Zentrum des pädagogischen Wollens. Die theoretische Diskussion spiegelte die Aufbruch- und Umbruchstimmung wieder. Dementsprechend sollte die Jugendarbeit antikapitalistisch oder emanzipatorisch ausgerichtet sein (vgl. Giesecke 1969 und Liebel 1970). Doch nur zu leicht gerieten die Jugendlichen mit ihren eigenen konkreten Anliegen und Bedürfnissen aus dem Blick.
Eine Lerngemeinschaft besteht immer aus schiefen oder ungleichen Beziehungen. Anders wäre sie überflüssig.
(Gottschalch 2000: 144).
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Literatur
Nohl spezifiziert den Begriff „Liebe“ auf folgende Weise: „Die waher Liebe des Lehrers ist die hebende und nicht die befehrende..“(Nohl 1933:23). Wir verwenden im Weiteren fär diese Art der “Liebe“ andere Beriffe, wie Zuneigung oder Zuwendung weil sie uns fär den heutigen Sprachgebrauch angemessener erscheinen.
Diese Aufgabe der Ich-Integration stellt sich in der Adoleszenz auf neue Weise, wenn das Beziehungsgefüge ins Wanken gerät und sich die äußeren Anforderungen ändern; sie erhalten einen anderen Ernstcharakter, weil eine eigenständige Verortung notwendig wird. Bei Jugendlichen ist oftmals ein Schwarz-Weiß-Denken zu beobachten; sie brauchen Spielräume, um ihren Umgang mit neuen Konflikten zu testen, damit sich eine Integration von gegensätzlichen Erfahrungen im Selbst anbahnen kann (vgl. Schröder/Leonhardt 1998: 33 ).
Diesen Begriff hat Martin Altmeyer bei einem Vortrag zum Thema,,,Innen, Außen, Zwischen.’ Paradoxien des Selbst bei Winnicott“ verwendet (Vortrag im Rahmen des Winnicott Symposium am 22. und 23. Juni 2001 in Hannover).
Dieser Abschnitt wurde von Thomas Pollak verfasst und ist ein Teil des Vortrags, den er als Supervisor im Forschungsprojekt bei der Fachtagung Charisma, Narzissmus, Dialog am 7.11. 2001 in Neu-Anspach gehalten hat. Der vollständige Vortrag wurde bereits in der Zeitschrift „deutsche jugend“ publiziert (vgl. Pollak 2002a ).
Das hat sicherIich auch mit einer in der Ausbildung verbreiteten normativen Ideologie von der “authentischen Person” zu tun. Das Wunschbild von einer sich optimal verhaltenden Person wird von der humanistischen Psychologie zur Norm erklärt. Wer sich daran orientiert, dem erscheinen Missverständnisse und Konflikte als Abweichungen, die sich im Prinzip vermeiden lassen. Eine Optimierung wird rnit Hilfe weiterer Techniken und usätzIicher QuaIifikationen angestrebt. Die Psychoanalyse grenzt sich von diesen Menschenbild ab, weil sie die Differenz und den Konflikt als Grundelemente zwischenmnschIicher Kommunikation betrachtet. Für die pädagogische Arbeit bedeute sich von Konflikten nicht überrolJen zu lassen.
Vgl.Kapitel 1
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Bimschas, B., Schröder, A. (2003). Der „pädagogische Bezug“ und neue Elemente für eine Theorie der Jugendarbeit. In: Beziehungen in der Jugendarbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09403-6_4
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