Zusammenfassung
Betriebliches Wissensmanagement ist ein aktuelles und zentrales Thema management- und organisationstheoretischer Forschung. Wissen wird dabei sowohl als Ausgangspunkt als auch als Endpunkt von Lernprozessen auf den verschiedenen betrieblichen Ebenen, Individuum, Kollektiv und Gesamtorganisation, betrachtet. Die management- und organisationstheoretischen Überlegungen richten sich vornehmlich auf Führungs- und Organisationsfragen, versuchen neue betriebswirtschaftliche Instrumente für eine wissensorientierte Unternehmensfiihrung zu entwickeln. Wissen wird als der zentrale Produktionsfaktor betrachtet. Der Produktionsfaktor Wissen unterscheidet sich nach Rehäuser und Krcmar (1996, S. 10 ff.) von den herkömmlichen Produktionsfaktoren und erfordert eigene Managementtechniken zur Planung, Steuerung, Organisation und Kontrolle. Es wird über neue Möglichkeiten der Gestaltung von Organisationsstrukturen wie Netzwerkmodelle, teamorientierte Modelle oder Hypertextorganisationen nachgedacht, über Planungsmethoden wie die Methode der kritischen Erfolgsfaktoren oder das Wissensintensitäts-Portfolio und auch über Methoden der Wissenserzeugung. Das Wissensmanagement umfaßt als Aufgaben nach Rehäuser und Krcmar (1996, S. 19) das Management der Wissens- und Informationsquellen, der Wissensträger-und Informationsressourcen, des Wissensangebots, des Wissensbedarfs und der Infrastrukturen der Wissens- und Informationsverarbeitung und Kommunikation.
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Ostendorf, A. (1999). Selbstlernprozesse als Motor der betrieblichen Wissensbasis. In: Schelten, A., Sloane, P.F.E., Straka, G.A. (eds) Berufs- und Wirtschaftspädagogik im Spiegel der Forschung. Schriften der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE). VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09368-8_14
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