Zusammenfassung
Der Diskurs über die Entwicklung der Berufs- und Wirtschaftspädagogik als Wissenschaft gehört gegenwärtig nicht zu den aktuellen Themen der Disziplin. Dieser Befund trifft sowohl auf wissenschaftsphilosophische und theoretische Analysen zu,1 mehr aber noch auf empirisch orientierte Betrachtungen. Dabei gehört es u. a. zu den Aufgaben wissenschaftlicher (Teil-) Disziplinen, sich kontinuierlich des eigenen Wissenschaftsprogramms und des kommunikativ erzeugten Wissens zu vergewissern. Bei der Selbstbeschreibung einer Disziplin verspricht ein empirischer Forschungszugang ein der Realität entsprechendes Bild über die disziplinäre Verfaßtheit abzugeben. Denn „empirische Wissenschaftsforschung diskutiert nicht normativ die Legitimationsprobleme des pädagogischen Denkens oder den ethischen Anspruch, dem es zu gehorchen habe, sondern sucht die Wirklichkeit der wissenschaftlichen Pädagogik in der Produktion und Verwertung erziehungswissenschaftlichen Wissens“ (Tenorth, 1990, S. 15)2. Wobei der vorliegende Versuch, die disziplinäre Gestalt der Berufs- und Wirtschaftspädagogik anhand der Methoden der empirischen Wissenschaftsforschung zu analysieren, nicht dem vorfindbaren Wissen unreflektiert erliegt, sondern auf der Folie einer im folgenden zu beschreibenden Theorie erfolgt.
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Klusmeyer, J. (1999). Die Entwicklung der Berufs- und Wirtschaftspädagogik in ihrem Fachschrifttum. In: Schelten, A., Sloane, P.F.E., Straka, G.A. (eds) Berufs- und Wirtschaftspädagogik im Spiegel der Forschung. Schriften der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE). VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09368-8_1
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